Bin noch da!

Das neue Jahr läßt sich erwartungsgemäß ruhig an. Fast alle sind im Urlaub, Simon wird ebenfalls nicht vor Montag wieder aufschlagen, und die aktuellen Temperaturen inspirieren auch nicht gerade zu übermäßiger körperlicher Aktivität.  Wenn morgens um Neun die Luft auf dem Platz förmlich steht und mein Außenthermometer bereits an der 38°C-Marke kratzt, setze ich mich ganz ruhig in mein beschattetes Cockpit (O-Ton Hayden, nachdem wir den Doger montiert hatten: „If nothing else, at least you have shade now“. In der Tat :-) ) und bastele an irgendwas rum, was nicht allzu schweißtreibend ausartet.

Neujahr habe ich somit meine Fensterrahmen fertig gefräst, mich Dienstag am späten Nachmittag unter dem Verdeck hervorgetraut und sie schon mal an ihrer späteren Position eingepaßt und der Mittwoch ging weitgehend damit drauf, sie dann mit der Japansäge in Form zu sägen.

Wie schon mal irgendwann erwähnt: Auf diesem Boot gibt es keine rechten Winkel oder gerade Linien, warum sollte das auch ausgerechnet bei den Cockpitfenstern anders sein … Bin noch da! weiterlesen

Das ist das Ende!

Zumindest das Ende eines Jahres, das letzthin deutlich anders verlaufen ist, als von mir geplant oder erwartet. Wuäst! So ganz langsam sehe ich Licht am Ende des Flurs, oder wie das hieß, und fange an zu glauben, daß dieser Refit tatsächlich irgendwann mal ein Ende finden wird und ich doch noch hier weg komme. Allen Frustrationen der vergangenen zwölf, oder eigentlich sogar eher achtzehn Monate, zum Trotz, habe ich meinen Optimismus noch nicht völlig über Bord gekippt und bin inzwischen wieder guter Dinge, dass das hier zeitnah passabel vorangeht.

Heute morgen, kurz vor Sechs, stand unerwarteter Weise plötzlich Andries im Cockpit. Sichtlich überrascht, mich schon wach und mit einer bereits fast leeren Tasse Kaffee vor der Zeitung vorzufinden, präsentierte er mir Das ist das Ende! weiterlesen

Thelxinoe est nomen eius …

Es ist Sonntag Abend, halb sieben, und keine Spur von Andries oder einer Lösung für das Antriebsproblem zu sehen. Hätte mich auch wirklich überrascht. Inzwischen habe ich mit Hilfe aus dem Boote-Forum immerhin eine „fundierte Ahnung“, was eigentlich das Problem bei der ganzen Sache ist:

Als Andries damals diesen Adapter zwischen vorhandener Saildrive-Glocke und dem abgesägten Stück der alten, vorher mit dem VW-Motor verknoteten Getriebeglocke konzipiert hat, ist ihm scheinbar ein kleiner, aber durchaus gravierender Fehler unterlaufen, der jetzt dafür sorgt, daß die Welle zu weit „innen“ sitzt. Da wird nun, ohne erneuten Motorausbau, Adapter abdrehen und Welle anständig neu lagern und von der richtigen Seite aus einbauen :roll:, so ganz viel wohl nicht dran zu ändern sein. Oder er er sägt einfach das Schiebestück  vom Kreuzgelenk ab das er jetzt eh schon mitgenommen hat, brät ein Stück Rohr dazwischen und ich hebe den Antrieb künftig eben nicht mehr ganz so hoch. So oder so, dämlich gelaufen und völlig überflüssig. Meinen eigentlich für morgen angesetzten Termin zum Slippen kann ich wohl getrost canceln :motz: Thelxinoe est nomen eius … weiterlesen

Fehlschlag, die Erste …

An manchen Tagen ist es hier einfach nur frustrierend. Für heute hatte ich mir Andries herzitiert, damit nun wenigstens in diesem Jahr noch Motor und Antrieb mal mehr als nur ein paar Sekunden lang getestet werden. Diesel war angeschlossen, Wasserschlauch war angeschlossen, nur noch die Batterie anklemmen, Öl im Antrieb endgültig auf Maximum bringen, Motoröl nochmal kontrollieren, das nach der „daneben-bohr-Aktion“ von neulich noch fehlende Wasser im inneren Kreislauf durch Frostschutz ersetzen, und dann konnte es losgehen.

Mal abgesehen davon, daß mein umgebautes Instrumentenpanel mit den erneuerten Lampen für Öldruck, Temperatur, Batterie usw. genauso wenig anzeigt, wie mit den alten kaputten und auch die Lichtmaschine nicht lädt, sprang der Motor auf Anhieb an und der Drehzahlmesser zeigte eine Drehzahl an. Das Ganze allerdings mit höllisch lauten, schlagenden  Geräuschen verbunden, die nach ein paar Sekunden dann spontan aufhörten und in einen normal klingenden  Motorlauf übergingen. Beim letzten Mal war das doch definitiv nicht so ein Gerumpel gewesen? Fehlschlag, die Erste … weiterlesen

Jo is denn scho wieder …

Jau, es ist. War ich letztes Jahr um diese Zeit noch optimistisch genug zu glauben, heute sicher irgendwo in der Karibik oder ähnlicher Lokalität zu sitzen oder zumindest auf dem Weg dahin zu sein,   so hat sich im Verlauf des Jahres aufgrund der hier vorherrschenden Arbeitsmoral und die dadurch bedingten Verzögerungen, doch ein wenig Ernüchterung eingestellt. Inzwischen ist das aber irgendwie nicht mehr so unheimlich wichtig: Immerhin bin ich, wenn schon nicht unter Segeln, ja zumindest „irgendwo in der Weltgeschichte unterwegs“. Daß ich immer noch an Land rumhänge und seit anderthalb Jahren auf einem Boot ohne benutzbares Klo lebe, sehe ich jetzt mal als nicht ganz so befriedigenden Nebeneffekt. Nächstes Jahr wird alles besser :-)

Wenigstens habe ich inzwischen den wirklich überwiegenden Teil des Refits erledigt und sehe den Tag näherrücken, an dem ich meinen Landplatz dann endlich zumindest schon mal gegen einen Steg eintausche. Wie schnell das dann in tatsächliches Segeln mündet, wird sich erweisen. Jo is denn scho wieder … weiterlesen