Was ein Kaqt’ach! [Klingonisch für: „Definierter Zeitraum von gefühlt minderer Qualität“]. Nachdem der gestrige Abend in den frühen Morgenstunden mit dem vergeblichen Versuch endete, der Heerscharen von Mücken in meiner Bude Herr zu werden, fing der heutige irgendwann gegen drei Uhr damit an, daß ich mit irren Rückenschmerzen und Kopfschmerzen wieder aufwachte. Nachdem ich das Problem mit einer Ibu bekämpft hatte, habe ich mich wieder hingelegt und bin dann gegen halb sechs auch tatsächlich wieder eingepennt. Nur um gegen Acht von Simon geweckt zu werden, der wider Erwarten nach einer fast kompletten Abwesenheitswoche ausgerechnet heute wieder zur Arbeit erschien.
Nachdem ich den zum Wasserpass-Schleifen unters Boot gejagt hatte, war an Schlaf nicht mehr zu denken, also ging ich duschen, schaute auf dem Rückweg im Shop vorbei um noch ein bischen Schleifpapier, Epoxy, Härter und drei Tankeinfüllstutzen einzukaufen und frühstückte anschließend ein paar Cornflakes.
Beov ich noch die Zeitung downloaden konnte, machte es „plöp“, die Klimaanlage ging aus und für die nächsten fünf Stunden war der Strom weg. Prima. „Dann nehme ich eben die Backboard-Tanks raus, beklebe sie unterwärts mit EPDM-Tape gegen Verrutschen und baue die eben gekauften Einfüllstutzen an…“
Das noch an Bord zu findende EPDM-Tape war dann noch knapp einen halben Meter lang und reichte damit für knapp ein Achtel der zu beklebenden Fläche. Die Stutzen paßten immerhin. Auch das wieder eine der Merkwürdigkeiten, die hier immer mal wieder auftauchen: Die Anschlußstutzen für die von Morgan bestellten CAN-Dieseltanks hätten von ihm eigentlich gleich mitbestellt werden sollen, waren sie allerdings nicht. Ebenso hatte ich es wohl verpennt, für den 42L-Tagestank einen entsprechenden Füll-Stutzen mitzubestellen. Wenn man die bei SVB bestellt, kostet einer davon 19.95€, drei hätte ich gebraucht, somit schlappe 60,-€ plus Versand. Für die drei hier im Shop habe ich heute morgen zusammen gerade mal 52.50 Rand (3,28€) bezahlt. Dummerweise haben sie aber keinerlei passende 38mm-Schläuche vorrätig, um die dann auch wirklich anschließen zu können …
Das nächste was passierte war, daß ich mit zwei vollen 5L-Flaschen mit Klimakondenswasser in den Händen auf die vorgestern Nachmittag frisch eingeklebte Bodenluke des Wassertanks trat, die dann spontan unter mir nachgab. Inzwischen hatte die Temperatur im Innenraum ungefähr 41°C erreicht, ich hatte immer noch ziemliche Rückenschmerzen und eigentlich war das der Moment, an dem ich für heute die Schnauze voll hatte.
Ich beschloss, den Rest des Tages einfach draußen zu verbringen und ansonsten gar nichts zu machen, bevor noch mehr schief läuft.
Mittags war der Strom immer noch weg, und da ich a) allmählich Hunger verspürte und b) immer noch ein knappes Pfund Rindermett im Kühlschrank rumlag, entschloß ich mich, den Herd mit der neuen Gasleitung zu testen und Spaghetti zu machen.
Gesagt, getan. Mett angebraten, mit Paprika, Zwiebeln, Tomaten, Champignons, Sauce und allen möglichen Gewürzen ergänzt, das Ganze eine knappe dreiviertel Stunde köcheln lassen und dann die Spaghetti gekocht. Das immerhin hat funktioniert, und das Ergebnis war äußerst lecker. Geschmacklich irgendwie eine sehr würzige Mischung aus Chili con Carne, Beef-Curry und Spaghetti Bolognese.
Auch wenn ich schon vor dem Essen schweißgebadet war: Das war’s wert!
Nach dem Essen habe ich mich ins Cockpit verholt, langgemacht und der (Arbeits-)Tag endete so, wie er begonnen hatte: Simon weckte mich Stunden später, um mir mitzuteilen, daß er jetzt Feierabend machen würde. Wenigstens die zweite Ibu hat ihren Job anständig erledigt und meine Rückenschmerzen lungern momentan nur noch dezent irgendwo im Hintergrund rum.
Nachdem ich nun schon mal wach war, schnappte ich mir die Rechnung für den Gasgrill und die Autoschlüssel, und machte mich auf dem Weg in die Stadt. Zumindest die erste Station meiner Einkaufstour beim Bolt-Center war insofern ein Erfolg, daß ich jetzt wieder genug EPDM-Tape für die restlichen Tanks habe. Die nächste wäre „Geld am Automaten ziehen“ gewesen, um die Rechnung für den Grill dann bei der FNB bar einzahlen zu können. Blöderweise war der einzige Automat in Richards Bay, an dem ich Geld über die Mastercard ohne zusätzliche Gebühren abheben kann, nämlich der der Standard Bank in der Inkwazi-Mall, „temporarily out of order“ und verweigerte die Mitarbeit.
Dann eben nicht. Auf der Rechnung standen ohnehin 14 Tage Zahlungsziel, also ist es nächste Woche auch noch früh genug. Ich habe jetzt vier Jahre lang keinen funktionierenden Grill an Bord gehabt, da kommt es nun auf eine weitere Woche auch nicht an.
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