Oder auch: Der Kubus ist umgekippt. Wie im letzten Beitrag angesprochen, besteht bei uns derzeit die Überlegung, das Bootleben für eine Weile hinter uns zu lassen und, zumindest vorübergehend, sesshaft zu werden. Mieten ist uns beiden irgendwie unsympathisch, also waren wir auf der Suche nach einem Haus. Möglichst irgendwo nicht all zu weit weg von der Küste, und hinreichend groß, um auch mal ein paar Familienmitglieder oder Freunde für eine Weile zu empfangen und unterzubringen, sollte sich die Gelegenheit ergeben.
Seit Dezember hatten wir wochenlang die Abende damit verbracht, die hiesigen Immobilienportale zu durchstöbern, um womöglich ein Haus zu finden, das bezahlbar ist, irgendwie ins obige Schema paßt, und das uns beiden gefällt. Sicher, wir haben einen halben Hektar Land irgendwo in Mpumalanga und könnten da auch bauen, aber das sind 800km von hier und der Weg zum Boot somit alea iacta est weiterlesen →
Seit wir Ende August wieder aus Deutschland zurückgekommen sind, mangelte es mir definitiv an Motivation, hier etwas „auf’s Papier“ zu bringen. Nicht, daß in der ganzen Zeit nichts berichtenswertes passiert wäre, nur fehlt mir allmählich echt der Trieb, über weitere Mißlichkeiten mit den hier ansässigen Handwerkern zu schreiben. Aber im Grunde genommen ist die ganze Sache eigentlich so haarsträubend blöd, daß ich gar nicht anders kann.
Um es kurz zu machen: Wir stecken immer noch antriebslos in Durban fest. Der Motor ist wieder drin und tut was er soll, der Antrieb ist überholt und angebaut, und angeblich hatten sie während unseres Deutschland-Urlaubs sogar einen Testlauf durchgeführt um die Funktion zu prüfen, aber wie so oft im Leben, sind es auch hier die Feinheiten, die einen gern mal ausbremsen. In diesem Fall ist es zum einen die Tatsache, daß ich nach dem Anbau des überholten Unterwasserteils feststellen mußte, quo vadis? weiterlesen →
Der letzte Beitrag ist, zugegeben, schon wieder eine Weile her. Was nicht zuletzt daran lag, daß es zum Einen wenig berichtenswertes gab, und mir zum Anderen auch ein wenig an Motivation gemangelt hat, hier was in die Tastatur zu picken, nur um irgend etwas geschrieben zu haben.
Um es vorwegzunehmen: Stand letzten Mittwoch war unser Antrieb noch immer nicht wieder funktionsfähig. Zwar wieder montiert, und auch der Motor stand wieder an seinem angestammten Platz, hakte die Fertigstellung dann allerdings wieder mal an den letzten „geringfügigen Kleinigkeiten“, so daß der Kahn nun immer noch in Durban am Steg liegt.
Lou und ich sind allerdings derzeit nicht mehr an Bord. Eigentlich wollten wir ja dem südafrikanischen Winter aus dem Weg gehen und drei Monate in Europa verbringen. Also habe ich, nachdem auf der Website der deutschen Botschaft zu lesen war, daß die Erteilung eines Schengen-Visums normal zwischen 10 und 14 Tage dauert, frühzeitig Anfang April angefangen, mich bei TLS in Durban um einen Termin für das Procedere zu bemühen. Seit einiger Zeit wird das ganze Drumherum der Visa-Sache nämlich nicht mehr vom Konsulat selbst gehandhabt, sondern ist Abgeschossen weiterlesen →
Donnerstag war Springtide. Wir haben die Gelegenheit genutzt, Thelxinoe für eine Tide auf dem Slipway gegenüber von unserem Liegeplatz zu parken und den Z-Antrieb abzubauen, nachdem wir trockengefallen waren. Entgegen meinen leisen Befürchtungen, steht der Kahn auf den beiden Kielen äußerst stabil, auch wenn vorn rund drei Meter „in der Luft“ hängen und die Skegs keinerlei Bodenberührung haben. Gut zu wissen, falls wir mal irgendwann tatsächlich auf einem Naturstrand abseits der Zivilisation trockenfallen müssen
Das vor gut drei Jahren aufgetragene Coppercoat-Antifouling hat seinen geplanten Zweck zufriedenstellend erledigt: Nach über zwei Jahren im Wasser und ohne nennenswert bewegt zu werden, zeigte der Rumpf bis auf ein paar vereinzelte Barnacles und ein bischen Algenschleim keinerlei Bewuchs, wohingegen auf dem nur mit Trilux33 gepinselten Antrieb und den Echolotgebern großzügige Muschelkolonien wucherten. Wenn nun nicht ausgerechnet während des gesamten Tages der Strom hier auf dem Gelände ausgefallen wäre, hätte man den Schmodderkram einfach mit dem Kärcher abblasen können. So habe ich mich darauf beschränkt, die Barnacles mit einem großen Schaber zu traktieren, was nach 20 Minuten allerdings auch schon erledigt war.
