Heute ist ein relativ unmotivierender Tag. Die Temperatur liegt bei 16°, es regnet fast ununterbrochen, lediglich der Wind hat deutlich abgenommen. Alles in Allem kein Wetter, bei dem man irgendwas unternehmen wollen würde, was über normales „rumsitzen im Boot und dem Regen zusehen“ hinausginge. Bei diesen Temperaturen und über 90% Luftfeuchtigkeit im Boot, macht aber selbst das nicht so recht Spaß. Selbst die im Innenraum aufgehängten Handtücher sind noch genauso naß und klamm wie heute morgen nach dem Duschen.
Da ich, bis auf die fünf Minuten unter der Dusche heute morgen, schon den ganzen Tag eiskalte Füße hatte, habe ich als Notmaßnahme und temporären Dieselheizungsersatz vorhin erstmal via ebay einen Heizteppich für den Salon bestellt. Mal sehen, ob der noch vor Ende des Winters hier eintrudelt.
Nachdem wir dann vorhin mal die Schapps und Stauräume im Salon für eine Staubsaugaktion leergeräumt hatten, stellte sich raus, daß nicht nur mein beim letzten Besuch frisch erstandener 18V – Akkuschrauber ebenso wie der Proxxon Drehmomentschlüssel im Nirwana verschwunden ist, sondern daß Morgans Leute beim Austausch der Decksluke das beim Ausbau entstandene 80x60cm-Loch ganz offensichtlich für Tage oder werweißwielange offen (sprich: unabgedeckt) gelassen hatten, so daß es fröhlich direkt reinregnen konnte: Der vordere Stauraum in der Bilge im Salon, der bei meiner Abreise letztes Jahr noch staubtrocken war, stand 10cm hoch unter Wasser.
Das allein hätte mich noch nicht großartig gestört; wirklich angenervt hat mich aber die Tatsache, daß meine gesamten bis jetzt noch nicht geklauten Elektrowerkzeuge wie Multimaster, Schwingschleifer und Deltaschleifer sowie die paar noch vorhandenen Handwerkzeuge und der Garmin 4012 Kartenplotter, in diesem Stauraum ebenfalls in 10cm tiefem Wasser lagen, und das ganz offensichtlich nicht erst seit letztem Monat. Rost und Schimmel allerorten
Ist ja nicht so, daß ich Morgan und Brad vor meiner Abreise nicht gesagt hätte, daß mein Werkzeug in diesem Stauraum liegt, den ich zusätzlich noch zugetaped hatte (was zumindest gegen den Wassereinbruch herzlich wenig geholfen hat). Momentan bin ich gerade sowas von stinksauer über derartige Ignoranz; was für ein Haufen Idioten!
Kulinarisches Highlight dieses verkorksten Tages war eine Suppe aus Mie-Nudeln, Wiener Würstchen und Toastbrot im Beipack, deren hervorstechendste positive Eigenschaft noch die Tatsache war, daß sie halt heiß auf den Tisch kam. Nach übereinstimmender Meinung aller anwesenden Gourmands kam allerdings auch Maitre André zu dem Schluß, das sei das übelste gewesen, was er auf dieser Expedition bislang kredenzt habe. Niemand widersprach…
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