Tachauch! Sodele, der Strom, und somit auch Internet, ist wieder da, dann kann ich ja jetzt doch noch ein bischen ablästern
Derzeit ist es nämlich echt etwas nervig mit der Loadshedderei: Die gesamte Woche über war wirklich jeden Tag für drei Stunden der Strom weg. Solange das tagsüber geschieht, stört mich das im Normalfall eher wenig, nötigenfalls schmeiß ich halt den Inverter an, wenn ich wirklich mal ein Elektrowerkzeug gebrauchen will, aber wenn das Abends passiert, ist es schon lästig.
Das ist auch nichts, was man ernsthaft einkalkulieren kann. Vermutlich gibt es irgendwelche internen Tabellen bei den Stromversorgern, wann welcher Stadtteil abgeschaltet wird, aber irgendwelche öffentlichen Bekanntgaben habe ich dazu noch nicht gefunden. Das Einzige, worauf man sich halbwegs verlassen kann ist, daß es im Normalfall drei Stunden dauert.
Heute ging es um 18h30 los und hat prompt die um 18h begonnene allfreitägliche „after work“-Party an der Beachbar zwar nicht zum erliegen, aber immmerhin zum verstummen gebracht. Poff, und Ende mit Musik. Dabei waren die beiden, die da live Blues brachten, gar nicht mal so schlecht. Auf eine unplugged-Session waren sie aber ganz offenbar nicht vorbereitet Sei’s drum, mein Versuch, die heutige Auszeit durch den Inverter zu verkürzen, um wieder „Netz“ zu haben, endete eben nach kaum drei Minuten damit, daß meine 300A-Sicherung am Akkupack rausflog, als ich den Wasserkocher für einen letzten Mokka anstellen wollte und anschließend komplett im Dunkeln stand. Wie sich rausstellte, hatte ich im halbdustern tastenderdings versehentlich die Sicherung neben der für den Boiler ausgeschaltet, und die 3kW plus Ladegeräte plus Monitor und Laptop waren dann wohl etwas viel auf einmal.
Ein Gutes hatte die Loadshedding-Sache immerhin: Nachdem ich meine Verkabelung im 12V-Sicherungskasten halbwegs abgeschlossen habe, konnte ich meine Unterwasser-Scheinwerfer nun mal ohne den normalerweise vom Wachdienst spätestens gegen 18h angestellten 250W LED-Scheinwerfer hinter mir ausprobieren. Also für die angegebenen 22W insgesamt, machen die Dinger jedenfalls ein sehr ordentliches Licht.
Das Titelbild ist übrigens nicht etwa eine neue Variante Sonnenuntergang, sondern war heute morgen um halb fünf. Eigentlich geht die Sonne um 90° weiter links auf, aber dies sah mir doch witzig genug aus, um es festzuhalten. Drei Minuten später war das Farbenspiel auch schon wieder zu Ende und es wurde langsam hell.
Was war sonst noch? Wir haben die Achterkabinen fertiggemalt.
Naja, Simon hat gemalt, während ich mit meiner Kabelage im Gange war. Ich habe mich darauf beschränkt, nur den Kasten hinter den Sicherungen innen weiß zu tünchen, bevor die ganzen Kabel wieder endgültig befestigt werden. Als nächstes habe ich ihn nochmal die Nacelle-Bilge überpinseln lassen, deren eigentlich schon erledigter Farbauftrag durch die Wupperei beim Motoreinbau und die anschließenden Fummeleien in dem Bereich doch arg gelitten hatte. (Inzwischen ziehen auch Andries und seine Komparsen immer brav die Schuhe aus, sobald sie sich weiter als bis zur Badeplattform bewegen. Scheinbar hat meine etwas direkte Ansprache damals doch was bewirkt. Irgendwann war mir nämlich der Kragen geplatzt, als sie zum x-ten Mal mit ihren Botten jede Menge Dreck ins Cockpit und die Achterkabinen schleppten, die wir gerade zuvor gereinigt hatten.)
Während Simon also mit Pinseln beschäftigt war, habe ich mir mal den alten Navico WP4000 Autopiloten vorgenommen, weil ich ja wenigstens dessen Steuerrad-Antriebs-Motor mit dem mitgebrachten Garmin Corepack weiterverwenden will. Da ich diesen Kahn nie im Wasser erlebt habe, weiß ich nicht, ob das Ding damals noch brauchbar funktioniert hat; nachdem ich dem Klappern auf den Grund gehen wollte, das das Bedienteil von sich gibt, wenn man es schüttelt, und es aufgeschraubt hatte, hege ich allerdings doch so leichte Zweifel daran:
Das ganze Gerät probehalber mal an 12V angeschlossen ergab, daß (manchmal) erstaunlicherweise noch eine Reaktion auf die beiden „rechts/links“-Knöpfe kam, meist aber nicht. Immerhin: Der Motor als solcher funktioniert erfreulicherweise tatsächlich noch. Der wird nun zwar nicht simplerdings mit 2 oder 4 Drähten angesteuert, wie gehofft (die Garmin ECU hat einen 4-poligen Anschluß für Aktuaktoren), sondern acht, das schreckt mich jetzt aber erstmal nicht sonderlich. Notfalls klemme ich die Kabel halt direkt an den Motor, sobald mein Kabel hier ist.
