Aufreger der Woche

Ja, ich weiß, die Woche hat heute erst angefangen, aber momentan könnte ich gerade in der Luft zerplatzen aufgrund der ganzen Scheixe, die hier aktuell passiert. Dabei fing der Morgen eigentlich ganz positiv damit an, daß meine vor 3 1/2 Wochen bestellten Tankgeber endlich da waren. Auf den ersten Blick zumindest sahen sie auch genau so aus wie die, die ich eigentlich bestellt hatte: Sie waren mit 380mm genau so lang, daß im Tanknoch 1cm Reserve verbleibt, also bei Anzeige „LEER“ auch tatsächlich so gut wie leer ist. Das sind nun eigentlich simple geschlossene Metallrohre, in denen ein paar Reed-Schalter und Widerstände verbaut sind und bei denen ein Schwimmer kontaktlos einen Magneten über diese Schalter führt, je nach Füllstand alle 2cm einen anderen, so daß man alle 2cm einen anderen Widerstand vom Geber erhält.

Allerdings gibt es diese schicken Edelstahl-Geber in zwei, nein drei Varianten, die jeweils für ein unterschiedliches Messgerät ausgelegt sind: von „leer“ 10 bis „voll“ 180 Ohm, von 240 bis 0 Ohm und von 300 bis 10 Ohm. Bestellt hatte ich die erste Variante, schlicht deshalb, weil ich die Wassertankgeber mit derselben Kennung bestellt hatte und dann die Auswerteelektronik über Arduino Nanos nur einmal mit drei identischen Kopien hatte bauen können. Möchte irgendwer mal raten, welche Variante ich heute morgen ausgepackt habe? Röchtöööch: Die mit 300-10 Ohm.

Tankgeber. 300-10 Ohm

Ich schätze, wenn ich jetzt tatsächlich schon entsprechende Tankuhren mitgebracht oder hier gekauft hätte, wär ich im Laden explodiert. Daß die Geber dann auch noch eineinhalb Mal so teuer waren wie ursprünglich angesagt, hat die Situation nicht unbedingt entschärft. So habe ich mir das verkniffen, meine Geber genommen und bin still vor mich hin kochend abgezogen. Nochmal drei Wochen auf andere warten, kommt jedenfalls nicht in Frage.

Zweiter Brüller des Tages war der Boiler. Nachdem es das ganze Wochenende eher feucht, nieselig und ziemlich kühl war, hatte es bis heute morgen gedauert, bis meine einlaminierte Holzplatte soweit durchgehärtet war, daß ich sie halbwegs anfassen konnte, also habe ich sie in die vorbereitete Halterung eingesetzt, mir den klobigen Boiler geschnappt, um ihn endlich aus dem Cockpit zu entfernen und dahin zu schaffen, wo er hinsoll, und bin im ersten Versuch bis zum Türrahmen der Achterkabine gekommen, der leider ziemlich genau einen halben  cm (!) zu schmal war, um den Boiler da durch zu kriegen.

Eine Zigarette später, nachdem der folgende mittelschwere Tobsuchtsanfall wieder einigermaßen abgeklungen war, habe ich die Füße von dem Klotz abgebaut und damit immerhin soviel Platz gewonnen, daß ich ihn soweit verkanten konnte, um ihn durch die Tür zu würgen. Nur um dann festzustellen, daß auch mein neulich ausgesägtes Loch um 2cm zu schmal war. Ok, meine Schuld. Das war gewesen, bevor ich den Boiler bestellt hatte.

paßt weder so noch anders rum

Da ich in meinem vorherschenden Gemütszustand nicht unbedingt mit der Kreissäge rumhantieren wollte, steht er jetzt halt erstmal auf der Koje. Morgen mache ich dann das Loch größer … OMMMMHHHH!

Nur um das erwähnt zu haben: Die 20L-Boiler von Quick, so wie ich ihn ursprünglich haben wollte, sind 15cm (!) kleiner im Durchmesser, dafür halt etwas länger. Gnaaahhhhh!!

Nächster Punkt auf der heutigen Frustliste war das Klobecken. Ich hatte bei Morgan ein Jabsco-WC in „Comfort“-Größe bestellt, weil ich nicht bei jeder Welle von einer der üblichen winzigen Kloschüsseln fallen will. Das immerhin hat er noch auf die Reihe gekriegt. Ich hatte aber auch gesagt, da dieser Toilettenraum nun mal nicht wirklich groß ist, „bau das Ding um 30° im Urzeigersinn verdreht ein, damit ich davor stehen kann und im Sitzen mehr Fußraum habe, denn ansonsten stehe ich mit den Füßen schon fast im Schrank.“ Kann ja nix dafür, daß ich Schuhgröße 47 habe. 

also ungefähr so hätte das aussehen sollen

Heute habe ich das Ding, das immer noch eingepackt in der Backbord-Achterkabine gelagert war, zusammen mit allem anderen da gestapelten Gedöns rausgekramt, um eigentlich den Ausschnitt für den zweiten Tank auszusägen, ausgepackt und ins Bad gestellt. Dabei fiel mir dann auf, daß sie zwar passende Gewindebuchsen in das Podest für die Schüssel versenkt hatten, allerdings natürlich entgegen der Anweisung so, daß diese direkt parallel zur Außenwand stehen würde.

Und so steht es, wenn ich die jetzt vorhandenen Löcher verwende

Will heißen, wenn ich das Klo mit diesen Löchern so festschraube, kann ich nur barfuß mit gekrümmten Zehen da sitzen und außerdem steht mein linker Fuß dann 5cm höher als der rechte, weil da ja noch ein Podest im Weg ist. Mal ganz abgesehen davon, daß ich als bekennender Stehpinkler, der erfolgreich allen diesbezüglichen Umerziehungsversuchen der letzten Jahrzehnte widerstanden hat, vor der Schüssel eine Stehhöhe von ungefähr 1.40m hätte. Blödvolk, dämliches!

Nachdem mir dann irgendwann einfiel, daß ich schon seit drei Tagen meine Blutdrucktabletten nicht genommen hatte, habe ich lieber erstmal meinen Blutdruck gemessen. Der war mit 140/85 aber erstaunlicher Weise noch fast im Normalbereich, zumindest deutlich normaler als befürchtet, trotz der ganzen Aufregerei. Sollten das etwa die ersten positiven Auswirkungen meines Gewichtsverlustes sein?

Ich habe dann von weiteren Bastelversuchen für den Rest des Tages abgesehen und bin einkaufen gefahren. Dabei fiel mir in der Küchenkleinkramabteilung ein chromfunkelndes Gerät für 50R (3,15€) auf, das eigentlich geradezu prädestiniert scheint, um bei der geplanten „Sand-aufs-Deck-Streu“-Aktion für etwas mehr Gleichmäßigkeit zu sorgen, als wenn man den frei aus der Hand wirft. Werde ich morgen erstmal auf einer unbeharzten Fläche ausprobieren.

Eigentlich ist das wohl eher was zum „Mehl auf Kuchen verteilen“. Mit etwas Glück müßte das ja auch mit feinem Sand funktionieren…

Eigentlich ist heute Braai-Abend, weil Montag, und eigentlich habe ich mir vorhin dafür ein Rumpsteak mitgebracht, weil wieder mal kein Filet zu kriegen war. Anderseits habe ich heute eigentlich überhaupt keinen Bock auf Gesellschaft und werde wohl statt dessen lieber an Bord ein Leberwurstbrot essen und mir einen Film reinziehen. Vielleicht besser irgendwas sinnlos/lustiges …

Mahlzeit!