Das Wetter hält sich recht hartnäckig. Man könnte fast meinen, der Sommer sei vorüber. Es ist zwar immer noch teilweise warm, aber bös windig und zwischendurch ist die Nachttemperatur auf 19° abgesackt. Ich war versucht, mir eine lange Hose anzuziehen … Nachdem es sich knapp zwei Tage lang etwas beruhigt hatte, ging es heute Nacht wieder los: Dreißig Knoten Wind aus Süd, und dank des ziemlich langen Fetch von der Hafeneinfahrt bis zu meinem Steg, fast ein halber Meter Welle. Fühlt sich derzeit alles ein klein wenig bockig an, hier an Bord. Als Simon gegen 8h30 aufschlug, hatte er sich gar nicht erst die Mühe gemacht, sich arbeitsmäßig umzuziehen, pumpte mich um 200R bis Montag an, und war wieder verschwunden.
Im Großen und Ganzen, war dies ohnehin eine ziemlich gebrauchte Woche, sozusagen. Dank des Wetters ist nix wirklich fertig geworden, und das bischen, was wir angefangen haben, steckt irgendwo mittendrin fest. Die beiden Risse im Rumpf, die ich zu laminiert hatte, sind wenigstens geschliffen und versiegelt.
Und da ich dabei eh schon so halb außenbords gehangen hatte, dachte sich Simon wohl, warum nicht gleich vom Dinghy aus schleifen …
Der Steuerbord-Wassertank ist inzwischen zulaminiert, die Rückwand mit nochmal 4 Lagen Wirrfaser verstärkt, das Loch verschlossen und mit SolidBond #20 gefüllt, und als nächstens kommen jetzt noch weitere 2-4 Lagen Glasfaser von der Innenseite dagegengepappt. Und wenn das dann auch alles nix hilft, soll’s mir egal sein. Dann lebe ich eben mit dem Wasser, das ich verbrauchen kann, bevor es sich in die Bilge verabschiedet. Die ist jetzt auch komplett geschliffen und teilweise zusätzlich mit Glasfaser belegt. Vielleicht sollte ich sie einfach noch mit Foodgrade-Epoxy streichen, dann kann ich das da eventuell nun immer noch anfallende Wasser immerhin noch in einen Kanister zum Waschen umpumpen…
Dafür hat das Wetter inzwischen erste Tribute gefordert: Durch die ständige Wipperei auf der Badeplattform hat es beim Dinghy heute morgen die von irgendwem aus recht dünnem Edelstahl-Blech selbstgefertigte Aufnahme für den Ankerbeschlag am Bug zerlegt, die hat sich so halb verabschiedet und bei der Gelegenheit mit einer der nun entstandenen Kanten gleich noch einen netten Schlitz in den rechten Luftschlauch am Dinghy gesägt. Echt toll.
Auch essenstechnisch blieb die Woche ohne sonderliche Highlights: Ab und an mal ein Ciabatta-Brötchen, ggf. ergänzt um ein bischen Salat, aber ansonsten blieb die Küche mangels Motivation weitgehend kalt.
Hoffentlich hört das nun bei Gelegenheit mal auf zu pusten. So allmählich wird das doch etwas lästig mit der Schunkelei im Hafen. Und überhaupt würde ich eigentlich gern endlich mal meine Segel aufziehen, was bei dem aktuellen Wetter aber herzlich wenig Sinn macht.
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