Winschen, wie gewünscht …

Jetzt geht das aber sowas von rasant voran hier, man mag es kaum glauben… Heute morgen hat Hayden endlich mein Gasbox-Oberteil gebracht und gleich angebaut, und gestern, kaum zwei Tage nach meiner email-Meldung an Dallen von Ullman Sails in Durban, daß ich jetzt tatsächlich auch ein montiertes Vorstag habe, kam der gestern plötzlich und unerwartet mit meinen Segeln an. Schade zwar, daß er die eigentlich bestellten Fallen nicht auch gleich mitgebracht hatte, damit wir sie auch einziehen und die Segel mal testweise setzen könnten, aber immerhin,  alle meine neuen Segel liegen jetzt wenigstens schon mal warm und trocken im rechten Ankerkasten, der somit offiziell zur „Segellast“ umdeklariert wird.

Auf sein Anraten hin, habe ich den neuen Stackpack allerdings auch noch nicht angebaut, sondern erstmal eingelagert, da er der Meinung war, daß das Ding innerhalb von zwei Monaten total päkig aussieht, wenn ich bis dahin nicht aus dieser Kohlenstaubgegend verschwunden bin. Was mußte ich auch unbedingt einen cremefarbenen Stackpack haben wollen statt eines blauen, so wie alle anderen auch … {ich wollte auch cremefarbene UV-Schutzstreifen an Genua und Kutterfock haben statt blaue, das haben sie aber vergeigt oder schlicht verpennt]

Momentan ist es trocken. Waren Montag noch angenehme 25 Grad, hat es sich die letzten beiden Tage wieder mal bis auf schweißtreibende 38°C hochgeschaukelt, was uns aber nicht aufgehalten hat, doch noch ein bischen was zu tun. Seit heute sind immerhin drei meiner vier neu gebraucht angeschafften selbstholenden Winschen nicht nur gereinigt und gefettet, sondern tatsächlich angebaut, die letzte kommt morgen an die Reihe.  Bei den beiden 46er Lewmar Genua-Winschen   gab es nicht ganz viel zu überlegen, die passen ja perfekt auf den Platz im Cockpit, wo vorher die alten saßen, nachdem ich da ein wenig nachgearbeitet hatte.

Bei den Barbarossa-Winden, die künftig als Schotwinden für die Kutterfock dienen sollen, fand irgendwie keiner der befragten Experten so recht zu einer konkludenten Aussage, wo genau die denn wohl am sinnvollsten plaziert werden sollten, also habe ich sie jetzt dahin gebaut, wo das meiner Meinung nach ist. Wird sich erweisen, ob das tatsächlich der Fall ist.

Die äußere Schiene ist für die Genua-Schot, die auf die 46er Winsch läuft, die innere für die Fockschot, die dann über den Block dahinter umgelenkt und auf diese Winsch geführt wird.

So wie es aussieht, bin ich inzwischen tatsächlich an einem Punkt angelangt, wo die Anschaffung von Fendern, Festmachern und sonstigen Tampen allmählich Priorität gewinnt. Ich hatte schon fast nicht mehr dran geglaubt…

Heute morgen fuhr Andries fröhlich winkend an mir vorbei, als ich auf dem Weg zum Shop war, geht mir aber ansonsten  seit der Aktion mit den Dodger-Stützen geflissentlich aus dem Weg. Schätze er ist nölig, weil ich ihm mal ziemlich deutlich gesagt habe, was ich von seiner Arbeitsqualität halte. Je mehr ich von dem Kram nachkontrolliere, den er hier so verzapft hat, um so mehr Grund hat er auch, einen großen Bogen um mich zu machen. Gestern habe ich auch wieder eine seiner brillanten Lösungen entdeckt:

Das ist der erste meiner insgesamt drei Dieselvorfilter mit Wasserabscheider. Hat er irgendwann mal eingebaut, nachdem er dafür den Edelstahlhalter gebastelt hatte, an dem die alle drei hängen. Der Motor lief ja danach irgendwann testweise nochmal, also hat das bis dahin funktioniert. Was mich gestern stutzig machte war zum einen, daß dieser als einziger Filter scheinbar komplett leer war und zum anderen diese ominöse M8er Schraube, die da unten so elend lang raussteht.

