Die Crew

„Le Crew est Moi!“

Thelxinoe’s Crewliste ist, um es dezent auszudrücken, sehr überschaubar und paßt definitv auf eine Seite :-)

Das bin ich, Martin. Hier tätig als Skipper, Navigator, Smut, Putze, Mechaniker, Elektriker, Programmierer und was gerade sonst noch so an offenen Stellen verfügbar war. Der Werdegang in Kurzform: Jahrgang 1960, nach Schule und Lehre als Kfz-Schlosser bei Mercedes Benz in Hannover zwei sinnlose Jahre als Z2-Soldat im Nato HQ Landjut in Rendsburg, anschließend eineinhalb Jahre als Mechaniker bei VW in Südafrika, danach zwei Semester Spöhrer-Schule für BWL in Calw,  Kfz-Meister in dritter Generation,  und schließlich ein Vierteljahrhundert als Team mit meinem Bruder als Autohaus-Betreiber tätig.  Seit Mitte 2018 bin ich nun hier an Bord und „lebe meinen Traum„, wie das in dem, auf der Startseite jedes dritten Langfahrtseglerblogs präsenten,  aber inzwischen wirklich völlig ausgenudelten Campanella-Zitat so schön heißt, das ich hier jetzt nicht auch noch verwursten will. (Die anderen zweidrittel der Blogger zitieren stattdessen Antoine Saint-Exupéry oder Mark Twain, was beim Lesen von mehr als nur ein paar Blogs irgendwann etwas komisch rüberkommt, wenn man sich noch an Reinhard Mey’s „Annabelle“ und die darin besungenen Nonkonformisten erinnern kann, für die sich garantiert jeder Langfahrtsegler hält, mich nicht ausgeschlossen  :-) )

Man sagt mir einen etwas schrägen Humor und einen Hang zum Sarkasmus nach, mit gelegentlicher Tendenz zum Zynismus, wenn man mich ärgert, aber das ist natürlich heillos übertrieben. Oder so.

Ursprünglich hatte ich nicht wirklich die Absicht, alleine um die Welt zu segeln, sondern geplant, das mit meiner Frau Jutta zu machen, mit der ich seit 1978 zusammengewesen war. Die hatte dann aber, nach anfänglich noch vorhandener Zustimmung zu diesem damals noch diffus und „ganz weit weg“  erscheinenden Plan, irgendwann eigentlich gar keinen Bock mehr auf ausgedehntes Ozeansegeln und mich als Strohwitwer zurückgelassen, kaum eine Woche nachdem ich ein paar Jahre nach Beginn der „Träum-Phase“ die spätere Thelxinoe tatsächlich für uns gekauft hatte und es absehbar realistischer wurde, daß wir das einige Jahre später dann wirklich durchziehen könnten. Mittlerweile (2020) sind wir soweit, daß wir unser gemeinsames Kapitel „Ehe“ nun wohl endgültig abschließen werden, und so bin ich seit über drei Jahrzehnten zwar immer noch verheiratet, aber trotzdem als  Einhandsegler am Start.

Sei’s drum.

Nur, um es erwähnt zu haben: Nein, ich will nicht zwangsläufig allein um die Welt segeln. Natürlich hätte ich gern eine Partnerin, die das alles, und was immer danach kommen mag, mit mir teilen möchte. Es gestaltet sich nur etwas schwierig, hier oder zuhause jemanden zu finden, nachdem ich hier halt allein auf meinem Boot in einem Yachtclub hocke und nicht wirklich der Typ bin, der Abends um die Häuser zieht und Ausschau nach Begleitung hält.

In Wikipedia würde hier jetzt stehen „Diese Seite bedarf der Überarbeitung“. Nun denn:

[Aktualisierung von Januar 2025]

Tja, manches entwickelt sich irgendwie doch leicht anders, als ursprünglich mal geplant. Vorstehender Absatz ist inzwischen nicht mehr so recht zutreffend. Seit 2021 sind Lou und ich verheiratet, und nachdem mir erst Corona, dann ein Antriebsschaden, später meine Gesundheit und noch später ein Haus dazwischenkamen, sind wir mit unserer Segelei lediglich bis Durban gekommen, also nicht so wirklich weit. Bedaure ich das?

Auf der einen Seite schon. Klar wäre ich natürlich gern zumindest bis in die Karibik gesegelt, das Boot hätte das sicher mitgemacht, und die paar Meilen die wir tatsächlich unter Segeln zurückgelegt haben, waren toll. Andererseits bin ich inzwischen nicht mehr 57 wie bei meiner Ankunft hier, sondern mittlerweile 64 und merke das manchmal auch recht deutlich. In dem Alter hatte ich eigentlich geplant, „mit der Segelei fertig zu sein.“ Also keine Ahnung, wie das nun ausgeht. Wir haben jetzt ein nettes Haus in Durban, Thelxinoe parkt auf einem gekauften Liegeplatz in der Marina Durban und kostet nicht mehr großartig Geld, und so schlecht ist das Leben an Land nun auch wieder nicht :-)

Momentan stecke ich mitten in einer Chemo-Therapie gegen meine wiederaufgeflammte Leukämie, und wie’s mir danach geht, wird sich zeigen müssen. Das Zeitfenster für eine eventuelle Atlantik-Überquerung haben wir jedenfalls auch diesen Sommer (2024/25) verpaßt. Schaun’mer mal …