Hausbesitzerfreuden und anderes Ungemach

Oh, geht ja wieder. Na, dann kann ich ja auch mal wieder ein bischen was schreiben… Für ein paar Wochen kam ich nämlich nämlich nicht mehr an den Blog ran, weil es beim WordPress-Update irgend etwas beim Hoster IONOS in meinem Webspace zerschossen hatte, so daß mein Admin-Zugang gar nicht mehr erreichbar war. Ein 20 Minuten-Telefonat mit der Hotline vor Wochen war einigermaßen fruchtlos verlaufen, und auf die daraufhin abgeschickte email an den Support kam zwar eine schnelle Rückmeldung mit der Ansage „Wir kümmern uns drum„,  passiert ist dann aber 14 Tage lang eher nichts.

Bis ich gestern eine zweite mail losgejagt habe und u.a. unverblümt die Frage stellte, worauf genau sich denn, bei dieser rasanten Abarbeitung von Kundenproblemen, eigentlich die pauschale Aussage „Erneut wurden wir mit dem „Kundenservice des Jahres “ ausgezeichnet“ in der gerade hier eingetrudelten Mail bezieht, in der sie mir ab nächstem Jahr mal eben eine 30%ige Preiserhöhung für meinen Webspace-Vertrag ankündigten.  Keine Ahnung, ob ich irgendwen damit aufgeschreckt habe, aber seit heute funktioniert zumindest mein Zugang wieder, ohne daß sich noch jemand dazu geäußert hätte. 🙄

Tear down the wall!

So manches Mal stelle ich mir inzwischen durchaus die Frage, wieso ich mir eigentlich ein neues Haus angetan habe, nachdem ich mein letztes gerade verkauft hatte. Zugegeben, das Leben auf 250 statt auf 48m², so mit Pool, Garten und Badewanne hat natürlich irgendwo auch seine Vorteile, aber trotz all des Chaos, das ich auf dem Boot in den letzten Jahren so erlebt hatte, war es ein einigermaßen simples und unkompliziertes Leben. Mag sein, daß das anders gewesen wäre, wenn wir denn tatsächlich auch mal eine längere Strecke damit zurückgelegt hätten, aber so manches wäre uns wohl erspart geblieben. Aber nein, wir mußten ja sesshaft werden, das haben wir nun davon … 😏

Wer im Blog mal ein paar Einträge zurückblättert, wird auf ein ziemlich feuchtes Titelbild stoßen und sich vermutlich erinnern, daß ich mich darüber mokiert hatte, daß es bei solchem Wetter gern mal Erdreich vom Hang hinter der Mauer im Poolbereich in den Pool spült und der Pool dann für eine Woche oder so eher einem brackigen Tümpel ähnelt, bis der Filter das wieder geklärt hat.

Regelmäßig wollte ich das nicht unbedingt haben, also beschlossen wir, das Problem anzugehen und die vorhandene Mauer aufzustocken,  Drainage dahinter zu verlegen und vor allem das Oberflächenwasser aus dem Bereich abzuleiten, bevor es überhaupt erst ins Erdreich hinter der Mauer sickert und das wegspült. Das sah dann so aus wie im obigen Bild.

Dummerweise … fing es an zu regnen, bevor wir mit dem pflastern oben fertig waren und die Fläche versiegeln konnten. Und hörte für die nächsten drei Tage auch nicht wieder auf. Samstag Mittag war der Pool bis zum Rand voll und fing an überzulaufen, sodaß ich lieber erstmal 10cm abgepumpt habe. Bis dahin war er allerdings immer noch sauber, insofern freute ich mich, daß die Mauer ihren Zweck wohl erfüllte. Jedenfalls eine Weile lang …

Sonntag Morgen saßen wir im Wohnzimmer, als es einen bächtigen Wumms tat und spontan ein kleinerer Tsunami durch die offenen Türen ins Wohnzimmer schwappte und die Teppiche flutete. Ein Blick nach draußen ergab, daß der gesamte Poolbereich ungefähr 10cm hoch unter Wasser stand, das allerdings innerhalb von Minuten durch die beiden Gullis in dem Bereich wieder ablief, die ich für den Fall der Fälle neulich mal gereinigt und durchgespült hatte. Das Bild, daß sich uns danach bot, war dann das hier:

das sieht schon nicht mehr ganz so dekorativ aus …

Zuerst dachte ich, unser Maueraufsatz wäre aus irgendwelchen Gründen zusammengebrochen, aber wie sich später rausstellte, hatte der Hang den gesamten Unterbau samt Mauer und ein paar Tonnen Erdreich schlicht in den Pool geschoben, der linke Teil der Mauer (den wir nicht angetastet hatten) hatte nachgegeben und war auf die Treppe und gegen das Poolhaus gekippt; auch der Beton, der die Natursteine auf der rechten Seite an ihrem Platz hält, hat jetzt jede Menge Risse und Spalten, die vorher definitiv noch nicht da waren und das Wasser lief tagelang aus allen Knopflöchern. 🫣

