Eigentlich bin ich nicht so der abergläubische Mensch und tendiere eher dazu, die Dinge positiv zu sehen, aber so hin und wieder drängt sich auch mir der Verdacht auf, der gute Edward A. Murphy hatte bei der Postulierung seiner als „Murphy’s law“ bekannt gewordenen These möglicherweise doch nicht so völlig unrecht.
Vor ein paar Wochen war ich mit meiner Mastercard beim Geldabheben wohl irgendwie Opfer einer Skimming-Attacke geworden, jedenfalls hatte irgendeine Pappnase mit meinen Kartendaten online ein paar Kinokarten, ein paar Blumen und irgendwas bei einem Online-Schnapsladen bestellt. Mutmaßlich, um sich mit seiner Freundin einen schönen Abend zu machen. In den knapp 36 Stunden, bevor ich das beim Abholen der Auszüge online gemerkt und die Karte daraufhin sperren lassen habe, summierte sich das immerhin auf umgerechnet rund 150,-€. Das ist derweil reklamiert, die neue Karte ist in der Post auf dem Weg zu mir, aber bis gestern war meine verbliebene Alternative, hier an Bargeld zu kommen oder meine Einkäufe zu bezahlen, die VisaCard vom anderen Konto. Die wurde dann gestern Mittag beim Versuch, Geld am Automaten abzuheben um Nachmittags bei Rob meine beiden neuen Gasflaschen damit bezahlen zu können, vom Automaten gefressen. Verschluckt, weg. „Vielen Dank für Ihren Besuch bei ABSA„. Arghhhh…
Die sperren zu lassen, habe ich bislang vermieden, denn meine letzte noch vorhandene Zahlungsmöglichkeit (außer 500 Rand und ein paar €€ und $$ in bar) ist jetzt die Nachfolge-Karte zur verschluckten, die ich immerhin bei meinem Besuch in Deutschland letztens schon ausstellen lassen und mitgenommen hatte, weil die andere dieses Jahr abgelaufen wäre. Wenn ich die alte jetzt sperren lasse, würde die Nachfolgekarte damit automatisch ebenfalls gesperrt, das wär dann momentan eher unpraktisch.
Also bin ich vorhin zur ABSA (Bank) gefahren und habe mich erstmal beschwert. Die Frau, die mich da verarztet hat, sicherte mir zu, gleich morgen früh würde der Kundendienst sich den Automaten vornehmen und meine Karte da rausangeln. Ab Mittag könnte ich sie dann in der Hauptstelle bei ihr abholen. Na da bin ich aber mal gespannt…
Um bei Murphy zu bleiben, gleich der Schwenk zum im letzten Blog thematisierten versunkenen Kahn: Der steht jetzt aufgepallt zwei Plätze neben mir. Die Ursachenforschung für den Tauchgang war anscheinend auch nicht sonderlich schwierig:
Auf den Bildern war das bislang nicht so richtig zu erkennen, aber das Boot ist ebenfalls ein (Motor-) Katamaran. Aus irgendeinem Grund hat die Werft die Auslässe für die Bilgenpumpe der Cockpit-entwässerung gerade mal 3cm über die Wasserlinie gesetzt. Andries und seine Leute hatten am Freitag am Generator gearbeitet, weil der Eigner eigentlich am Wochenende mit dem Boot zum Angeln rausfahren wollte.
Es waren wohl etliche Leute auf dem Boot zugange, und einer von denen hat offenbar den Plastikstutzen ab- oder angebrochen, ohne das irgendwem zu sagen, jedenfalls hing der Schlauch von der Bilgenpumpe dann wohl im Nichts. Der Angelausflug fiel schließlich wetterbedingt ins Wasser und da es hier das ganze Wochenende wie aus Eimern gekübelt hat, war in den nächsten beiden Tagen und Nächten auch niemand mehr an Bord der ggf. mitbekommen hätte, daß die Bilgenpumpe nur fröhlich im Boot im Kreis pumpt, bis durch den in der Cockpitbilge angesammelten Regen der Kahn die paar fehlenden Zentimeter abgesackt war und über den abgebrochenen Auslaß vollaufen konnte. Wahrlich blöd gelaufen. Da helfen dann auch Automatik-Pumpen nicht wirklich weiter.
Was uns zum nächsten Themenpunkt bringt: Der Antrieb der Thelxinoe. Seit zwei Tagen murkeln Andries‘ Leute jetzt daran rum und braten hier einen Abgasführungs-Adapter, um den Auspuff, der früher an dem alten Motor durch ein simples Loch oberhalb der Wasserlinie im Spiegel ging, ordnungsgemäß an den Z-Antrieb anzufrickeln und die Abgase und das Kühlwasser aus dem äußeren Kreislauf dann unter Wasser loszuwerden.
Bis dahin ja ein löbliches Unterfangen das, gesetzt den Fall, es funktioniert auch tatsächlich so wie geplant, zumindest den Geräuschpegel deutlich verringern dürfte. Das was die sich da so zusammenbraten, sieht auch einigermaßen durabel und überzeugend aus und könnte sogar dicht sein, aaaber:
Mein Z-Antrieb ist aus Aluminium, wenn ich micht nicht sehr täusche. Ob das nun unter Korrosionsgesichtspunkten so eine brillante Idee ist, da Edelstahlteile direkt anzuschrauben, die ein 50mm großes Loch im Unterwasserbereich abdichten müssen, sei jetzt mal dahingestellt. Bei dem von Morgan damals besorgten Gehäuse bestand dieses Bauteil jedenfalls aus Alu-Druckguß oder sowas. Paßte bei meinem dummerweise nichtmal ansatzweise, sonst hätten wir einfach umgebaut.
Wir haben uns nach einiger Diskussion dann immerhin drauf geeinigt, daß alle Teile entsprechend dick lackiert werden. Und ich werde unterwegs wohl besser mal alle paar Wochen nach meinen Opfer-Anoden sehen, bevor sich erst der ganze Antrieb opfert …
Da die Motorraum-Abdeckung eh abgebaut werden mußte, habe ich Simon heute dabeigestellt, das Ding gleich abzuschleifen. Dann kann da morgen Antirutsch-Sand aufgestreut werden und nächste Woche wird das Ding neu bemalt.
Das heutige Festmahl aus dem Toast-Ofen, nachdem das Frühstück heute morgen ausgefallen war: Panini-Burger mit geräuchertem Hähnchenbrust-Filet und als Nachtisch frische Erdbeeren unter ganz viel Vanille-Puddingsauce verschüttet:-)
Meine äußere Erscheinung nähert sich so allmählich wieder dem Normalzustand an, abgesehen davon, daß ich heute morgen gleich noch beim Friseur war, als ich eh zur ABSA an der Mall mußte. Mein Gesicht tut zwar immer noch weh und juckt, und auch die Taubheit bzw. Lähmung der rechten Seite geht nur ziemlich langsam zurück, aber immerhin sind die meisten Wunden inzwischen verheilt und ich kann nachts wieder ohne diese Ballertabletten schlafen. Solange ich diese Dinger genommen habe, konnte ich zwar problemlos zehn Stunden am Stück schlafen, war aber eigentlich vor Mittag zu nix zu gebrauchen und hätte jederzeit im Stehen einschlafen können …
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.