Montag war, wie bereits angedroht, ein lokaler Feiertag und da somit nicht zu erwarten stand, daß sich irgend ein arbeitswilliger blicken lassen würde, machten wir uns nach dem Frühstück auf nach St. Lucia, um Krokodile und Nilpferde zu kucken.
Eine Stunde Fahrzeit von Richards Bay entfernt über die N2 und R618, kamen wir kurz vor 10h in St. Lucia an und fanden nach kurzer Irritation auch recht schnell das Crocodile Centre. Hier gibt es in erster Linie Nilkrokodile aller Baujahre zu bestaunen, zusätzlich ein paar Alligatoren und zumindest eines, das aussah wie ein Gavial, nebst ein paar dekorativ eingestreuten Schildkröten und zwei einsamen Schlangen. Sonderlich groß ist das Centre nicht; wenn man es nicht all zu eilig hat, ist man in einer dreiviertel Stunde locker durch und hat alles gesehen. Bei einem guten Teil der hier reglos rumliegenden Reptilien waren wir uns zudem nicht ganz einig, ob die nicht vielleicht zu 80% ausgestopft waren, und dann jeweils lediglich ein einzelnes lebendes mit im Gehege war, um wenigstens hin und wieder mal ein bischen Bewegung in die Scenerie zu bringen. So richtig austesten wollten wir diese Theorie dann allerdings doch nicht
Der Rest von St. Lucia ist augenscheinlich ziemlich touristisch angehaucht und besteht auf den ersten Blick eigentlich fast nur aus Lodges und anderen Unterkünften. Der eigentliche Gamepark, der iSimangaliso-Wetland-Park, dessen Eingang hier liegt, ist dann allerdings doch schon mächtig groß und zieht sich von St. Lucia an der Küste entlang bis hoch zur Grenze von Mozambique. Hier kann man sicher schon allein eine Woche Urlaub verbringen, wenn man auf Wildparks steht und Tiere beobachten will.
Soviel Zeit hatten wir allerdings denn doch nicht und haben uns das gespart, und dann lediglich direkt am Ortsausgang an der Mündung des Flusses aus sicherer Entfernung ein paar am anderen Ufer rumplanschende Flußpferde beobachtet, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten.
Den Rest des Tages haben wir an Bord verdaddelt, um dann den Abend im Porky’s mit einer Art Abschiedsdinner mit Steak und Pasta zu beschließen, da Andy bekanntlich am Mittwoch morgen wieder nach Hause fliegt.
Heute morgen standen dann Morgans Jungs wieder vor der Tür und pflückten zum weißnichtwievielten Male die provisorischen Folien-Abdeckungen wieder von den Lukenschächten, um nun heute immerhin innen und außen Grundierung zu sprayen (!),
die dann anschließend nochmal gründlich geschliffen, ausschweifend abgeklebt und anschließend im Innenraum mit einer Texturrolle und weißer Farbe übergerollt wurde. Sieht jetzt irgendwie aus wie Raufaser-Tapete unter der Decke´, nun ja…
Andy und ich haben den Tag damit verbracht, bei den vorherrschenden 34°C zum wiederholten Male die komplette Schiebetür auszubauen, um sie dann abzudichten und die derzeit in den Innenraum erfolgende Spritzwasser-Drainage wieder ordnungsgemäß nach draußen zu verlegen.
Hätte wohl funktioniert, wenn nicht derjenige der das Ding das erste Mal eingebaut hat, schlauerweise das Sammelrohr mehrfach durchgebohrt und die Drainagefunktion damit komplett außer Funktion gesetzt hätte, wie wir nach dem zweiten Mal zerlegen feststellten. So kann das wohl nichts werden. Da da mit Bordmitteln nichts dran zu reparieren war, haben wir das Ding so gut es ging wenigstens anderweitig abgedichtet und wieder eingebaut. Wenn denn erstmal ein festes Dach auf dem Cockpit sitzt, kommt da ja auch nicht mehr so ganz viel Regen und Spritzwasser hin. Und winddicht wird sie jetzt wohl immerhin sein
Nachdem Morgans Jungs Feierabend gemacht hatten, genossen wir unseren letzten gemeinsamen Sundowner bei immer noch über 30° im Cockpit, vernichteten dabei die verbliebenen Gin- und Tonic-Vorräte und beschlossen den Abend mit einer aufgepimpten Champignoncremesuppe, bevor es dann ans Packen ging. Morgen um 6 ist die Nacht zu Ende und um 8h sollte Andy wohl im Flieger nach Johannesburg sitzen, um dann von da aus weiter nach Kapstadt, und von dort aus nach Frankfurt zu fliegen.
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