Nun also auch hier: Ab Morgen um Mitternacht, ist hier der Laden dicht. Für die nächsten 21 Tage spielt sich das Leben hierzulande nur noch in den eigenen 4 Wänden ab. Wie auch in Deutschland, sind von der Schließungsanweisung lediglich Tankstellen, Apotheken und Lebensmittelmärkte ausgenommen. Alles andere ist zu, und die Leute sind aufgefordert, mit dem Arsch zu Hause zu bleiben. Und wenn man keine eigenen 4 Wände hat, dann eben an Bord. Ich habe meine Vorräte soweit aufgestockt, daß es theoretisch für mindestens 2 Monate reichen sollte, von Gemüse und Fleisch mal abgesehen.
In den letzten Tagen hatte sich eigentlich schon recht klar abgezeichnet, daß das hier wohl passieren wird, insofern ist auf dem Gelände ohnehin schon nicht mehr ganz viel los. Bevor hier alle vom Gelände verbannt werden, habe ich Jaques immerhin noch einen Korb für die Rettungsinsel basteln lassen, und von Hayden gab es heute morgen den bestellten Streifen einlaminiertes Coosa-Board, der demnächst zu einem Gehäuse für die ganzen Batteriemonitore werden soll. Wenn ich schon die nächsten drei Wochen hier festgenagelt bin und nix weitere machen kann, will ich wenigstens ein paar der Bootsbaustellen abschließen können.
Zum Titelbild: „Was will uns der Künstler damit sagen??“ Genau. Ich trinke jetzt abends zur Virenabwehr immer zwei Sundowner. Gin-Tonic gegen Corona …
Nein! Das heißt, daß ich inzwischen nicht mehr allein lebe. Angesichts der akuten Gefährdung durch das Virus, habe ich jetzt meine persönliche Gesundeitsberaterin angeheuert, die auf mich aufpaßt, daß ich nicht eines Morgens tot über der Reling hänge, ohne daß es irgendwer mitkriegt… Außerdem hat sie inzwischen die Hoheit über meine Pantry erobert und auch ansonsten ist in den paar Tagen seit sie hier ist, etliches an eine neue Stelle gewandert. Wie sich der ein oder andere vielleicht anhand der dezenten Andeutungen seit Januar gedacht haben mag, kommt sie aus Kapstadt, und nach langen Diskussionen und Überlegungen hatte ich sie letzte Woche dann endlich soweit, daß sie quasi auf den letzten Drücker in einen Flieger gestiegen, und hergekommen ist, bevor die Flughäfen auch für Inlandsflüge komplett zu waren.
Hier ist sie nun also, meine Shaheda. Und ich gebe gerne zu, daß ich eigentlich heilfroh bin, die dräuende Apokalypse nicht total allein an Bord überstehen zu müssen, sondern sie an meiner Seite zu wissen. Bis dato vertragen wir uns ganz gut und sind bislang noch guter Dinge und optimistisch, den Lockdown zusammen auszusitzen.
Wie diese ganze Pandemie hier ausgeht, wird sich erweisen müssen. Derzeit ist die Entwicklung in Südafrika noch ungefähr 8-10 Tage hinter Deutschland, was die Zahl de Infizierten angeht. Todesfälle gibt es kurioserweise offiziell noch gar keinen. Wie auch immer: Ab morgen Abend bzw. ab Mitternacht, geht nix mehr. Und da der Vodafone-Shop bereits am Mittwoch morgen wegen Renovierungs-arbeiten geschlossen hatte und ich genötigt war, mein über Nacht abgelaufenes Datenvolumen in Durban am Flughafen aufzustocken, gehe ich derzeit davon aus, daß die 20GB vor Ende des Lockdowns am 16.4. bereits aufgebraucht sein werden, und ich dann vorläufig ohne dastehe und nicht mehr per Whatsapp erreichbar bin. Wir werden sehen. Aber vielleicht ist ja bis dahin das Virus auch schon am Klimawandel zerschellt, statt auch noch den Rest der Menschheit zu infizieren, wer weiß…
Mir bzw. uns bleibt derzeit nicht viel mehr zu tun, als die ganze Sache hier auszusitzen, unsere Vorräte einzuteilen und zu hoffen, daß es uns nicht erwischt. Oder falls doch, daß es nicht so schlimm kommt. Zu zweit sollte das imerhin deutlich weniger langweilig werden, als allein
An dieser Stelle bleibt mir auch diese Woche nur der Wunsch an Euch: Haltet Durch, haltet Euch bedeckt und haltet Euch von Menschenansamnlungen fern. Ich hoffe, wir lesen uns in ein paar Wochen alle gesund wieder.
Munter bleiben!!
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.