Seit dieser Woche sind wir nun tatsächlich ge-erst-impft! Hatte ich mich in der Vorwoche noch geärgert, die unscheinbare SMS von der Gesundheitsbehörde mit der Ankündigung, daß ich mich am Sonntagnachmittag, zwei Tage nach Versand der SMS, in einer der Apotheken in der Mall zum Impfen einfinden möge, leider erst am darauffolgenden Montagmorgen gelesen und diesen Termin somit verpaßt zu haben, stolperten wir Dienstag auf dem Weg zum Einkaufen in der Mall eher zufällig über ein frisch eröffnetes temporäres Impfzentrum direkt an einem der anderen Eingänge, wo zwei Wochen zuvor noch ein Möbelladen gewesen war.
Im Gegensatz zu der genannten Apotheke wurde hier auch nicht Johnson&Johnson verabreicht, sondern BionTech/Pfizer, was mir persönlich zwar eigentlich herzlich egal, für Lou aber Grund genug war, ihre ursprüngliche Ablehnung gegen die Impferei nun doch aufzugeben. Der Andrang drinnen hielt sich in Grenzen, und nach knapp dreißig Minuten waren wir abgefertigt und mit einer vorläufigen Impfbescheinigung wieder draußen.
Das war mal deutlich einfacher und unbürokratischer, als nach dem Chaos der letzten Monate zu befürchten stand, und irgendwelche Nebenwirkungen, außer einer zwei Tage lang spürbaren Schulter, traten bei uns auch nicht auf. Neuer Termin für den Zweit-Pieks: In vier Wochen.
Ich hatte insgeheim schon kaum noch damit gerechnet, daß das hier überhaupt noch zeitnah stattfinden, und wir dann spätestens an der ersten Grenze auf entsprechende Probleme stoßen würden.
Nach vier Wochen in Level 4, sind wir nämlich seit kurzem wieder zurück in Lockdown Level 2, womit die Grenzen zumindest auf südafrikanischer Seite wieder offen sind, und mit der Sun Seeker haben es Swannie und Enza letzte Woche auf ihrem Weg nach Thailand immerhin schon bis Inhambane in Mosambik geschafft. Das läßt hoffen, daß wir vielleicht auch noch irgendwann mal hier weg kommen …
In der Zwischenzeit werden die Sonntage wenigstens zum kayaken und segeln mit dem Dinghy genutzt, wenn das Wetter einigermaßen mitspielt und nichts anderes ansteht.
Wie zum Beispiel der Warmwasserheizer, der diese Woche nun das dritte Heizelement seiner bislang doch eher kurzen Nutzungsdauer verpaßt bekam:
Da ich immer noch davon ausgehe, daß es sich hierbei wohl um ein Elektro-Korrosionsproblem handelt, habe ich dieses Mal allerdings ein 12V-Element erstanden und eingebaut. Das hat zwar im Gegensatz zu den originalen Vetus-Dingern keinen Thermostaten sondern bedarf einer anderweitigen Lösung, was aber wohl kein unlösbares Problem darstellen sollte. Und eigentlich ist mir diese 12V-Variante ohnehin deutlich sympathischer, da hierbei die Wirkungsgradverluste des Inverters entfallen. Die aktuelle Q&D-Lösung beinhaltet erstmal nur ein paar dickere Kabel, zwei Schalter und ein paar sonstige Teile, die hier noch rumlagen. Fungschoniert Bleibt abzuwarten, ob die Lebensdauer dieses Elements bei 12V höher ist als die bei 230V.
Das neue Heiz-Element hat zwei separate Heizkreise á 250W, was bei 12V runde 20A pro Kreis verbrät. Um den komplett leer verbrauchten 25L-Boiler von 25° wieder auf 70° aufzuheizen, brauchen wir rund drei Stunden ausreichend Sonnenschein auf den Solarpaneelen, oder der Füllgrad der Akkus geht eben erstmal um ein paar Prozentpunkte in den Keller. Sei’s drum. Ich habe die ursprünglich gebrückten Kreise aufgeteilt und einzeln schaltbar gemacht, so daß bei wenig Sonne/Wind auch mit nur einem einzelnen 250W-Kreis aufgeheizt werden kann. Dauert dann halt doppelt so lange.
Ich glaube nicht, daß wir den Boiler jemals komplett leerverbraucht haben, und wenn man nach dem Ausschalten 24h lang kein warmes Wasser verbraucht hatte, war es zum Duschen oder Abwaschen dank der guten Isolierung immer noch heiß genug, also wird die Rest-Temperatur üblicherweise deutlich höher liegen, als 25°C. Aber hier liegen ja noch ein paar Arduinos und Sensoren rum, also werde ich wohl irgendwann noch eine Thermostat-Funktion basteln, um die Temperatur im Inneren tagsüber automatisch bei rund 70°C zu halten. Nicht, daß wir jetzt Corona-geimpft sind und stattdessen dann an Legionellen eingehen …
Hin und wieder, sofern das Wetter mitspielt, lassen wir den Kahn einfach für eine Weile hinter uns, und sehen uns ein bischen in der Gegend um. Nix spektakuläres, aber so ein Ausflug zum Strand ist ja auch mal nett, auch wenn es zum Baden noch zu kalt ist. Und wenn wir schon mal vom Clubgelände runter sind, ist es bis zu Roberto’s Eisbude auch nicht mehr weit
Überhaupt ist das Wetter hier derzeit eher Aprilmäßig: Von 32°C und strahlendem Sonnenschein bis zu 17°C, Dauerregen und 30kts Wind aus Süd ist hier eigentlich jede Woche alles dabei. Nur gut, daß die Endlos-Baustelle Kuchenbude endlich erledigt ist und man sich auch bei Mistwetter zumindest im Cockpit aufhalten kann, ohne mitten im Wettergeschehen zu sitzen.
Meistens bastele ich dann so vor mich hin und werfe ab und an ein halbes Auge auf die Raubfischangel, ob nicht irgendwas an dem ausgelegten Razorbelly rumnagt. In letzter Zeit ist die Angelei allerdings eher von Mißerfolgen geprägt. Nicht nur, daß kaum was brauchbares beißt; die die dann anbeißen, schaffen es immer wieder, entweder das Vorfach abzukauen, oder sich irgendwie den Haken aus dem Maul zu winden.
Letztens habe ich mich zwanzig Minuten lang an irgend was ziemlich großem abgearbeitet, das auf eine Sardine an einem Garrick-Trace (zwei Einzelhaken ohne Stahlvorfach) gebissen und einen Großteil der Schnur von der Rolle gezogen hatte, bevor ich endlich in den Rückwärtsgang kurbeln konnte, nur um dann den Haken auszuspucken, just als ich die Pose in 5m Entfernung wieder an der Oberfläche sehen konnte. Gefühlt sicher nicht nennenswert kleiner, als mein erster Salmon hier im Vorjahr.
Somit beschränkt sich die Ausbeute zur Zeit meist auf Walla Walla oder sonstiges Kleingetier, das man ohne Not nicht wirklich essen will. Angeln ist doch doof …
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