Crew-Zuwachs

Der Ein oder Andere mag sich in den letzten Monaten vielleicht die Frage gestellt haben, wer denn wohl eigentlich die ominöse „Lou“ sein mag, die ich gelegentlich im Blog erwähnt habe. Ich hatte das Thema bislang bewußt  nicht allzu sehr vertieft, aber da wir unserer Sache mittlerweile sicher sind und Anfang des Monats „Nägel mit  Köpfen“  gemacht haben, wird  es wohl Zeit, ein wenig Licht in diese Angelegenheit zu bringen.

Darf ich also vorstellen: Das ist Lou, die bis vor ein paar Tagen mit vollem Namen eigentlich Mmadikupe Helen Phiri hieß.

Sie ist Jahrgang 1978, kommt  aus Pretoria und ist seit einer Weile die „bessere Hälfte“ der Thelxinoe-Crew. Und weil sich nach ein paar Monaten des Zusammenlebens an Bord gezeigt hat, daß wir uns gut verstehen, das mit uns wohl ganz gut funktionieren wird, und wir uns in kurzer Zeit ineinander verliebt hatten, haben wir beschlossen, der Sache einen seriösen Anstrich zu geben, und Anfang Mai geheiratet. Dank Covid und der damit einhergehenden Beschränkungen recht unprätentiös und in allerkleinstem Rahmen, aber immerhin: Wir grüßen jetzt als Mr. und Mrs. Eggers :-)Was auch der Grund ist, warum es hier im Blog in letzter Zeit ein wenig ruhiger geworden war. Wir haben zwar ein bischen weniger am Boot gebastelt, dafür aber mehr Spaß gehabt.

Nach dem bürokratischen Teil im Dept. of Home  Affairs in Richards Bay sind wir für ein paar Tage zum Haus ihrer Mutter nach Pretoria gefahren, um mich wenigstens mit Lou’s Familie bei einem gemeinsamen Lunch bekanntzumachen, wenn wir schon nicht nach Deutschland fliegen können, um dasselbe mit meiner Familie zu tun. Aber auch das wird irgendwann nachgeholt, sobald dieses weltweite Virus-Chaos in einen überschaubaren Rahmen eingedampft wurde und Reisen wieder möglich sind.

Nachdem der Johnson-Impfstoff auch hierzulande wieder freigegeben wurde, gehen mittlerweile die Impfungen weiter, und über das hiesige Online-System konnte ich mich zumindest schon mal für eine Impfung anmelden. Wann die dann tatsächlich stattfinden mag, steht allerdings noch in den Sternen. Aktuell sind  immer noch weniger als  1% der Bevölkerung überhaupt geimpft.

Südafrika ist übrigens immer noch im Lockdown. Was ursprünglich als dreiwöchige Notmaßnahme angekündigt worden war, dauert inzwischen 415 Tage, und ich gehe nicht davon aus, daß sich daran irgend etwas großartig ändern wird, solange nicht mindestens die Hälfte der Bevölkerung geimpft wurde. Reisepläne hin oder her, wir sitzen immer noch fest. Aber zumindest im Inland sind Reisen und teilweise auch Übernachtungen wieder möglich, also werden wir in nächster Zeit wohl mal ein paar Ausflüge übers Wochenende o.ä. unternehmen, um ein wenig mehr vom Land zu sehen, wenn wir schon nirgends anders hin können. Schließlich war ich ursprünglich mal ausgezogen, um ein bischen mehr von der Welt zu sehen, also wieso nicht hier anfangen …

Der Trip nach Pretoria war übrigens schon ein durchaus sehenswerter Anfang, auch wenn ich aus unerfindlichen Gründen gar keine Bilder davon gemacht habe. Hin sind wir über die N2 ganz im Osten an der Grenze zu Swasiland entlang gefahren, die bis ungefähr Mtubatuba vierspurig ausgebaut ist und durchaus als Autobahn durchgeht, und danach bis kurz vor Middelburg immerhin gute Bundesstraßenqualität hat, bevor es auf der N4 wieder mehrspurig wird und das  Autobahnnetz im Großraum Jo’burg/Pretoria überwiegend 6- bis 8-spurig ausgebaut ist.

Für die Rückfahrt hatten wir eine andere Strecke gewählt, um auch mal eine andere Gegend des Landes zu sehen, in der ich bislang noch nicht gewesen war, also sind wir an Jo’burg vorbei die N3 runter bis Villiers, um von da aus auf Nebenstraßen über Newcastle quasi „querfeldein“ zurück nach Richards Bay zu fahren. Lt. Maps war diese Strecke mit 750Km zwar geringfügig kürzer, die Fahrt sollte aber annähernd  genau so lange dauern, wie über die N2 (bei der wir anstatt der von g.Maps veranschlagten 8h allerdings auch schon 11h unterwegs gewesen waren).

Nu ja… Landschaftlich durchaus sehenswert. Ich fühlte mich teilweise fast in den Mittleren Westen der USA versetzt: Endlose Felder, alle paar Km mal ’ne Farm, alle 50-80Km eine Ortschaft, und ansonsten mächtig viel leere Landschaft und kaum Verkehr. Nice …

Der zweite Teil dieser Fahrt wäre landschaftlich zweifellos der visuell interessantere gewesen, weil es durch die Berge ging, allerdings  hat uns dann doch die  Dunkelheit erwischt. Im Dunkeln mit  90-110 auf Kreisstraßen fast ohne jeden Verkehr, dafür des öfteren mal mit Schlaglöchern, in die problemlos ein 10L-Eimer hätte versenkt werden können: Das sind dann so die Gelegenheiten, an denen ich an meinem antiken Sharan wirklich ein paar vernünftige Xenon- oder  LED-Scheinwerfer vermisse …

Egal, wir haben es heil nach Hause geschafft. Dank diverser Zwischenstops hat auch diese Fahrt zwar auch um die 11h gedauert, war aber für meinen Geschmack tatsächlich die interessantere Strecke. Und rechtzeitig vor Beginn der immer noch gültigen nächtlichen Ausgangssperre waren wir auch wieder am Clubtor :-)

Kochen war für den Rest dieser Woche überwiegend meine  Aufgabe. Bei Woolworth’s gab es gerade günstiges Lamm im „Bulk-pack“, also haben wir zugeschlagen, und dann kam Lamm-Curry in verschiedenen Varianten auf den Tisch. Mal mit Champignons und angerösteten Pinienkernen in einer klassischen Currysauce, das nächste Mal mit dicken Bohnen und Cashews in einer Cocoscream-/ Ziegenkäse-Sauce …

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