Die Jungs geben einfach nicht auf! Gut, ich hatte gesagt, ich baue die anderen Luken selbst ein. Davon, daß sie die alten nicht ausbauen dürfen, war ja keine Rede gewesen. Und so standen sie Montag morgen um viertel nach Acht auf der Matte, mit Schwingschleifer, Abdeckfolie und Duct-Tape bewaffnet und fingen an, mein Badezimmer zu tapezieren. Dieses Mal war ich immerhin pfiffig genug, sie dabei selber anzuleiten, und so war dann der Ausschnitt diesmal von unten durch Folie hermetisch versiegelt, um übermäßige Staubentwicklung im Boot zu vermeiden. Geht doch
Diese Luke über der Naßzelle ist zugegebenermaßen die einzig verbliebene, die nicht einfach gegen eine größere getauscht, sondern bei der lediglich die alte Öffnung verschlossen werden soll, um dann die neue Luke ungefähr einen halben Meter weiter nach hinten versetzt einzubauen. Also habe ich sie gewähren lassen.
Warum versetzen? Wer immer diese Luke damals in der Werft an dieser Stelle eingebaut oder zumindest das Loch gesägt hat, war entweder besoffen oder hatte keinerlei Ahnung, wie denn wohl die Inneneinrichtung später aussehen sollte und wo die Innenwände stehen. Ich nehme jedenfalls nicht an, daß diese Form als Designelement gedacht war.
Von oben im geschlossenen Zustand gesehen noch eine recht normale (wenn auch, genau wie die anderen, ziemlich primitive) Luke, sah das von unten schon wirklich äußerst merkwürdig aus, da der Ausschnitt mitten über den diagonal stehenden Rahmen der Tür verlief und somit von unten eigentlich nur 3/4 der Luke überhaupt sichtbar waren. Der Rest war von unten zulaminiert und fiel vom Gang vorm Bad aus nicht auf.
Heute wurde dann der Rest des Badezimmers auf Geheiß von Brad komplett auf die bereits bekannte Weise mit Folie zugetaped, damit auch ja nichts an den vor einem (oder sind schon zwei?) Jahr neu eingebauten und lackierten Oberflächen passiere. Waren in der Tat ja auch teuer genug…
Danach kam Eric mit einem Arm voll Glasgelege-Matten und Harz und begann unter zuhilfenahme eines paßgenau ausgesägten, mutmaßlich mit Trennwachs eingepinselten, und dann mit Klötzen und Heißklebepistole von unten an der Decke fixierten Stücks Masonite (das ist der Presspappkram, aus dem auch die Schablonen für die Fensterrahmen gebastelt worden waren), das Loch von oben her zuzulaminieren. Mit etwas Glück (und wenn sie denn tatsächlich Trennwachs aufgetragen haben) läßt sich das Masonite-Stück morgen wohl problemlos von unten entfernen und die Unterseite wird ebenfalls laminiert.
Kurz nach 14h waren sie für heute fertig und hatten sich getrollt, also beschloss ich bei immer noch knapp 40° im Schatten, nach einer Schüssel Joghurt mit Obsteinlage
zunächst nochmal duschen zu gehen und mich dann auf den halbstündigen Weg nach Kwambonambi zu machen und meine Saligna-Leisten abzuholen. Die waren tatsächlich fertig, fein säuberlich auf Maß gefräst und abholbereit verschnürt. Besser als erwartet und schlußendlich nur ungefähr ein Drittel so teuer, als wenn ich tatsächlich wie geplant Meranti genommen hätte. Mal sehen, wie sich das Zeug dann verarbeiten läßt.
Während ich unterwegs zurück war und dabei fast eine halbe Stunde im Feierabendstau vor einer Baustelle verbrachte, konnte ich beobachten, wie sich der Himmel von „Strahlend blau“ in Richtung „Kataclysmus in Purpur und 36 Grautönen“ entwickelte, die Temperatur sank innerhalb einer Viertelstunde um 15 Grad und als ich am Boot ankam, blies mir der Wind mit 35 Knoten ins Gesicht. Echtes Aprilwetter… Wenigstens fing es erst an zu gießen, als ich wieder hier war. Wie mir bei der Rückkehr auffiel, hatte ich nämlich wieder mal die Luke über der Pantry sperrangelweit offen stehen lassen.
Ansonsten brachte der Tag noch die Rückmeldung des Onkologen zu meiner gestern durchgeführten Blutuntersuchung: Alles im grünen Bereich. Irgendwie hatte mich das die Tage zuvor nun doch ein klein wenig unruhig gemacht.
Zur Feier des Tages erklärte ich die selbst auferlegte Abstinenzwoche einen Tag vorzeitig für beendet, und gönnte mir einen gepunschten Rum, bevor ich die zweite Hälfte des gestern gebraaiten Filets in kleine Stücke schnippelte und mal eine beim SuperSpar neu entdeckte Sorte Nudeln ausprobierte.
Nachdem der letzte Versuch, aus Mie-Nudeln ein brauchbares Gericht zu basteln, ja wirklich kläglich gescheitert war, läßt sich feststellen:
Wenn man sie nach dem Kochen und würzen einfach in einem Eßlöffel Kokosfett unter Zuhilfenahme von 150g vorgegrilltem Rinder-Filet anbrät, schmecken sogar Instant-Nudeln richtig lecker, auch wenn die optische Ausgestaltung dieser Mahlzeit jetzt vielleicht noch etwas optimierungsfähig gewesen wäre . Aber schließlich ist es ja ein Schnellgericht und ich hatte Schmacht
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