Hurz! Neulich, als eine der Abstützungen unter Thelxinoe nachgab, hatte ich noch drüber rumgeflappst, heute ist es tatsächlich passiert:
Nachdem ich Jannie bei seinem gestrigen Besuch mal dezent auf den Zustand der Aufpallstapel unter mir hingewiesen hatte, bestand er darauf, mich für die restlichen paar Tage an Land nochmal woanders hinzustellen und neu abzustützen, bevor erst irgend etwas komplett unter mir zusammenbricht. Also bauten seine Leute den Sliptrailer, auf dem sie gestern Eco Promise aufgeladen hatten, um den dann ungefähr 6m weiter und um 45° gedreht wieder hinzustellen, anschließend in einer gut fünfstündigen Aktion so um, daß nunmehr mein deutlich schmalerer Kat draufpaßt, und wollten ihn heute morgen unter mein Boot schieben.
Sah auch gut aus, bis sie zu der Erkenntnis gelangten, daß der Pott tatsächlich soweit abgesackt war, daß der Sliptrailer nicht mehr drunter paßte, und sie dann zu zweit über eine Stunde damit verbrachten, zwei schräge, bis zu 30 cm tiefe Gräben für die Räder auszuschachten, um tiefer zu kommen.
Nun stehe ich also aufgebockt auf dem Trailer hier rum, und harre der Dinge, die da demächst kommen mögen.
Momentan kommt erstmal Wetter. Zeitgleich mit dem Eintreffen des ersten Schwungs ARC-Boote, kam heute morgen von Peter eine weitergeleitete Unwetter-Warnung wegen extremer Regenfälle, die von TransNet an alle Hafenbehörden, Yachtclubs etc. hier an der KwazuluNatal-Küste rausgegeben worden war. Ich hatte in den letzten Tagen schon auf Windy.ty beobachtet, daß sich da was zusammenbraut, und in dem Gebiet hier vor der Küste Richtung Madagascar, wo die ARCler herkommen, waren für die nächsten Tage fast 500mm Regen vorausgesagt, mit Schwerpunkt heute und morgen. Hier an der Küste immerhin noch über 120mm. Nun ja, warten wir’s ab.
Da mir während der Regengüsse der vergangenen paar Tage wieder überdeutlich ins Bewußtsein gerufen worden war, daß da ja noch die durchgebohrten Schraubenlöcher von den Verkleidungen entlang meiner Seitenfenster auf ihre Abdichtung warteten, habe ich heute morgen ein wenig Epoxy angemixt, in eine Spritze gefüllt, und wenigstens das endlich erledigt. Das sollte die Kapillar-Tröpfelei bei extremem Regen nunmehr wohl verhindern. Zu schade, daß ich bei meinem Weg auf Knien ums Boot dabei irgendwann mit dem linken „Ringzeh“ an einer Klampe hängengeblieben bin. Es knirschte kurz, tut jetzt scheußlich weh, und sieht so langsam ein wenig dunkelblau aus. Mal sehen, wie sich das übers Wochenende entwickelt. Treppensteigen, oder auch nur normal rumlaufen, macht gerade jedenfalls wenig Spaß…
Was das Thema „oben nicht ganz dicht“ angeht, haben sich übrigens meine Schirmchen über den Bullaugen als echter Volltreffer erwiesen. Bevor ich die Dinger angebaut habe, konnte ich diese Mini-Luken nichtmal gekippt offenstehen lassen, ohne daß es mir beim leisesten Landregen die Schränke oder die Pantry geflutet hat. Vorgestern, bei dem Wolkenbruch, waren sie alle komplett geöffnet, um wenigstens ein bischen Luft durchs Boot zu bekommen, und nicht ein Tropfen hat es bis ins Innere geschafft, wobei es beim Blick von innen ein wenig aussah, als säße ich hinter einem Wasserfall.
Also auch, wenn diese Mützen optisch nicht unbedingt der Brüller sind: Ihren Zweck erfüllen sie auf jeden Fall top.
Gegen 14 Uhr fing es dann vorhin tatsächlich an, draußen ungemütlich zu werden. Angesichts der Voraussage, habe ich Simon ausgezahlt, ihm einen Erlaubnisschein ausgestellt, damit er die ganzen Edelstahlreste, die beim Abbau der alten Badeplattform übrig geblieben waren und seither unterm Boot lagen, unbehelligt mit vom Clubgelände nehmen und irgendwo verhökern kann, und ihn dann bis Montag nach Hause geschickt. Wenn das auch nur ansatzweise so kommt wie vorhergesagt, werde ich mich hier morgen im Boot verkriechen, ein bischen rumbasteln und ansonsten den Umstand genießen, daß der Kahn ab nun hoffentlich von oben endlich dicht ist und es auch bei Starkregen nicht länger reinträufelt.
In Vorbereitung dessen, habe ich schonmal ein bischen Essen vorgekocht, um gewappnet zu sein, falls es wieder mal die Stromzufuhr kappt:
Hier lag noch eine Tüte Maggifix „Jäger-Spätzle“ rum, die in einem von Saras Paketen gewesen war. Eigentlich zwar eher gedacht für Schweinefleisch, aber da ich hier zum Kuh-Esser geworden bin, habe ich ein Drittel meines gestern eingekauften 770g-Filets zerstückelt, eine Zwiebel, eine hübsch bunte Paprika und eine Dose Champignons mit angebraten und sollte mit dem übriggebliebenen, nachdem ich mich sattgegessen hatte, auch für die nächsten zwei Tage wohl gerade so vor dem Hungertod bewahrt bleiben.
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