Gutes Zeug. Auch wenn es ein paar Euronen mehr kostet als normales Antifouling: Coppercoat lohnt sich. on the beach … weiterlesen →
Auch wenn (vermutlich nicht nur) ich so manches Mal leise gezweifelt habe, ob ich es wohl jemals noch in Richards Bay aus dem Hafen schaffen würden: Donnerstag morgen haben wir die Leinen losgeworfen und uns auf den Weg nach Durban gemacht.
Sah der ursprüngliche Plan noch vor, in einem Stück nach Port Elizabeth durchzusegeln, machte uns natürlich prompt das Wetter einen feisten Strich durch die Rechnung, da am Abfahrtsmorgen für Samstag/Sonntag statt der ursprünglich angesagten 20kts auf einmal 35kts in der dortigen Gegend angedroht wurden. Nix, was ich auf unserem ersten Törn unbedingt haben müßte, also Plan B:
Auf nach Durban.
Das sind rund 90nm von Richards Bay aus; kann man mit einem schnellen Segler und passendem Wind in 14-15h schaffen, wie unser früherer Stegnachbar zwei Wochen vorher kundgetan hatte. Wir hatten weder das Eine, noch das andere, also richteten wir uns darauf ein, wohl einen ganzen Tag unterwegs zu sein und irgendwann in den frühen Morgenstunden vor Durban einzutrudeln. Immerhin sollte dies unser „Shakedown-Törn“, ein erster Test-Trip, werden, um zu sehen, wie sich das Boot verhält und ob alles brauchbar funktioniert.
Laut Prognose war bis 11h kaum Wind um Richards Bay zu erwarten, danach sollte eine leichte Brise mit 6-10kts aus Nordost einsetzen, perfekt für unser Vorhaben. Daß beim Klarmachen für den Törn mein neulich geliefertes und bis dato komplett unbenutztes AWN-Steiner Fernglas beim Herausziehen aus der Tasche vorwarnungslos in der Mitte durchbrach, tat der Vorfreude zwar ein wenig Abbruch, aber wir hatten ja noch das alte Compass-Glas an Bord.
Unsere Stegnachbarn Markus und Lee waren extra früh aufgestanden, und verabschiedeten uns kurz nach 7h am Steg. Wir fuhren bei absoluter Windstille und bedecktem Himmel aus dem Hafen, wichen einem gerade hereinkommenden Schiff aus, das uns auf der falschen Seite entgegenkam, und Lou hatte direkt hinter der Ausfahrt Gelegenheit, ihren allerersten freischwimmenden Delfin zu sehen. Ich hab ihn allerdings verpaßt, weil ich gerade damit beschäftigt war, Imke nicht im Weg rumzustehen.
Wir motorten also fröhlich vor uns hin, erreichten irgendwann die 80m-Tiefenlinie auf der wir gen Südwesten segeln wollten und warteten auf die Brise, die uns das Leben ein wenig erleichtern und tatsächliches Segeln ermöglichen sollte. Dummerweise ist das Wetter hier alles, aber nicht brauchbar vorhersagbar, und ändert sich schneller, als man gucken kann. Good bye, Richards Bay … weiterlesen →