Normalerweise gehört da eine Kunststoff-Flügelmutter mit einer Gummidichtung oder sowas hin, damit man, sollte da wirklich irgend wann mal Wasser drin stehen, das einfach ablassen kann. Da ich gesehen habe, was er hier allein an meinem Kahn schon durch planlosen Einsatz von überschüssiger Körperkraft ohne Werkzeug alles zerstört hat, bin ich sicher, er hat diese Plastikschraube einfach überdreht, abgerissen und dann weggeworfen und heimlich durch die obige Lösung ersetzt. Dummer Weise ist das aber garkein M8-, sondern ein 7/16″ UNC-Gewinde. War also, auch mangels Dichtung, alles andere als dicht und ist über die Zeit schlicht leergelaufen. Wenigstens hatte er die 8er Schraube nicht auch noch mit Gewalt in das Gewinde gewürgt, so daß das immerhin heil geblieben ist.

Hier gab es zwar erwartungsgemäß keine entsprechenden Plastikschrauben, für dieses Pfennigteil wollte ich nun aber nicht das nagelneue Filtergehäuse wegwerfen. Also, auf zum Bolt-Centre und sieh an, die haben sogar 7/16″-UNC-Schrauben. Zwar nicht in Plastik und nicht als Flügelschraube, sondern nur als Inbus in Edelstahl und auch ein bischen arg lang, war mir dann aber egal. Sogar eine dazu passende große Scheibe mit Gummidichtung hatten sie. Abgeflext, reingeschraubt, dicht. Nu brauche ich zwar einen Inbus, um ggf. mal das Wasser da abzulassen, daran soll es aber wohl nicht scheitern.

Wo ich nun einmal beim Bolt-Centre war, habe ich meinem Stamm-Verkäufer gleich noch das neulich schon kurz in der Hand gehabte Schweißgerät für den „Cyber-Monday-Super-Sonder-Preis“ aus dem Kreuz geleiert und noch ein Paket Edelstahl-Elektroden und einen Helm mitgekauft. Alles zusammen für knapp 100,-€, das lagere ich notfalls einfach erstmal irgendwo ein. Aber da unterm Boot ja auch noch drei Meter 50mm-VA-Rohr liegen, die Andries eigentlich zu neuen Dodger-Stützen hätte werden lassen sollen, mach ich das vielleicht einfach selbst. Hab zwar seit meiner Lehrzeit nicht mehr elektrodengeschweißt, aber so schwer kann das ja nicht sein…

Und wenn es nur dazu dient, daß ich mein Pantry-Regal aus 5mm-VA-Draht selber zusammenbraten kann, statt das Jaques machen zu lassen. Was der macht, sieht zwar top aus, aber nach dem Invoice, der  Freitag von Morgan kam, kostet meine Badeleiter-Slideout-Box inzwischen schon fünfmal soviel, wie die mich die ganze Badeleiter gekostet hatte. Bislang haben sie grandiose 26 Stunden an dem Ding rumgeschweißt und poliert. Und von „fertig“ war noch keine Rede.

Während ich heute mit meinen Winschen beschäftigt war, hatte ich Simon unters Boot geschickt, endlich den Antrieb mit Antifouling zu streichen. Hat er dann auch gemacht. Ich hatte ihm zwar gesagt, „ich will da zwei dünne Schichten drauf haben„, habe aber den Fehler gemacht, ihm die komplette (noch ungeöffnete) Dose mitzugeben und er hat es dann allen Ernstes geschafft, eine komplette Halbliterdose Trilux 33 für 699,-R auf einen halben Antrieb aufzutragen. Dem Kerl kann man echt nur abgemessen zugeteilte Farbe in einer Farbwanne geben, wenn er irgendwas pinseln soll, ansonsten streicht er hemmungslos solange, wie noch Farbe da ist…

Irgendwelche Essensbilder gibt es derzeit witterungsbedingt nicht. Normalerweise werde ich so gegen 5h wach, werfe eine Schüssel Cornflakes ein, und die nächste „Mahlzeit“ sind dann meist zwei Muffins, ein paar Kekse oder ein Stück Stollen (ist jetzt alle) mit dem zweiten Kaffee des Tages gegen 16 Uhr. Jetzt (viertel vor Neun) sind hier in der Bude immer noch über 28°C, und ich kann mich beim besten Willen nicht aufraffen, mir noch irgendwas zu essen zu machen.