In der Nacht hatte es irgendwann wieder angefangen zu regnen, insofern war ich nicht sonderlich überrascht, als Andries heute morgen um 7h30 klatschnass vor der Tür stand während ich noch die Zeitung las, um mir mitzuteilen, daß sie heute aufgrund des Wetters nicht kommen würden. Auch gut. Dann läuft wenigstens die Nacelle nicht ganz so voll. Simon kam trotzdem, wenn auch erst gegen viertel nach acht. So richtig viel sinnvolles fiel mir für den heute allerdings auch nicht ein, ohne daß er in kürzester Zeit durchweicht gewesen wäre, also habe ich ihn die hinteren Außenseiten der Wassertanks abschleifen lassen, um dann auch da irgendwann noch ein paar Lagen Laminat drauf zu pappen, wenn es mal etwas weniger feucht ist. Bei 12.50€ pro Tag habe ich auch kein Problem damit, ihn einfach mal sinnlos einen Tag lang im Trockenen rumdaddeln zu lassen, ohne übermäßig produktiv zu sein.
Bei der Ankerkisten-Aufräumaktion gestern hatte ich nicht nur meine „richtige“ Großschot wieder gefunden, sondern auch noch ein kleineres System von Ronstan, das allerdings absolut vergurkt aussah, die Rollen schwergängig, die Schäkel ausgeleiert, festgerostet und teilweise abgebrochen, die Servoklemme selbst mit viel WD40 nicht mehr zu bewegen.Kann mich erinnern, daß das bei meiner ersten Ankunft hier am Geräteträger angeschäkelt war und ich es irgendwann später abflexen mußte, weil der Schäkel total verrostet war.
Keine Ahnung, wo das mal zugehört hat, aber da es für eine 10er Schot ist, wahrscheinlich nicht zur Grundausstattung von Thelxinoe. War vielleicht mal eine Talje fürs Beiboot oder was auch immer.
Eigentlich hatte ich mir überlegt, daß das Ding, wenn es denn funktionierte, eine prima Großschot für’s Dinghy abgeben würde.
Das segle ich derzeit mit der vom Traveller über zwei Blöcke am Baum zum Mast nach vorn umgelenkten Schot in der Hand ohne jeden Block und jede Klemme, quasi als manueller Baumniederholer und Großschothalter in Personalunion, was mir 2017 bei der Tour auf der Müritz nach drei Stunden trotz Handschuhen als durchaus unangenehm auffiel und bei etwas mehr Wind nach einer Weile auch relativ anstrengend wird und lange Arme macht. Also soll da entweder ein Block und eine Klemme hin, oder halt sowas wie das Unterteil eines Großschotsystems.
Nachdem zumindest die Rollen durch den großzügigen Einsatz von WD40 wieder zu normaler Leichtgängigkeit zurückgefunden hatten und ich in meinem Fundus sogar einen passenden Schnappschäkel ausgemacht hatte, machte ich mich auf zum Shop, um eine passende Servoklemme zu erstehen. Naja, hätte ja auch klappen können… Also, sie haben schon jede Menge Servoklemmen da, große für 12-16er Schot, kleine für 8-12er Schot und ganz kleine. Nur nicht mit 1 1/2″ Lochabstand, wie ich sie gebraucht hätte, sondern entweder in 2″ oder 1″.
Beim Versuch, eine passende zu bestellen, stieß ich dann im Katalog neben besagten Klemmen auch auf Großschot-Unterteile vergleichbar dem, das ich gerade reparieren wollte. Eigentlich nur mal spaßeshalber nachgefragt, wurde mir ein Preis von 109,-Rand für das kleinste für 10er Schot bis 199,-Rand für ein dreischeibiges für 12er Schot genannt. Äh? 109,- Rand sind derzeit 6,70€, allein eine popelige 22er noname-Servoklemme kostet bei SVB das dreifache. Hab jetzt einfach ein komplettes neues Unterteil vom Hersteller „BG“ bestellt. (nie zuvor in dem Zusammenhang gehört, aber ist ja auch nur für’s Dinghy)
Im Verlauf dieser Rumgemmelei hatte der Regen irgendwann aufgehört, und nachdem es nach Mittag halbwegs abgetrocknet war, habe ich Simon nach draußen gejagt, um die mitttlerweile total durchweichten Klebestreifen um die immer noch nicht bemalten Sandflächen rückstandsfrei zu entfernen. Die müssen vorher auf jeden Fall neu. Derweil habe ich eine weitere Portion Foodgrade-Epoxy angemixt, und den Tanks einen zweiten Innenanstrich verabreicht. Das deckt nicht sonderlich gut, da muß ich wohl noch ein drittes Mal rüber.
Nachdem Simon weg war und meine Zigaretten auch fast alle, fuhr ich noch kurz zur Mall. Mit je 6L Milch und Apfelsaft und diversen anderen Einkäufen war ich gerade rechtzeitig vor dem schon wieder einsetzenden Regen am Boot, um trockenen Fußes an Bord zu kommen. Wenigstens ist es seit 2 Tagen nicht mehr so heiß…
Beim Checker’s gab es heute „German Knakwurst“. Kommt zwar gar nicht aus Germany, war aber trotzdem essbar. Die in der Packung daneben im Kühlregal wurden als „German Frankfurter“ angepriesen und sahen genau so aus wie die Knakwurst
Da ich die alljährliche Silvesterfete in der Tankstelle ja nun mal verpaßt hatte, gab es die bei mir heute ganz traditionell mit Kartoffelsalat. Wobei letzterer hier immer so eine Sache für sich ist. Zum einen habe ich hier noch keinen Kartoffelsalat gesehen, in dem tatsächlich geschälte Kartoffeln gewesen wären, sondern immer nur ungepellte halbierte Pellkartoffeln, zum anderen sind die Packungsgrößen in den Supermärkten auch eher so bemessen, daß ich die nicht ruhigen Gewissens kaufen würde, weil ich vermutlich die Hälfte wegwerfen müßte. Unter 1Kg geht hier kaum was, und ganz sicher will ich nicht vier Tage lang Kartoffelsalat essen.
Insofern war ich ganz happy, mal eine 250g-Packung „Potato- & Biltong Salad“ zu finden. Bischen wenig Geschmack dran für meinen Geschmack, aber ansonsten ok. Muß wohl doch gelegentlich mal Andi’s Rezept ausprobieren und selber welchen machen, bevor die Kartoffeln in meinem Schapp erst durch das Rohrgeflecht in der Tür ins Freie wachsen
Ein Gedanke zu „Silvesternachfeier“
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