Apropos Kabel: Vor zweieinhalb Wochen hatte ich ein paar schlichte 30cm lange NMEA2000 Dropcables im Shop bestellt, die gleich am übernächsten Tag da sein sollten. Heute nun, nachdem ich täglich auf den nächsten Tag vertröstet worden war, haben sie mir die Dinger endlich über den Tresen geschoben. Ich will hier weg, in ein Land mit ebay oder Amazon oder funktionierender Post …
Heute morgen habe ich dann ein weiteres Stück aus meiner Delrin-Platte gesägt, und sowas wie eine Trennwand für die Nacelle geschnitzt. Theoretisch kann Wasser nur in den hinteren Bereich dieser Bilge eintreten, es macht also Sinn, wenn es auch da bleibt und von dort abgepumpt werden kann.
Einmal dabei, habe ich meinen bisherigen provisorischen Cockpit-Tisch, der als solcher das Ende seiner Dienstzeit definitiv erreicht hatte, passend zurechtgesägt, und einen Einlegeboden für den vorderen Teil dieser Bilge draus gemacht. Dann passen da nämlich zwei der abgebildeten 25L-Diesel-Kanister perfekt hin, und ich muß nicht wie die meisten anderen Cruiser mit an die Reling gelaschten Kanistern rumfahren. Zusammen mit diesen beiden kann ich knapp 300L Sprit bunkern, das muß wohl eigentlich reichen.
Wo ich die Motorhaube nun schonmal ab hatte, war die Gelegenheit da, gleich einen Quadratmeter meines Armaflex-Soundshield-Krams anzuwenden, der ursprünglich unter die Salondecke sollte. Die alte, 3mm „dicke“ Dämmung hatte Simon neulich ja schon rausgefrickelt und das Innenteil dann geschliffen und angemalt, nun ist zumindest sowas wie eine ernstzunehmende Dämmung vorhanden. Ob das was taugt, wird sich zeigen müssen.
Kein Basteltag ohne Kollateralschäden:
Während ich da so in der Bilge hockte und die mit Sikaflex bzw. Bostik MSR zu applizierende Fläche unter der Trennwand mit Aceton abwischte, kam Wind auf. Es war den ganzen Morgen immer mal etwas böig gewesen, aber diese eine war heftig. Und wehte prompt die gerade vorher mit dem Armaflexzeug beklebte Motorhaube vom Achterdeck ins Cockpit, die zugegebenermaßen ein wenig wacklig plaziert gewesen war. Just dahin, wo meine fast volle Lieblingstasse stand und wo ein paar Sekunden vorher noch meine Hand gewesen war.
Das Teil wiegt geschätzte 10-12 Kilo und irgendwie habe ich es aus den Augenwinkeln auf mich zukommen sehen und es gerade noch so geschafft, den Arm hochzureißen und es in Höhe der Sitzbank aufzuhalten, bevor es mir auf den Balg fällt. Dummerweise habe ich dabei wohl mit dem Unterarm eine Kante erwischt, jedenfalls habe ich gerade eine ziemlich komisch aussehende Beule am Arm.
Nuja. Der Tag war noch nicht zu Ende, und da ich beim Durchstöbern meiner Kisten u.a. auf die mitgebrachten Cockpitlautsprecher gestoßen war, konnten die jetzt ebenfalls endlich eingebaut werden, nachdem die Cockpitpinselei ja weitgehend abgeschlossen ist.
Eine Lochsäge für 130mm habe ich zwar nicht, und die mit der Einhandfräse mitgelieferte Führung kann nur Löcher, die größer als 150mm sind, aber mit ein wenig basteln ging das dann auch. Aus einem Streifen Lochblech wurde eine neue Führung gefaltet, und schon ließen sich auch Löcher mit 130mm Durchmesser sauber fräsen. Morgen noch anschließen, und dann gibt’s auch im Cockpit Musik.
Meinen neuen Braai habe ich vorgestern Abend zunächst mal provisorisch auf die Befestigungen des alten gestellt, weil ich ihn ja endlich testen wollte. Nachdem ich ihn anleitungsgemäß eine halbe Stunde lang „eingebrannt“ hatte, habe ich ein Straußensteak und zwei Scheiben Toast draufgepackt und kurz danach meine erste an Bord gegrillte Mahlzeit genossen. (Direkt, nachdem ich das mit den Toasts nochmal wiederholt hatte. Das erfordert doch noch ein wenig präziseres Timing, denn die ersten beiden hatten, bis das Fleisch gar war, die Konsistenz von Zwieback angenommen )
Gestern Abend habe ich die Aktion dann mit zwei kleinen Bratwürsten und zwei Rinderfilet-Medaillons nochmal wiederholt und, der Vitamine wegen, auch noch einen Maiskolben mitgebraten. Nix angebrannt, alles gut. Als nächstes werde ich wohl mal ein Stück Fisch kaufen und drauflegen. Und wenn ich mich nicht sehr täusche, liegt in der Tasche des Cobb-Grills in der Garage auch noch eine Griddle-Plate, die hier wohl auch draufpassen sollte
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