Zwei Schritte vor …

… und einer zurück. Das ging jetzt irgendwie schneller, als erwartet: Seit Anfang letzter Woche sind wir wieder im schärferen Lockdown-Level 2. Mit verlängerter Ausgangssperre, weniger offenen Geschäften, verkürzten Öffnungszeiten, und so weiter. Und die „Fieberkurve“ der täglich Neuinfizierten steigt wieder steil in die Höhe. Nicht zuletzt wohl, weil hierzulande immer noch nichtmal 1% der Bevölkerung vollständig geimpft sind.

Wettertechnisch gesehen, waren diese letzten Wochen ziemlich bewegt, und das nicht nur im übertragenen Sinn. Erstmals seit über einem Jahr ging plötzlich der Starkwind-Alarm meiner Wetterstation los, den ich irgendwann mal auf einen Grenzwert von 45kts programmiert hatte. Nix großartiges passiert, auch die immer noch nur provisorisch befestigten Verdeckseitenteile haben die drei Tage unbeschadet überstanden, aber natürlich fegte der Wind den Regen trotzdem bis vor die Eingangstür und unsere Aufenthaltsmöglichkeit beschränkte sich somit auf den Innenraum. Sei’s drum, die Woche ging auch mit Netflix und Computerspielen rum …

Ein paar Unverdrossene haben in den Pausen zwischen den einzelnen Starkwindphasen trotzdem geangelt. Wie im Bild zu sehen, teilweise auch in recht abenteuerlichen Gefährten. Mit zwei Erwachsenen in einer elektrobetriebenen Nußschale von der Größe einer besseren Badewanne und nur einer Handbreit Freibord im Hafen rumzucruisen und auf Raubfische zu angeln, fand ich bei den vorherrschenden Windverhältnissen denn doch schon etwas gewagt. Ich hätte ja zu gern gesehen, was wohl passiert wäre, hätten sie tatsächlich einen kapitalen Cob oder ähnliches an den Haken bekommen … :-)

Da den größten Teil der Woche draußen nicht so recht was anzufangen war, habe ich derweil ein paar neue Löcher ins Boot gebohrt, um für etwas mehr Lüftung zu sorgen.

Beim Hochnehmen der Matratze stellte sich nämlich heraus, daß das ohne weitere Unterlüftung wohl nicht mehr all zu lange gutgehen wird, erste Anzeichen von Schimmel waren bereits sichtbar. Ich hatte zwar vor meinem Umzug hierher mal ein paar Meter Böschungsmatte zum unterlegen gekauft, die aber dummerweise nicht mehr ins Auto paßten und nun irgendwo bei mir zuhause im Keller liegen. Kurzfristige Abhilfe schien angeraten, also Plan B: Unterlüftung auf die harte Tour. Rund vierzig Löcher später :

Loch an Loch …

Das sollte wohl für’s Erste reichen. Die Matte kann dann ja später immer noch irgendwann darunter.

Nachdem sich das Wetter irgendwann auch wieder beruhigt und Daniel kundgetan hatte, das bestellte restliche Material sei eingetrudelt,  habe ich die unfertigen Seitenteile wieder demontiert, ihm zur Fertigstellung überreicht, und nun harren wir schon seit anderthalb Wochen erneut darauf, daß die Dinger endlich mal fertig werden und es mit dem Heckabschlußteil weitergeht, auf daß die „Kuchenbude“ irgendwann auch tatsächlich mal geschlossen werden kann. So allmählich geht mir das echt auf den Senkel.

Die vergangene Woche waren wir ein paar Tage unterwegs. Zunächst nach Richmond KZN, wo wir zwei Nächte auf der Farm von Lou’s kürzlich verstorbenem Ex verbrachten, um dessen aus Europa eingeflogener Tochter ein wenig moralische Unterstützung bei der Auflösung des Haushaltes angedeihen zu lassen, und von dort aus in das, einen Tagesritt durch die Ausläufer der Drakensberge entfernte Howick, wo es neben diversen Einkaufsmöglichkeiten auch einen Wasserfall gibt.

Und auch, wenn es an dem Tag ein wenig diesig war: Die Fahrt dahin durch die Berge gestaltete sich ähnlich spektakulär, wie mein damaliger Ausflug ins Pongola Game Reserve im November: 35 Km Achterbahn in Schotterpistenqualität, die den tiefer gelegten Sharan teilweise doch ein wenig an seine Grenze brachten.

Anyway, die Howick-Falls sind sehenswert und mit 95m Fallhöhe auch nicht gerade soo klein. Die Infotafeln am Aussichtspunkt gaben Auskunft darüber, daß in den vergangenen rund 150 Jahren immerhin 25 Personen freiwillig oder unfreiwillig „über die Klippe gegangen“ waren, was aber die ansässige Bevölkerung scheinbar nicht nennenswert schreckt, denn durch das Tele war zu erkennen, daß ein paar Frauen direkt oberhalb der Fälle fröhlich ihre Wäsche im Fluß wuschen.

Nachdem wir unseren Besuch auf der Farm am Freitag beendet hatten, ging es über Durban zurück nach Richards Bay. Und da mir Lou schon seit Monaten von einem Laden namens Chateau Gateaux vorgeschwärmt hatte und es ohnehin fast auf dem Weg lag, haben wir spontan einen Abstecher in die Pavillion-Mall in Durban gemacht …

… und bei dem Laden ein paar Stücke der in der Tat mit Abstand besten Torten erstanden, die ich in meinen paar Jahren hier bislang auf den Teller gekriegt habe :-)

Mmmhhh …

Der weitere Heimweg führte uns noch auf einen Kurz-Abstecher an den Strand an der Mündung des Tugela-Flusses. Wild, einigermaßen menschenleer und winterlich kühl, aber einen Besuch wert.

Gebadet haben wir allerdings nicht, das gaben die Temperaturen denn doch nicht her, aber für einen Strandspaziergang hat es immerhin gereicht …

Und nur für den Fall, daß die Wassertemperatur irgendwann mal wieder über die 20°C-Marke klettert und man unter Wasser weiter als den hier üblichen halben Meter sehen kann: Wir sind jetzt gerüstet :-)