… and I’ll huff and I’ll puff and blow away all your stuff …

Tja,  wird wohl eine etwas größere Baustelle werden, das zu stabilisieren. (Vier Tage nachdem der Regen endlich aufgehört hatte, lief übrigens immer noch auch von etlichen Grundstücken in der Nachbarschaft das Wasser aus dem Berg und die Straße runter. Das, was man nach dem Wegspülen des Erdreichs bei uns jetzt erkennen kann, sieht zwar aus wie massiver Fels, offenbar wohnen wir aber alle auf sowas wie einem gewaltigen Schwamm. Eigentlich hatten wir den „Palazzo“ Anfang des Jahres genau deswegen dann doch nicht gekauft, um solchen Probleme aus dem Weg zu gehen 🙄).

Montag morgen habe ich Bilder gemacht, die Versicherung benachrichtigt und bekam immerhin postwendend die Auskunft „wir kümmern uns um alles„. Das war vor knapp 2 Wochen …  Seitdem warten wir darauf, daß hier endlich mal ein Gutachter auftaucht, um sich das Chaos näher anzusehen.

In der Zwischenzeit haben sie letzte Woche immerhin jemanden von einer Baufirma rausgeschickt, der über eventuell erforderliche  Sofortmaßnahmen mit uns reden sollte, damit der Rest des Hangs und das Nachbarhaus über uns nicht auch noch im Pool landen, sollte es weiterhin regnen, und diese Woche kam eine Poolreinigungsfirma mit einer Motorpumpe und etlichen Metern Schlauch angerückt und hat den Pool weitgehend leergepumpt, aber das war’s bis jetzt auch.

Wasser im Schuh, und Moor im Ohr …

Harren wir also der Dinge, die da kommen mögen. Nur gut, daß wir in einem Land mit billigen Arbeitskräften wohnen. Das Grundstück ist auf allen Seiten von 3m hohen Mauern umgeben und in diesem Bereich nicht mal mit einem BobCat erreichbar, wenn man nicht eine davon teilweise einreißt, und um Material hin oder weg zu bewegen, werden wir wohl temporär das Dach vom Carport abmontieren müssen, um irgendeinen Zugang zu erlangen, ohne jeden Stein durch’s Haus schleppen zu müssen. Handarbeit ist angesagt, bis das alles wieder einigermaßen brauchbar aussieht …

Wie auch immer, bis auf weiteres fällt die Schwimmerei jedenfalls aus. Lou war übrigens am meisten angefressen, daß es ihre ganzen frisch gepflanzten und da im Hof stehenden Blumensetzlinge und Anzuchtkästen weggeräumt oder unter Schutt begraben, und zum Teil in den Pool oder gar in die Gullis gespült hatte.

Der Rest der Woche war irgendwie auch nicht mehr nennenswert positiver: Schon einen Tag vor dem Mauerfall hatte ich mir einen Zahn abgebrochen, und als wir zwei Tage danach auf dem Weg nach Pinetown zum Baumarkt waren, um für erste Aufräum-Aktionen eine Zweitschüppe zu erwerben, hat sich uns plötzlich und unerwartet ein halbmeter-durchmessendes und sicher 15cm tiefes Schlagloch in den Weg geworfen, das in der vorigen Woche noch nicht da war. (Auf der Überholfahrbahn der vierspurigen M19. Damit hatte ich nun, zugegebenermaßen, nicht unbedingt gerechnet und konnte nicht mehr ausweichen, als ich es sah).

Wir haben uns, dank RunFlat-Bereifung, noch mit eigener Kraft bis zum nächsten Reifendienst geschleppt, aber die Aktion hat mich einen der (gerade im Mai erneuerten) 295/40er Bridgestone und eine Felge gekostet. Elende Kagge aber auch …

Manchmal ist einfach irgendwie der Wurm drin.

Ein Lichtblick (sozusagen): Unsere kleine Solaranlage hat vorletzte Woche, ziemlich genau zwei Monate nach der Installation, ihre erste Megawattstunde vollendet. Loadshedding ist kein Thema mehr, und wir nutzen derzeit noch knapp 200KWh Netzstrom pro Monat, die fast ausschließlich für WarmWasser (und hin und wieder mal Backofen) verbraten werden, da noch keine Solarthermie auf dem Dach ist. Das ist schon ein drastischer Unterschied zu den 1000, mit denen wir hier mal angefangen haben, bevor wir auf Gasherd umgestellt und die Panels auf’s Dach geschraubt haben.