Autsch!

Vor einer Weile hatte die ZYC Stegwartungs-Mannschaft, die in schöner Regelmäßigkeit einmal wöchentlich die Walkons kontrolliert, ggf. die Auftriebskörper mit Druckluft ausbläst und bei  Bedarf auch mal die Ketten erneuert, die die Stege an den versenkten Betonblöcken verankern, die in die Jahre gekommenen und arg rostigen Verbindungselemente zwischen Hauptsteg und den Fingerstegen an unserem „Walkon C“ ersetzt. Bei dem oft hier im Hafen stehenden Schwell und unter der Last der Boote bei viel Wind, sind diese ziemlichem Druck ausgesetzt und bedürfen regelmäßiger Aufmerksamkeit.

Walkon C ist im äußeren Bereich, also dort wo Thelxinoe festgemacht ist, ein Betonsteg mit Stahleinfassungen und entsprechenden Auftriebskörpern, also nicht unbedingt Leichtbau. Aus unerfindlichem Gründen war der Abstand „unseres“ Fingerstegs zum Hauptsteg nach dem neulich erfolgten Austausch der Verbindungseisen ein gutes Stück größer geworden, als bei allen anderen. Das war mir zwar aufgefallen, hatte mich aber nicht weiter belastet, denn es schien mir immer noch im normalen Rahmen. Ich habe Schuhgröße 47 und laufe da üblicherweise nicht barfuß rum. Letzte Woche, hätte es aber um ein Haar zu einem übel ausgehenden Unfall geführt, und das kam so:

Lou war von einer kurzen Kajak-Tour zurück gekommen, und wir hatten ihr Kajak aus dem Wasser genommen, um es wie gewohnt am Kopfende des Hauptstegs zu lagern. Während ich damit beschäftigt war, das Kajak umzudrehen und kopfüber abzulegen, stand sie neben mir, machte einen Schritt zurück, und im nächsten Moment lag sie auf dem Rücken wie ein Maikäfer, das rechte Bein bis zum Knie zwischen Haupt- und Fingersteg versenkt. Glücklicherweise war kaum Wind und so gut wie kein Wellengang, also keine Bewegung in der Steganlage, die akute Gefahr des Eingeklemmt- und zerquetschtwerdens also eher gering. Trotzdem befreite ich ihr Bein so schnell wie möglich aus dieser mißlichen Lage und half ihr auf die Füße.

Gebrochen schien zum Glück nichts, aber diverse Schrammen, Abschürfungen und Prellungen machten die Sache recht schmerzhaft und ließen es angeraten erscheinen, doch lieber mal beim MediCross-Centre aufzuschlagen und vorsorglich eine Tetanus-Impfung vornehmen zu lassen, was wir dann auch taten.

… vier Tage später: Alles so hübsch bunt hier …

Das hätte echt übel ausgehen können! Eine minimale Drehung im Sturz, und  wir wären die nächsten Monate ganz sicher nirgendwo hingesegelt. So war es „nur“ der Tritt ins Leere und die daraus resultierenden Schürfungen und Prellungen, aber kein Bruch. Und daß Lou währenddessen immer noch ihre Auftriebsweste anhatte, hat mutmaßlich dazu beigetragen, daß auch im Rückenbereich bei de Sturz nix ernsthaftes zu Schaden kam. Glück gehabt.

Trotzdem: Nachdem wir vom Arzt zurück waren, haben wir dem amtierenden Clubmanager Kirsten einen Besuch abgestattet, ihn auf die Lücke im Steg hingewiesen, und ihm scherzhaft mit einer horrenden Schmerzensgeldforderung gegen den Club gedroht. Allerdings hat er uns daraufhin mit dreien der neulich erwähnten Kokosnüsse abgespeist, was uns aber ganz recht war :-)

Einen Tag später hatte das Walkon-Team die Gefahrstelle immerhin durch Schließen der Lücke durch eine aufgeschraubte Terassen-Bohle entschärft.

Wassereinbruch, die  x-te

Diese Woche hatte es die Warmwasser-Leitung erwischt, die quer durch die Nacelle verläuft und das Becken in der Pantry versorgt. Bevor ich die Ursache für das zunehmend häufigere Anlaufen der Druckwasserpumpe lokalisiert hatte, standen um die 15cm (Frisch-) Wasser in der Nacelle. Auch wenn da nichts wirklich empfindliches geflutet wurde, diese Sache nervt einfach nur noch…

Meine damalige Entscheidung, Thelxinoe’s Wasserleitungen von einem Profi installieren zu lassen, stellt sich mehr und mehr als Irrweg heraus. Was hier im Hausbereich funktionieren mag, muß es im Bootsbereich noch lange nicht. Seit Monaten kämpfe ich eigentlich permanent mit tropfenden Verbindungsstücken in den verlegten Pex-Rohren, weil die von Stephan damals verwendeten Plastik- und Rotguß-Verbinder es ganz offenkundig nicht vertragen, daß sich so ein Boot auch mal bewegt.

Hatte ich anfänglich noch gehofft, dieses Problem durch simples Nachziehen der Schraubverbinder beheben zu können, bin ich inzwischen soweit, daß ich weitere zwei Dutzend Whale-Connect-Verbinder bestellt habe und jetzt alle restlichen T- und Winkelstücke  austauschen werde, um ein für alle Mal Ruhe zu haben.

Wider Erwarten waren die Whale-Verbinder tatsächlich innerhalb einer Woche lieferbar :-)

Weitere Besonderheiten der Woche: Bis Donnerstag hatte es noch den Anschein, der Sommer sei eingekehrt. Mit 41.8°C auf der Anzeige des Thermometers im Cockpit und ohne nennenswerten  Wind war ein vorläufiger Höhepunkt erreicht. Nur einen Tag später hatte der WInd auf 25kts aufgefrischt und auf Süd gedreht, und die Temperatur war auf 18° gefallen, in der folgenden Nacht sogar auf nur noch 14°C,  um dann auch das gesamte Wochenende über nicht mehr nennenswert zu klettern. Brrrr ….

Pünktlich dazu fiel Samstagmorgen der Strom aus. Und zwar nicht nur auf dem Clubgelände, sondern ganz Richards Bay lag im Dunkeln, wie sich während unseres Wochenend-Einkaufs zeigte. Leise Hoffnungen, das Problem würde bis zum Abend gelöst erwiesen sich als über-optimistisch, denn schlußendlich saßen wir bis Montag Mittag bei Starkwind und Regen im Kalten. Die Inverterleistung an Bord reicht zwar für PCs, Internet und Musik, nicht aber für den Heizlüfter. Und dank des Stromausfalls gab es im Club natürlich auch kein warmes Wasser für die Duschen. Wenigstens das ist an Bord dank der Umrüstung neulich kein Thema mehr, solange die Akkus noch über halbvoll sind.

Kasseler-Curry

Vorstehendes Gericht war auch irgendwie so eine  Art Unfall: Statt, wie geplant Lamm-Koteletts, hatte ich beim Griff in den Freezer Kasseler erwischt, was mir aber erst  nach dem Auftauen auffiel. Somit gab es dann in Streifen gesägtes Kasseler mit Champignons als Curry. Nicht sonderlich indisch, aber nichtsdestotrotz ziemlich schmackhaft :-)