Lockdown, Tag 3

Heute war irgendwie ein gebrauchter Tag. Also nicht der Tag als solcher, der für mich zwar irgendwie ziemlich früh gegen 4h anfing, weil ich mit tierischen Rückenschmerzen aufwachte, nicht mehr liegen konnte und beschloß, dann stattdessen doch einfach ein paar Brötchen zu backen, sich aber in den nächsten Stunden dann doch zu einem veritablen Spätsommer-Sonntag-Morgen weiterentwickelte und uns ein nettes Frühstück im Cockpit ermöglichte.

Nein,  es ging einfach darum, daß ich heute allen möglichen Kram angefangen habe, nur um dann nach einer Weile festzustellen, daß entweder irgendwas nicht funktionierte wie gedacht, blöd aussah, oder mir sonstwie Knüppel zwischen die Beine fielen und ich zu allem Überdruss auch noch den ganzen Tag lang im Cockpit gegen eine Fliegenplage ankämpfen mußte, die mich langsam aber sicher in den Wahnsinn zu treiben versuchte.

Nach dem Frühstück machte ich mich daran, die seit Wochen hier rumliegenden Umleisten für den Cockpittisch zuzusägen und zu fräsen. Der Tisch ist ja nun mal 8-eckig, mit zwei langen (80cm), zwei noch längeren (100cm) und vier kurzen Seiten. Das ganze schlicht aus dem Grund, weil man sich bei einem „normalen“ rechteckigen 100×80 cm-Tisch nur mit Mühe zwischen Tisch und Steuerstuhl langzwängen könnte. Selbst mit dem deutlich schmaleren alten Tisch war das schon umständlich, also: Ecke ab, alles gut. Oder so.

Acht Ecken heißt natürlich auch, daß diese „Umleimer“ keine simple Gehrung kriegen, sondern im Idealfall irgendwas mit einem 22.5°-Winkel. Eigentlich hatte ich gehofft, dem entgehen zu können, und stattdessen die Langseiten mit 90° und die kurzen mit je 45°  zu sägen, was sich aber nach den ersten beiden Leisten als schlichtweg blöd aussehend herausstellte und daraufhin umgehend wieder verworfen wurde.  Gut, daß ich noch ein paar Meter von dem Delrin-Zeugs auf dem Dach liegen habe…

An diesem Punkt angelangt, war es inzwischen schon fast Mittag geworden, die beiden Thermometer im Instrumentenpanel zeigten freundliche 37°C an und irgendwie verließ mich die Motivation, an diesem Sonntag noch weiter zu basteln. Da sich dieser sonnige, windstille Tag geradezu anbot, um ein paar Luftbilder zu machen, hängte ich die Spark-Akkus, Fernbedienung und iPad ans Ladegerät, um dann nach dem Laden aller Gerätschaften mit der Meldung konfrontiert zu werden: „IMU Kalibrierung erforderlich„.

Hab ich ja nun schon ein paar Mal hinter mir. Ich weiß zwar auch nicht, warum das Ding der Meinung ist, sich alle paar Wochen neu kalibrieren zu müssen, auf jeden Fall habe ich ungefähr eine geschlagene Stunde mit dem Versuch verbracht, das Teil sich kalibrieren zu lassen, was jedesmal mit einer Fehlermeldung wegen nicht möglicher Positionsbestimmung endete. Shaheda bewahrte das Sparkdings irgendwann vor dem Schicksal, an der Cockpitwand zu zerschellen oder direkt im Wasser zu landen…

Eine halbe Stunde Abkühlzeit und einen Kaffee später, nahm ich mir iPad, Fernbedienung und Spark, um die verdammte Kalibrierung alternativ auf festem Boden durchzuführen, nur um dann daran zu scheitern, daß auf dem iPad nichtmal mehr die App gestartet werden konnte, weil kein WLan und somit kein Zugriff auf den App-Store, was für einen schwachsinnigen Grund das auch immer gehabt haben mag. Also keine Kalibrierung, und somit auch keine Flugbilder. Mir doch egal …

Es gibt echt so Tage, die kann man eigentlich am besten mit blöden Zitaten beschreiben:

Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“
[Andy Brehme]

Ja, so einer war das heute wohl. Manchmal bin ich abends echt froh wenn der Tag einfach zu Ende ist, ohne daß ich irgendwas teures kaputt gemacht habe … Omm …. Omm …