Irgendwann Ende 2015 hatte ich bei Morgan mal einen 130l-Isotherm-Kühlschrank bestellt, der allerdings bei unserem letzten Besuch im Mai 2016 immer noch nicht eingetrudelt war.
Wir hatten zwar nicht explizit darüber gesprochen, aber nachdem er den entsprechend der vorhandenen Einbaumaße bestellt und geliefert hatte war ich irgendwie davon ausgegangen, daß er den im Verlauf der vergangenen 18 Monate wohl auch eingebaut haben würde. Ein Trugschluß… als ich Donnerstag hier ankam, stand das monströse Ding noch im Karton verpackt mitten auf dem Salontisch und versperrte den gesamten nutzbaren Platz.
Also habe ich ihn gestern erstmal ausgepackt und wollte ihn an den dafür vorgesehenen Platz stellen, als mir auffiel, daß da irgendwie die beiden anlaminierten Leisten für die Abdeckplatte und die vorderen Eckleisten am Schrank im Weg waren, da Morgan das Ding ganz offensichtlich auf „Presspassung“ geordert hatte und an keiner Seite auch nur ein Zentimeter Luft war. Also neuer Plan, und das Teil erstmal auf dem einzigen Platz deponiert, wo er nicht mitten im Weg rumstehen würde. Eine zugegeben etwas windige Angelegenheit, aber Thelxinoe steht ja an Land und mit Seegang war nicht zu rechnen.
Nachdem ich dann Freitag im Zuge der Inventur einen Teil meines Werkzeugs wiedergefunden hatte, wurden heute die Leisten mit dem Multimaster abgetrennt, und anschließend der Kühlschrank „leicht saugend“ in die Öffnung gewuppt. Boah ey, und das mit meiner Schulter-Arthrose .,..
Nun steht er zwar immer noch rund 5cm zu hoch, aber da mir neben anderem Kram auch mein Akkuschrauber und sogar alle meine Handschraubendreher abhanden kamen, hatte ich weder Lust noch Möglichkeit, den Zwischenboden auszubauen, nachzuarbeiten und abzusenken. Muß jetzt auch erstmal so gehen, bis ich nächstes Jahr wiederkomme und dann mehr Zeit (und Werkzeug) habe.
Mangels Mietwagen bin ich hier im Club ja ein wenig angenagelt. Der nächste Supermarkt ist rund 5km entfernt, und nach Fußmarsch war mir angesichts der zu erwartenden Einkaufsmenge irgendwie nicht. Da Morgan sich immer noch nicht blicken lassen hatte, habe ich Freitag Nachmittag zunächst versucht, Jannie ein Auto aus dem Kreuz zu leiern, der sich dann zwar mit Bezug auf seine Versicherungsbedingungen (und meinen nicht vorzeigbaren Führerschein ) rauswand, mir aber netterweise seinen Pickup samt Fahrer zur Verfügung stellte, worauf ich mit dem dann zum Pick’n Pay fuhr und erstmal das Nötigste für die nächste Woche einkaufte.
Josh, der Fahrer, wartete derweil im Wagen und als ich mit der Einkauferei fertig war, kam er gerade durch die Eingangstür gestratzt um mir mitzuteilen: „It’s raining“. Äh, ja. In der Tat. Südafrikanisches Understatement in Reinkultur, sozusagen.
Ich hab ja schon einiges hier gesehen, und was diesem Weltuntergang am nächsten kam, war der Gewittersturm am Abend meiner ersten Ankunft in Johannesburg Anfang der 1980er. Wir warteten rund 10 Minuten im Eingang, aber es wurde nicht weniger, also beeilten wir uns, die Sachen ins Auto zu werfen und machten uns auf den Rückweg zum Club. Die Fahrzeuge schlichen mit 10-15 Km/h durch die Gegend, weil man schlicht keine 20m weit sehen konnte, und als wir am ZYC ankamen und es durch die Schlaglochpiste bis zur Thelxinoe geschafft hatten, stand das Wasser rund 7-10cm hoch auf dem gesamten Platz. Wir konnten zwar den vor meinem Boot aufgepallten Katamaran als Carport nutzen, aber als ich ausstieg, lief mir schon das Wasser über den Rand der Halbschuhe und nach zwei 15m-„Sprints“ mit je zwei Armen voller Einkaufstüten und 5l-Wasserflaschen bis in mein Cockpit war ich durchweicht bis auf die Unterwäsche. Meine Fresse!
Naja, egal. Die Klamotten trocknen vor sich hin und ich nehme (zum wiederholten Male) zur Kenntnis, daß ich meine Dachluken und Seitenfenster auch dann ganz schließen sollte, wenn ich nur für eine Stunde weg sein will und es eigentlich gar nicht richtig nach Regen aussieht :-/
Immerhin ist der inzwischen angeschlossene Kühlschrank jetzt gut gefüllt, und abgesehen von ein bischen fehlendem Kleinkram wie Küchenrollen, Waschlappen (und einer neuen Zahnbürste sowie Ersatz für meine ebenfalls entschwundenen Sandalen) habe ich erstmal alles, um bis Montag autark durchzuhalten.
Vielleicht nehme ich mir Montag ein Taxi, fahre zum Municipality Office und versuche, mein rund 35 Jahre altes ID-Book samt enthaltenem Führerschein updaten zu lassen oder zumindest ein vorläufiges neues zu erhalten. Damit könnte ich mir wenigstens ab und an mal ein Auto ausleihen, ohne daß es gleich illegal wird
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