Man merkt her recht deutlich, daß es auf Weihnachten zugeht. Alles geht noch langsamer als sonst, so richtig hat offenbar niemand mehr Bock, im alten Jahr noch ernsthaft was zu tun oder gar neues anzufangen und somit werde ich von fast allen, die ich mit irgendwas zu beauftragen gedenke, auf nächstes Jahr vertröstet. Fast allen, wie gesagt, denn heute morgen tauchten überraschend Andries und Willem auf, um die neuen Fundamente für den Motor aus einem mitgebrachten Edelstahl-Winkel zu sägen, die genaue Einbaulage des Motors festzulegen und dann die Aufnahmen für die darauf zu befestigenden Motorlager anzubraten. So weit, so gut.
Das hat zwar meinen, eigentlich fest eingeplanten, freien Samstag vereitelt, den ich mir gestern vorgenommen hatte, weil Simon heute für Kirsten im Einsatz war und eh nicht auftauchen würde, aber was soll’s. Ich habe dann in der Zeit, als die beiden abwechselnd in meinem Motorraum hockten oder am schweißen waren, den Kärcher aus der Backskiste gekramt und mein Auto gewaschen. War mal dringend nötig, denn die Dumpfbacke, die als Teil von „Jackie’s Cleanup Team“ einmal monatlich den vor Thelxinoe stehenden und von mir als Carport genutzten Katamaran abkärchert, aussaugt und sonstwie auf Vordermann bringt, hat bei der Gelegenheit diese Woche ganz offenbar eine Flasche Teaköl oder sonst ein vergleichbar klebriges Zeug offen in die Backskiste unter den Sitzen in der Plicht geworfen, die sich dann durch den Bodenablauf derselben in den letzten 24h über die Sharan-Motorhaube, Kühlergrill und Stoßstange verteilt hat. Wat ’ne Sauerei :-/
Naja, immer noch besser als Aceton, Verdünnung oder Lack. Die hätten sicher deutliche und dauerhaftere Spuren hinterlassen.
Ansonsten war die Woche eher ruhig und durchwachsen. Der Steuerbord-Wassertank ist inzwischen wieder dicht, nachdem Simon den Regen-Donnerstag auf dem Bauch liegend mit der Reinigung des Tanks und der Bilge, Entfernen des von irgendwem über die Bruchstellen hingekleeten Silikons und anschließendem Abschleifen der Nahtstellen verbracht hatte,
und ich mich anschließend mit Epoxidharz und Thixotropiermittel ausgetobt hatte, um erstmal den Riß zu verspachteln. Jetzt kommen von innen und außen noch je zwei Lagen Glasgewebe als Verstärkung und anschließend wieder Farbe drauf, und dann sollte es wohl gut sein.
Freitag war es überraschend windstill, also haben wir den Tag genutzt, um das Vordeck abzutapen, mit Harz einzurollen und anschließend Sand drauf zu werfen. Nach den teilweise doch arg dicken Stellen auf dem Salondach, die Simon beim einpinseln und seiner Sandwerferei letztens produziert hatte, habe ich das dieses Mal von vorn herein lieber allein gemacht und Simon dann nur noch die Farbe aufrollen lassen. Das soll schließlich „nur“ ein Antislip-Belag werden, kein Strand. Anschließend war ich allerdings auch schweißgebadet, da sich die Temperatur schon wieder um die 38° bewegte und immer noch kein Lüftchen ging. (Jedesmal, wenn ich die Arme hob, lief der Schweiß buchstäblich in Bächen aus den unterarmlangen Nitril-Handschuhen, die ich beim Harzen meist anziehe. Das ist einfach eklig )
Das mit meinem Mehlbestäuber hatte ja nicht so recht funktioniert, aber wenn man ein simples Teesieb benutzt, sieht das Ergebnis deutlich gleichmäßiger aus, als wenn man den Sand einfach aus dem Handgelenk wirft. Bischen Übung hilft zweifellos auch. Ich sag doch, wie hätten ganz vorne links anfangen sollen, nicht hinten auf dem Achterdeck, wo ich künftig jeden Tag draufsehe…
Nachdem Andries und Willem heute Mittag verschwunden waren, war ich noch kurz zum Einkaufen bei PnP, um die dezimierten Saftvorräte ein wenig aufzustocken, und dann war tatsächlich Wochenende. Duschen, mal das in den letzten Wochen etwas verwucherte Gestrüpp in meinem Gesicht wieder ein wenig zurechtstutzen, bevor mich erst noch irgendwer als Santa zu engagieren versucht, und pünktlich zum Sundowner setzte dann prompt ein Gewitter ein.Sehr idyllisch …
Die beiden letzten Bilder sind daher schon von gestern, ebenso wie das Titelbild. Und nein, ich habe keinen Sonnenbrand, es war halt ein knallroter Sonnenuntergang auf der anderen Seite der Kamera
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