Heute morgen wachte ich irgendwie völlig gerädert auf und hatte das unbestimmte Gefühl, innerhalb der nächsten 5 Minuten einen Infarkt zu erleiden oder zumindest bewußtlos umzufallen, wenn ich mich hastig bewege. Völlig komisches Feeling, das bis nach Mittag auch nicht wegging. Eine spontane Blutdruckmessung ergab nichts ungewöhnliches, also keine Ahnung, was das nun wieder war. Nach dem Mittagessen und einer halben Stunde in der Horizontalen war es dann weg. Altwerden ist doch irgendwie doof…
Eigentlich wollte ich heute, nachdem das gestern schon nicht funktioniert hatte, mit Simon die Salondecke schleifen und pinseln, aber da die Andries-Truppe der Meinung war, heute mal den Geräteträger wieder abbauen zu wollen, um die ausgerissene Befestigungsschraube bzw. den Rumpf an der Stelle zu reparieren, mußten wir wiedermal den Inhalt beider Achterkabinen im restlichen Boot verteilen, damit sie an die Schrauben kamen, und haben es dann gelassen. Mir war eh nicht sonderlich wohl, also habe ich Simon kurz vor Mittag wieder nach Hause geschickt, bevor er hier nur sinnlos rumsitzt.
Geplant hatten die Spezialisten, das ausgebrochene GFK wieder zurückzudengeln, den Riß mit Epoxy zu füllen und dann drauf zu hoffen, daß das irgendwie hält. Nachdem wir dann gründlich ausdiskutiert hatten, daß das eine ziemlich bescheuerte Idee wäre, (O-Ton Andries vor Monaten: „Wir machen Motoren und Edelstahlarbeiten, aber keine Laminiersachen“. Ja, besser is‘ das…), ließen sie sich überreden das anständig zu gestalten und somit wurde diese Stelle ordnungsgemäß trichterförmig ausgeschliffen, und mit eingeharzten Flicken aus Glasfasermatte in zunehmender Größe „von unten her“ aufgefüllt.
Hatte ich zwar auch noch nie selbst gemacht, aber inzwischen habe ich genügend Boots-Refitvideos gesehen und hier in der Nachbarschaft ein bischen gelinst um zu wissen, wie das funktioniert und z.B. bei Osmoseschadensanierungen gemacht wird.
Jetzt haben sie zwar sieben, statt wie eigentlich besprochen sechs, Lagen Matte draufgeknallt und das Ergebnis ist erwartungsgemäß ein wenig zu dick geworden, aber schließlich haben sie (bzw. ihr Boss) das ja vergeigt und ich muß es nicht schleifen.
Immerhin haben sie es nebenbei auch noch geschafft, eine entsprechende Gegenplatte aus VA für die Innenseite zu bauen. Die äußere Platte steht allerdings immer noch ziemlich weit ab.
Also entweder wird das im nächsten Versuch ein deutlich größeres Loch als jetzt, oder es hält tatsächlich. Vielleicht sollte ich das Anschrauben diesmal nicht wieder Andries überlassen…
Der hat es heute wieder mal geschafft, mich in Rage zu bringen: Nachdem ich gestern bereits den Motor soweit vorbereitet hatte, daß heute eigentlich nur noch der Antrieb mit Öl gefüllt, der an den äußeren Kühlkreislauf adaptierte Wasserschlauch aufgedreht und dann der Schlüssel umgedreht werden mußte, hat er es heute allen Ernstes gebracht, zwar endlich passendes Öl mitzubringen, den Motor dann aber zwei Minuten lang mit wirklich knochentrockenem Antrieb laufen zu lassen und auch noch zu schalten.
Hat funktioniert, klang aber ziemlich garstig. Ich weiß allerdings nicht so recht, wieso ich neulich ein paar Tausend Rand für die Überholung des Antriebs ausgegeben habe, wenn er das Ding dann komplett ohne Öl betreibt. Grrrr…
Naja, dieser Antrieb ist sicher 35 Jahre alt und massiv. Gehen wir also davon aus, daß er auch das jetzt überlebt hat.
Immerhin: Motor sprang auf Anhieb an und läuft, Getriebe schaltet. Was will man mehr. Die garstigen Geräusche hören bestimmt auf, sobald man die 2.5L Öl eingefüllt hat, die da reingehören.
Gestern abend fiel mir beim Blick aufs Handy auf, daß mich irgend jemand um die Mittagszeit zweimal angerufen hatte, was mir leider entgangen war, weil mein dämliches Handy beim letzten Update die Lautstärke (nur) des Klingeltones beim Anruf auf der Zweitkarte komplett ausgeschaltet hatte.
Normalerweise rufe ich unbekannte Nummern nie zurück, aber da ich da so einen Verdacht hatte, wer das gewesen sein könnte, habe ich es dann heute doch getan und siehe da: Das war tatsächlich der Zoll in Durban gewesen. Die wollten mir mitteilen, daß ich endlich meine Windfahnensteuerung abholen soll, die Peter Förthmann am Donnerstag in Hamburg am Flughafen abgegeben hatte. Cool. Die Transportzeit verringert sich scheinbar umgekehrt proportional zum ausgegebenen Porto…
Also hat Simon morgen frei und ich werde mal einen Ausflug nach Durban machen, nachdem der Frachtagent, den sie mir vermittelt hatten, allein für den Transport Durban-Richards Bay mehr als die Hälfte des Luftfrachtbetrages haben wollte. Für den Betrag könnte ich sogar mit dem Taxi zum abholen fahren und hätte immer noch was gespart…
Da ich mit meinen Sonntagsbrötchen auch am Montag nochmal satt geworden war, lag mein Straußenfilet heute immer noch im Kühlschrank. Ich habe hier ja jede Menge lokaler Würzmischungen á la „Maggi-Fix“ o.ä. im Schapp, von denen etliche immer noch ungetestet waren, also habe ich heute mal ein „Chicken Tikka Curry“ gemacht. Nur eben nicht mit Huhn, sondern Strauß. Der Blumenkohl gehört da normalerweise sicher nicht rein, mußte aber auch weg und hat gut dazu gepaßt. Das kommt mit auf die Einkaufsliste für die Bevorratung. War auch deutlich mehr würzig als scharf, jedenfalls lange nicht so ein Gaumenbrenner wie das Beef Madras von letzter Woche. Allerdings hatte ich dieses Mal auch gleich einen 160ml-Becher Kokosmilch mit dazugerührt
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