Wintersturm? El Nino? Globale Erwärmung? Was auch immer nun die Ursache war, diese Woche hat es Durban wieder mal ganz gut gebeutelt. Nicht gar so übel wie letztes Jahr, aber übel genug.
Dienstag morgen sah es beim Blick nach draußen noch einigermaßen unverfänglich aus, aber gegen 10h fing es leicht an zu stippern, und eine Stunde später hatten wir einen Regenguß, wie seit Anfang letzten Jahres nicht mehr. Innerhalb von drei Stunden fiel genug Regen, um den Pool, bei dem vorher noch gut 15cm „Luft
nach oben“ gewesen war, überlaufen zu lassen. Immerhin wissen wir jetzt, daß die Hofentwässerung in dem Bereich funktioniert
Ärgerlich war allerdings, daß vom darüberliegenden Hang jede Menge Dreck mit reingespült wurde, so daß der Pool jetzt eher aussieht, wie ein vernachlässigter Karpfenteich. Hinter der Mauer liegt zwar ein 200er Drainagerohr, das war aber wohl ein wenig überfordert mit den Wassermassen …
Trotz alledem, wir sind noch ganz glimpflich davongekommen. Auf der Straße vorm Haus hätte man auch Kajak fahren können, und in Phoenix/Inanda, rund 12Km Luftlinie von hier, hat ein Tornado eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Und die Bilder, die ich vorhin von der Marina gesehen habe, lassen auch nichts Gutes vermuten.
Was war sonst noch? Ach ja: Wir sind ausgeraubt worden. Wir haben zwar überall diese schicken Schiebegitter vor Fenstern und Türen, die helfen aber nur gegen größere Eindringlinge. Diese hier, vor allem die Halbwüchsigen, haben kein Problem damit, sich trotzdem reinzumogeln wenn man Fenster und Türen nicht vernünftig schließt, und alles essbare zu plündern, was sie auf die Schnelle finden können. Hat uns eine Handvoll Bananen und Mandarinen gekostet, diese Erkenntnis.
Und wir sind einen Schritt weitergekommen in Richtung „autonomes Wohnen“: Seit dieser Woche haben wir nun auch einen Gasherd. Ich hatte ja so meine Bedenken gehabt, ob die diesbezüglich befragten Jungs vom Granite-Workshop im Chinamarkt in Inanda es wohl hinkriegen würden, einen passenden Ausschnitt in unsere 35mm-Granitarbeitsplatte zu beißen ohne das zwei Meter lange und zweifellos sauschwere Ding auszubauen oder es alternativ zu zerstören, aber abgesehen von erwartungsgemäß viel Staub und Lärm, war die ganze Aktion problemlos.
Freitag morgen standen sie wie vereinbart vorm Tor, packten die Grobmotorikerflex aus und eine knappe Stunde später hatten wir ein passendes Loch in der Küche. Für die umgerechnet 30,-€ die sie dafür (inclusive An- und Abfahrt) berechnet haben, hätte ich das auch dann gar nicht selbst anfangen mögen, wenn ich das Gerät dafür gehabt hätte.
Montag morgen kam der Gasinstallateur, hat den Herd angeschlossen, ein paar Leitungen verlegt und eine Flasche mitgebracht, und nun können wir wenigstens kochen (oder Kaffee machen), egal was Eskom so treibt. Nächste Baustelle wird dann wohl die Batterie-/Invertersache. Wenn wir nicht mehr mit Strom kochen müssen, kann die ja auch eine Nummer kleiner ausfallen.
Irritation am Rande: Gaskochfelder brauchen heutzutage scheinbar unbedingt einen 230V-Anschluß, damit man nicht ein Feuerzeug zum Anzünden bemühen muß. Wieso man sich hier wieder vom Strom abhängig machen soll, ist mir zugegebenermaßen leicht unklar. Mein Gasgrill auf dem Boot (der nicht mal ein Viertel von dem hier eingebauten Bosch-Kochfeld gekostet hat) und jeder bessere Gaskartuschen-Campingkocher für 14.99€ aus dem Baumarkt hat Piezozündung, ohne daß irgendwo eine Batterie oder gar ein 230V-Anschluß verwendet würde. Gar sonderbar …
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