Endlich! Eintausendsiebenhundertfünfundachtzig Tage, nachdem ich diese Kiste gekauft, und immerhin fünfhundertvierundvierzig, nachdem ich hier eingezogen bin, schwimmt der Kahn endlich und ich habe quasi wenigstens schonmal die Startlinie meiner geplanten Unternehmung erreicht. Der ursprüngliche Zeitplan für den Refit seit Einzug wurde somit um kaum das fünffache überschritten, und zeitweise hatte ich so meine Zweifel, ob das überhaupt noch irgendwann was wird. Immerhin, im Vergleich zum allseits bekannten und beliebten Flughafenbau, bin ich schon im Startblock. Nicht, daß ich hier nun gleich lossprinten würde, es ist noch genügend Kram zu erledigen, aber ich sehe Licht.
Ich muß zugeben, dieser Tag hat mich Nerven gekostet. Schätze, ich war seit Jahren nicht mehr so nervös wie heute morgen. Ganz besonders, nachdem Jannies Jungs den Kahn auf den Trailer gehoben hatten, und meine mehrfach in mühsamer Fummelarbeit geflickten Wassertanks auf einmal 2 Liter pro Minute in die Bilge verströmten. Ganz offensichtlich ist die Verwindungssteifigkeit dieser Deans doch nicht so hoch, wie angenommen.
Und da die Wassertanks letzten Endes nichts anderes sind als eine Unterteilung der Bilge im Kiel durch einlaminierte Schotten, drängt sich der Verdacht auf, daß diese Nähte wohl beim Anheben wieder abgerissen sind, weil sich die ganze Kiste verwindet. Vermutlich ist es wohl doch ein Unterschied, ob der Kahn schwimmt, oder mit dem gesamten Gewicht auf den Kielen steht. Egal, das ist jetzt zwar ärgerlich, aber nun ist er in der Position, in der er sich mit etwas Glück für die nächsten Jahre befinden wird, also werden wir nächste Woche nochmal von vorn anfangen, die Schotten blank schleifen, und dann neue Glasgewebeschichten aufbringen.
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