Sicherheit

Die an Bord befindliche Sicherheitsausrüstung beschränkte sich beim Kauf auf ein Weithalsfass mit ein paar abgelaufenen Signalfackeln, einem Lifebelt, und ein paar Feststoffwesten. Seit meiner Ankunft hier, habe ich diesbezüglich ein wenig aufgerüstet:

Mitgebracht habe ich u.a. zwei LifeLines in Gurtform, die auf jeder Seite des Bootes vom Bug bis zum hinteren Ende des Cockpits reichen und an Deck verschraubt werden. Bei „Wetter“ kann ich mich mit der LifeLine meiner Automatikweste darin einpicken und so die Gefahr des Überbordgehens von vorn herein drastisch reduzieren, sollte ich das Cockpit verlassen müssen.

Um genau das zu minimieren, werden alle Fallen, Strecker und Reffleinen vom Mast direkt ins Cockpit umgeleitet, so daß sie von dort bedienbar sind und z.B. zum Reffen niemand das Cockpit verlassen müßte.

Binsenweisheit für Singlehander und kleine Crews:

Die beste Möglichkeit mit einem Mann-über-Bord-Fall umzugehen ist, ihn gar nicht erst eintreten zu lassen.

Für den Fall, daß es dochmal dazu kommt, werde ich auf See eine 40m lange Leine hinter dem Boot herschleppen, die ich dann mit Glück auch tatsächlich zu fassen kriege, sollte es mich über Bord wehen. Da die Leine allein noch wenig nützt, kriegt Thelxinoe eine neue, größere Badeplattform verpaßt und darunter wird eine vom Wasser aus erreichbare, teleskopierbare Badeleiter installiert.

Die Feststoffwesten bleiben an Bord, falls mal Gäste kommen, für den täglichen Gebrauch habe ich allerdings eher ein paar Seatec 300Nm Automatic-Westen geordert, die anstelle der schon mitgebrachten 180Nm-Westen bei schwerem Wetter zum Einsatz kommen.  Für den Fall, daß mal irgendwelche Arbeiten am Mast zu erledigen sind, hat dieser nicht nur Maststufen bis obenhin, sondern es ist natürlich auch ein Bootsmanns-Stuhl zum hochwinschen vorhanden.

Ein Epirb für den Seenotfall ist ebenso an Bord, wie ein Garmin inReach Satelliten-Messenger, der ggf. die Position und kurze Meldungen über Satellit weitermeldet und auch Hilfe bei Notfällen aller Art rufen kann. In einer Weithalstonne zusätzlich zu dem obligatorischen „Grab-bag“, den man sich sinnvollerweise für den Fall, daß man das Boot verlassen und in die Rettungsinsel steigen muß, schon vorher gepackt hat, kommt ein zusätzliches VHF Handfunkgerät, Reservehandy, eine elektronische OdeoFlare – Handfackel und vor der Abfahrt noch ein paar weitere Signalmittel wie Fallschirmsignalraketen und Smoker. Ebenso steht ein Handwassermacher griffbereit, um im Ernstfall mit in Insel oder Dinghy genommen zu werden.

Die Rettungsinsel ist eine Zodiac Offshore nach ISAF – Standard für sechs Personen und wird an Deck vor dem Mast verzurrt.

Primäres Mittel der Wahl, falls es zum erzwungenen Verlassen des Bootes nach Brand an Bord oder Kollision kommt, ist jedoch das Dinghy: Das ist ein 3.10m langes WalkerBay 10, ein Polyethylen-Boot  mit fest angebauten Luftschläuchen und Auftriebskörpern in den Sitzbänken, was es zumindest ebenso unsinkbar macht wie die Titanic, es hat ein komplettes Segelkit mit 4m-Mast, Großsegel, Fock, mit angehängtem Ruder und Schwert aus Aluminium. Im Ernstfall sitze ich lieber in dem Ding und kann aktiv in Richtung nächstgelegenes Land segeln, als in einer schunkelnden Rettungsinsel untätig darauf warten zu müssen, daß mich vielleicht irgend jemand aufsammelt.

Aber auch für diese Art von Notfall gilt natürlich: Vermeiden ist besser als lösen. Um Kollisionen zu verhindern, habe ich zumindest Radar und AIS an Bord, und gegen Feuer vier Feuerlöscher in den Kabinen und eine Löschdecke in der Pantry.

Ein Erste-Hilfe-Koffer nach DIN 10157 nebst einem Sortiment chirurgischer Werkzeuge und Medikamenten für diverse Ungemache gehört ebenfalls zur Ausrüstung.

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