Archiv der Kategorie: Gedanken und Spinnereien

What a difference a day makes …

… twentyfour little hours ….

Auch, wenn die Entwicklungen nicht wirklich überraschend kamen, fühlt sich die Welt seit gestern irgendwie drastisch verändert an.

Amerika hat die Demokratie drangegeben und sich für einen narzisstischen Autokraten als neuen Präsidenten entschieden, der sich für den Rest der Welt noch weniger interessiert, als für seine eigene Bevölkerung; die deutsche Bundesregierung ist ganz offensichtlich am Ende ihrer ungeliebten Dreifaltigkeit angelangt und selbst das Wetter bietet einem wenig Anlass zu Optimismus.

Die Welt ist gefühlt seit heute auf einen Schlag deutlich unsicherer, als das noch gestern der Fall war. Künftige Generationen (so es dann noch welche gibt, die schriftliche Aufzeichnungen führen) werden das Zeitalter ab 8.11.2024 womöglich als Beginn des Übergangs vom Anthropozän ins Entropozän bezeichnen.

Vielleicht sollte ich mal Lotto spielen; bei soviel What a difference a day makes … weiterlesen

quo vadis?

Seit wir Ende August wieder aus Deutschland zurückgekommen sind, mangelte es mir definitiv an Motivation, hier etwas „auf’s Papier“ zu bringen. Nicht, daß in der ganzen Zeit nichts berichtenswertes passiert wäre, nur fehlt mir allmählich echt der Trieb, über weitere Mißlichkeiten mit den hier ansässigen Handwerkern zu schreiben. Aber im Grunde genommen ist die ganze Sache eigentlich so haarsträubend blöd, daß ich gar nicht anders kann.

Um es kurz zu machen: Wir stecken immer noch antriebslos in Durban fest. Der Motor ist wieder drin und tut was er soll, der Antrieb ist überholt und angebaut, und angeblich hatten sie während unseres Deutschland-Urlaubs sogar einen Testlauf durchgeführt um die Funktion zu prüfen, aber wie so oft im Leben, sind es auch hier die Feinheiten, die einen gern mal ausbremsen. In diesem Fall ist es zum einen die Tatsache, daß ich nach dem Anbau des überholten Unterwasserteils feststellen mußte, quo vadis? weiterlesen

Lockdown, Tag 365

Ein volles Jahr ist es inzwischen her, daß Südafrika den generellen Lockdown ausgerufen hat. Hatten wir anfänglich noch mit einer Dauer von 1-2 Monaten gerechnet, entwickelt sich das alles derweil zum neuen Alltag. Inzwischen sind wir zwar nur noch in Stufe 1, und vieles ist wieder möglich, aber die Einschränkungen im täglichen Leben und vor allem im Reiseverkehr sind nach wie vor da, und ein Ende nicht abzusehen.

Corona ist weltweit immer noch das Thema Nummer 1, neue Mutationen breiten sich aus und sorgen für Unruhe, ob der rasant entwickelte, aber zumindest in Deutschland und auch in Südafrika nur schleppend einsetzende Impfstoff wohl auch diese in Schach halten mag, und überhaupt geht einem diese ganze Covid19-Sache mittlerweile ganz furchtbar auf den Senkel.

Trotzdem gibt es immer noch unverdrossene Segler, die ihre Pläne durchziehen. Wer nicht nur hier mitliest, sondern womöglich auch Ricky und Simone von Sailing Lady Africa auf Youtube folgt, wird mitbekommen haben, daß sie inzwischen über den Atlantic gesegelt und jetzt auf Grenada angekommen sind. Und weder auf St. Helena, Ascension Island, noch auf Fernando de Naronha Lockdown, Tag 365 weiterlesen

Endzeitstimmung?

Nu isses passiert: Auch in Südafrika haben sie bemerkt, daß eine zweite Corona-Welle heranschwappt, und da das hier eine der Gegenden ist, in denen das Virus bevorzugt zu mutieren scheint und deutlich ansteckender wird als zuvor, sind wir seit vorgestern erneut in Stufe 3 des Lockdown. Keine öffentlichen Veranstaltungen mehr, keine Versammlungen mit mehr als 5 Leuten, kein Pool- oder Strandleben, kein Alkoholverkauf mehr, Bars und viele andere Geschäfte mußten wieder schließen, und diverse andere Einzelmaßnahmen mehr. Und das mitten in den Sommerferien, in denen sich das halbe Land sonst am Meer tummelt.

Die traditionelle Silvesterfete hier an der Wetbar im Club und die Neujahrsregatta sind somit ebenfalls gestrichen. Nu ja. Ich habe noch eine Tüte Gummibären vom letztjährigen Weihnachtspaket, eine Dose Pringles und einen  halben  Tetrapak Merlot, und als „Festessen“ gibt es eine Curryrahm-Suppe mit jeder Menge Gemüse drin, die ich gestern zusammengeköchelt habe.

Zusammen mit noch übriggebliebenen 40GB Datenvolumen für den Restmonat und Netflix kriege ich das Jahresende vermutlich auch so über die Bühne. Und, da einer meiner Lieblingsmusiker, Großmeister des Synthpop Jean-Michel Jarre himself, netterweise ein virtuelles, live gestreamtes Gratiskonzert aus Notre Dame gibt, könnte das Jahr recht vergnüglich enden, sofern die Technik mitspielt … (Auch wenn der Jahreswechsel hier dann schon vorbei ist :-))

Zunächst ist die Lockdown-Aktion bis zum 15.1. befristet, aber das mit dem pünktlichen Ende hat beim letzten Mal ja auch schon nicht funktioniert, und schlußendlich war das Land das ganze letzte Dreivierteljahr im Lockdown, wenn auch die letzten Monate in abgemilderter Form. Auf der anderen Seite scheint sich die hiesige Bevölkerung mit der Situation weitgehend arrangiert zu haben und ist weit weniger borniert und aufmüpfig, als in Europa. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es keine Proteste, jeder trägt brav seine Maske und desinfiziert sich und wartet darauf, daß das Leben irgendwann mal normal weiter geht.

Skurrile Auswüchse treibt diese ganze Sache trotzdem. Selbst im Shop hier auf dem Gelände muß sich inzwischen jeder Kunde mit Namen und Telefonnummer registrieren und es wird Fieber gemessen, wofür auch immer das gut sein soll. Meine Frage, ob sie mir keine Ersatzteile mehr verkaufen würden, sollte ich tatsächlich mal mit einer Grippe oder mit aus sonstwelchen Gründen erhöhter Temperatur im Laden aufschlagen, konnten mir die Mädels ebensowenig beantworten wie Endzeitstimmung? weiterlesen