Das war nun echt mal eine Woche zum Abgewöhnen! Seit letztem Samstag röchele ich hier schon mit einer Erkältung der übleren Art so vor mich hin, verpenne die Hälfte des Tages und kann dafür nachts nicht schlafen, und meine Konzentrationsspanne bewegt sich derzeit dank Codein-Dröhnung bestenfalls im Minutenbereich, wenn überhaupt. Nur gut, daß ich letzte Woche noch ausreichend eingekauft hatte, um bei Bedarf auch mal vierzehn Tage lang ohne Nachschub auszukommen. Was mir zwischendurch ausgeht ist Brot, aber da ich genügend Backmischungen gebunkert habe, ist das nun auch nicht unbedingt ein ernsthaftes Problem.
Der einzige wirklich brauchbare Tag zum „draußen arbeiten“ diese Woche wäre der Dienstag gewesen, zumindest was das Wetter anging. Hab mir jetzt einen eigenen HiWi namens Simon angeheuert, der mich in der Vorwoche um Arbeit angequatscht hatte, als ich auf meinem Badezimmerdach saß und am Lukenflansch rumgeschliffen habe.
Simon hat am Dienstag dann wenigstens schon mal angefangen, das Deck über den Achterkabinen abzuschleifen. Da allerdings für den gesamten Rest der Woche Regen, Wind und allgemeines Mistwetter angesagt war, haben wir uns anschließend auf nächste Woche vertagt. Mal sehen, ob er wieder auftaucht…
Ich habe die Woche über in den kurzen Phasen, in denen ich mich zu irgendwas aufraffen konnte, immerhin meine vorbereiteten Leisten verwurstet und die Innen-Scheiben und Abdeckungen in der Pantry eingebaut. Theoretisch müßten die Holzteile natürlich jetzt auch nochmal wieder raus, und dann lasiert, geschliffen, lasiert usw. werden. Allerdings habe ich inzwischen so den leichten Eindruck, ich verzettele mich mit unwichtigem Firlefanz. Das war irgendwie genau das, was ich nach den Erfahrungen mit Morgan um jeden Preis vermeiden wollte: Endlosbaustellen, bei denen man sich in irgendwelchem Kleinkram vertüddelt. Wird Zeit, daß mal irgendwas auch tatsächlich FERTIG wird. Da ich es verpasst hatte, den gefrästen Flansch an der Scheibenseite der Leiste mit Moosgummiband zu bekleben oder wenigstens schwarz anzumalen, kann man natürlich von außen jetzt sehen, daß da ein Holzrahmen ist. Tja …Dann ist das jetzt halt so!
Und dann war da noch Mittwoch Nacht: Entweder war ich ohnehin gerade wach, oder bin zumindest von einem mächtigen Gepolter so gegen 2:45h hochgejagt worden, jedenfalls hatte der Wind wohl spontan auf Böen mit um die 60kts aufgefrischt und mir grad mal dreiviertel meiner provisorisch installierten Solaranlage vom Dach gefegt. Die hingen dann halt in der Reling und rappelten vor sich hin. Um größere Schäden zu vermeiden, bin ich dann mal eben morgens um 3 im Stockfinstern zu einer Bergungs- und Rettungsmission auf dem Kahn rumgeturnt und hab die Dinger wieder eingesammelt. Die ganze Zeit dabei das Bild von Marty Feldman als Igor in Frankenstein Jr. vor Augen: „Es könnte alles noch viel schlimmer sein“, „wie, viel schlimmer?„, „Es könnte regnen …“ [Kabooshhhhh!}
Selbstverständlich war das dann auch der Tag, an dem das ersatzweise aktivierte Batterie-Ladegerät nach ein paar Stunden Betrieb aus unerklärlichen Gründen in den „Failure“-Modus sprang und aufhörte, die Batterien zu laden. Wenn’s läuft, läuft’s ….
Einziger Lichtblick dieser gebrauchten Woche: Am Sonntag um 9h40 habe ich meine letzte vorhandene Zigarette angesteckt, ganz kurz mit dem Gedanken gespielt, zum PnP zu fahren um neue zu kaufen, und dann entschieden: Das reicht jetzt! Ich hatte ja ohnehin gesagt, ich höre auf zu rauchen, wenn ich hier ablege. Und da ich um diese Jahreszeit ja eigentlich schon längst auf dem Wasser sein wollte…
Somit habe ich also seit 5 Tagen nicht mehr geraucht. Schätze, damit sollte der rein körperliche Entzug wohl durch sein.
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