Der große Vorteil von Richards Bay gegenüber Kapstadt um diese Jahreszeit ist die durchschnittlich um 10°C höhere Temperatur, was das Leben im Allgemeinen, und auf einem nicht heizbaren Boot im speziellen, doch deutlich angenehmer macht. Während es in Kapstadt die ganzen Tage meist mit um die 10-11° schweinekalt war, kamen wir gestern abend im Dunkeln bei immer noch 21°C an, und auch während der Nacht mußte keiner von uns frieren. Heute morgen kratzte die Temperatur ebenfalls nochmal knapp an der 20°-Marke, pendelte sich im Verlauf des frühen Nachmittags dann aber so um die 17-18° ein. Das war so ungefähr zu dem Zeitpunkt, als der Wind auf gut über 40 Knoten aufgefrischt hatte und das rumhantieren außerhalb vom Boot nicht mehr wirklich Spaß machte, weil alles mögliche Zeug durch die Gegend flog.
Mittlerweile ist die Windgeschwindigkeit zwar knapp unter 30kts gesunken, dafür hat uns bei der Rückkehr von der Mall vorhin ein Regenguß der übleren Art erwischt und auf den 20m vom Auto bis zum Boot bis auf die Haut durchweicht. Inzwischen ist die Sache zu einem ausgewachsenen Gewitter mutiert, sodaß wir bei Cappucino und Kerzenlicht gemütlich im Boot sitzen und dem Spektakel draußen zusehen.
Egal. Nachdem wir seit der Pizza in Kraiifontein drei Tage lang außer dem Frühstück nichts anständiges mehr gegessen hatten, stand heute nach dem Einkauf ein Besuch im John Dory’s in der Mall auf dem Programm, wo wir uns jeder ein Steak Thermidor (garniert mit Muscheln, Calamari und Käsesoße) gönnten. Ungewohnt, aber lecker. Und im Gegensatz zu denen im Steakhouse in Kraiifontein waren diese auch tatsächlich „medium“, und nicht totgebraten.
Der Sharan ist unterdessen immerhin soweit entkernt, daß der frisch erstandene Staubsauger (der dritte mittlerweile, seit ich das Boot hier gekauft habe) und die gesamten Einkäufe für’s Wochenende rein paßten. Nachdem Andy nun also mit den nötigsten Utensilien wie Putztücher, Reinigungsmittel etc. versorgt ist, geht es morgen an eine erste Grundreinigung des Bootsinneren. Morgans Jungs haben zwar oberflächlich wieder geputzt, nachdem sie das neue Decksluk eingebaut hatten, sämtlichen Schränke, Schapps und Ablagen liegen allerdings immer noch voll mit Schleifstaub. Nur gut, daß ich beim letzten Besuch alles an Klamotten und Bettwäsche in Plastikbeuteln einvakuumiert hatte.
Draußen ist morgen eh nix auszurichten, das Wetter soll noch bis Sonntag morgen so bleiben wie jetzt. Für den Nachmittag sind dann wieder 26°C angesagt.