Das neue Jahr läßt sich erwartungsgemäß ruhig an. Fast alle sind im Urlaub, Simon wird ebenfalls nicht vor Montag wieder aufschlagen, und die aktuellen Temperaturen inspirieren auch nicht gerade zu übermäßiger körperlicher Aktivität. Wenn morgens um Neun die Luft auf dem Platz förmlich steht und mein Außenthermometer bereits an der 38°C-Marke kratzt, setze ich mich ganz ruhig in mein beschattetes Cockpit (O-Ton Hayden, nachdem wir den Doger montiert hatten: „If nothing else, at least you have shade now“. In der Tat ) und bastele an irgendwas rum, was nicht allzu schweißtreibend ausartet.
Neujahr habe ich somit meine Fensterrahmen fertig gefräst, mich Dienstag am späten Nachmittag unter dem Verdeck hervorgetraut und sie schon mal an ihrer späteren Position eingepaßt und der Mittwoch ging weitgehend damit drauf, sie dann mit der Japansäge in Form zu sägen.
Wie schon mal irgendwann erwähnt: Auf diesem Boot gibt es keine rechten Winkel oder gerade Linien, warum sollte das auch ausgerechnet bei den Cockpitfenstern anders sein …Eins der beiden vorderen ist jetzt immerhin soweit fertig, daß man es schon öffnen und schließen kann. Das funktionierte besser, als erwartet und das „Spaltmaß“ zwischen Scheibe und Rahmen liegt bei ungefähr 1mm und ist damit vermutlich besser als jede andere Toleranz, die hier werftseitig je zur Anwendung kam. Einfacher wär’s natürlich geworden, wenn Stephen die Rahmen direkt mitlaminiert hätte, so wie es ursprünglich vereinbart war. Aber nuja…
Zwischendurch haben mich meine invasiven Quälgeister mal wieder belästigt: Seit ich im Innenraum diverse Fallen aufgestellt und sie ansonsten bei Sichtkontakt direkt mit Doom eingenebelt habe, hatten sie sich weitgehend unauffällig verhalten und ein paar Tage lang war Ruhe. Gestern mittag erwischte ich sie, wie sie schon wieder pulkweise irgendwo aus dem Zwischenraum des Hauptschotts hervorbrachen und sich auf den Weg zum Heck machten. Vielleicht ziehen sie ja freiwillig aus?
Heute war immerhin Hayden wieder am Arbeiten. Mit dem hatte ich ausgemacht, daß er meinen bislang lediglich aus dem mitgebrachten Rest AW100-Sperrholz bestehenden Cockpit-Tisch mit Gelcoat und ein paar dünnen Lagen Glasfaser beschichten soll, wenn er gerade beim Laminieren ist, um zumindest die Oberseite halbwegs anständig aussehen zu lassen. Heute war es nun soweit, also habe ich meine Sackkarre geschnappt, die Platte zu seiner Garage gekarrt und auf dem Rückweg gleich das Projekt der nächsten Woche aus meiner Garage geholt:
Der Wassermacher stand jetzt ein Jahr lang in meiner Garage in Deutschland, ein paar Monate im Sharan, und seit unserer Ankunft wieder hier in der Garage. Ob er überhaupt funktioniert, hat bislang noch niemand getestet. Das Ding ist von Ende 2013, ich hatte ihn 2017 als „war seit 2014 eine einzige Saison in Betrieb und wurde dann eingelagert“ für vergleichsweise wirklich kleines Geld über ebay gekauft (Neupreis 2017: 12.400,-USD ) und gehofft, daß er auch tatsächlich funktioniert, wenn ich ihn benutzen will. Mit etwas Glück hat derjenige, der ihn stillgelegt und ausgebaut hat, ihn wenigstens vorher auch konserviert. Der Verkäufer wußte das jedenfalls nicht. Falls nicht, brauche ich wohl auch noch eine neue Membrane.
Da meine Klimaanlage derzeit im Dauereinsatz brummt und nebenher so um die 20L Kondenswasser pro Tag absondert, werde ich davon mal einen Kanister Salzwasser-Lösung ansetzen, eine Vorförderpumpe erstehen und dann ausprobieren, ob dieses Gerät wohl auch tatsächlich arbeitet, bevor ich es erst irgendwie in den Schrank in der Achterkabine einbaue. Nachdem ich es halb zerlegt hatte, fand ich immerhin schon mal die Stromanschlüsse
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