Manchmal kommt es doch anders, als man denkt. Da hatte ich mich schon auf einen ruhigen Jahresausklang und ein ebenso ruhiges letztes Wochenende davor eingerichtet, aber nein: Um kurz nach 8 Uhr, bevor ich auch nur die Hälfte der Zeitung durch hatte, stand Simon vor der Tür und bettelte um Arbeit, und keine fünf Minuten später tauchten Andries und Willem mit den fertig geschweißten Edelstahl-Motoraufnahmen auf und fingen umgehend an, das grüne Trumm auf die richtige Position darauf auszurichten und zu fixieren. Alles, was ich immer noch an Kabeln und Instrumenten von dem vorherigen VW-Motor im Motorraum übrig gelassen hatte, flog nun ebenfalls endgültig raus. Gut, daß ich wenigstens die von Morgan geerbte Batterie in den letzten Tagen nochmal richtig durchgeladen hatte, so kann die jetzt erst einmal als Starterbatterie für den Motor fungieren. Nach zwei Stunden war der Motor positioniert, der Kabelbaum bis ins Cockpit verlegt, das zum Volvo gehörige Instrumentenpanel provisorisch angeschlossen und ein erster Test konnte gewagt werden.
Auch, wenn natürlich momentan weder der äußere Wasserkreislauf noch der Auspuff angeschlossen sind, da wir immer noch daran rum akadieren, wie beides am geschicktesten ohne die eigentlich nötigen Anbauteile an den vorhandenen Z-Antrieb anzufrickeln ist (dafür war er schließlich ursprünglich mal ausgelegt, auch wenn der VW in beiden Fällen komplett anders versorgt wurde) und für die entsprechenden Anschlüsse wohl noch ein paar Adapter angefertigt werden müssen, sprang der Motor nach dem ersten Schlüsseldreh an und lief.
Guter Tag! Das war definitiv mehr Positives, als ich vom letzten Samstag in 2018 erwartet hatte.
Nach ein paar Sekunden Testlauf beendeten wir das Experiment, um nicht noch die Impeller durch Trockenlauf zu zerstören, Andries und Willem wandten sich dem nächsten Boot des Tages zu und ich baute meine Abdeckungen wieder über den Motor. Für morgen früh haben sich die beiden schon wieder angekündigt, auch wenn ich nicht ganz durchgestiegen bin, was sie dann eigentlich vorhaben. Mit meinem ruhigen Wochenende wird das aber offenbar wohl nichts
Simon hatte ich in der Zwischenzeit aufs Vordeck geschickt, die ganzen noch rund um den gestrichenen Bereich sitzenden Klebestreifen abzufrickeln und dann die Klebeflächen mit Aceton zu säubern. Damit war er für den restlichen Tag gut beschäftigt.
Ab 14h war wieder mal der Strom weg. Meiner derzeitigen „fliegenden“ Lösung mit dem Inverter traue ich nach dem Erlebnis neulich nicht so recht über den Weg, also behielt ich die Temperatur der Anschlußkabel ziemlich genau im Blick, nachdem ich ihn eingeschaltet hatte. Und tatsächlich: Innerhalb von Minuten war das Pluskabel so heiß, daß man es kaum noch anfassen konnte. Sehr mysteriös, das Ganze.
Der Inverter ist mit halbmeterlangen 50mm²-Kabeln direkt an die Pole des LiFeYPo4-Blocks angeschlossen, allerdings nicht über die M14-Schrauben, für die ich bislang keine passenden Kabelschuhe finden konnte, sondern über zwei zusätzlich mitbestellte Zellenverbinder-Kupferbrücken, an deren freien Enden ich jeweils einen M8-Bolzen mit passenden 8er Superscheiben (30mm Durchmesser) angeschraubt hatte. Das kann doch nicht ernsthaft zu wenig Auflagefläche oder Querschnitt sein, um für den Betrieb eines i7-Notebooks, eines 27″-Monitors und ein bischen Kleinkrams zu genügen?? Ganz zu schweigen davon, daß der Bolzen anfing zu glühen, als ich das damals mit dem Wasserkocher probiert habe?
Das ganze mal umgeklemmt an die mitgebrachte alte 105Ah-AGM-Batterie, die eh nur 8mm Polanschlüsse hat, funktioniert wunderbar und läßt die Kabel nicht mal handwarm werden. Und ja, die Anschlüsse am LiFeYPo4-Block waren jetzt in der Tat richtig festgezogen. Ich hatte allerdings den damals rotgeglühten 8er Bolzen bislang nicht ersetzt. Komische Sache, das. Ich werde die 8er wohl mal durch 10er oder 12er ersetzen. Dafür zumindest habe ich wohl auch passende Kabelschuhe in meinem Fundus.
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