Sonntag gegen 10 Uhr waren meine beiden Schweißgenossen samt Andries bei Windstille und strahlendem Sonnenschein wieder da. Ich hatte mich zwar kurz darüber gewundert, daß sie alle in Ganzkörperkondomen rumliefen, aber nachdem sie dann ihren Kompressor wieder hergeschleift und angeworfen hatten war klar: Die wollten gar nicht zu mir, sondern mein Nachbar sollte die inzwischen sechste Farbschicht aufs Boot gesprayt kriegen. Und so war es dann auch. Der schicke rote Streifen macht den Kahn nun sicher gleich 2 Knoten schneller
Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, den Sonntag mit Lesen, vielleicht Kino, und ansonsten Nichtstun zu verbringen, aber nachdem ich eine Weile beim Lackieren zugesehen hatte wurde mir das zu langweilig, und ich beschloß, doch noch irgendwas ansatzweise sinnvolles zu unternehmen.
Unter meiner Schiebetür regnet es ja derzeit immer noch gelegentlich rein. Dank des jetzt rechteckigen Sonnensegels lange nicht mehr so oft und so viel wie früher, aber immer noch zuviel für meinen Geschmack. Freundlicherweise hatte mir Andries letzte Woche eine halbmeter-große 20mm-Delrin-Platte unters Boot gestellt. Befragt, was er damit vorhat hieß es, er brauchte nur ein Stück davon für ein anderes Boot. Wenn ich was davon brauchte, könne ich mir gern was absägen. Wie nett …
Gesagt, getan. Nachdem ich den Parallelanschlag für meine Kreissäge wiedergefunden hatte stellte sich als erstes raus, daß das mininmal absägbare Stück mit 20mm immer noch deutlich zu breit sein würde, also habe ich den Anschlag erstmal soweit umgebaut, daß ich einen 14mm breiten, geraden Streifen von der Platte absägen konnte. Das wird dann bei Gelegenheit die untere, äußere Abschlußkante der Schiebetür, die momentan lediglich mit Moosgummistreifen abgedichtet ist.
Sobald das vernünftig eingedichtet und die sinnlosen Ablauflöcher in die (durchbohrte) Drainage ebenfalls verschlossen sind, sollte das das Problem eigentlich beseitigen. Zum Ausbauen der Schiebetür hatte ich nun allerdings keine Lust mehr, also habe ich lediglich noch ein paar Löcher ins Schott gebohrt, und die Löschdecke und das Epirb an ihre vorgesehenen Plätze „in Griffreichweite“ montiert.
Damit war meine Motivation für den Sonntag dann allerdings auch erschöpft. In der Zwischenzeit hatte es einigermaßen aufgefrischt und sich deutlich abgekühlt, so daß die Lacker noch gerade so fertig geworden, und mittlerweile ins Restwochenende entschwunden waren. Zum Kinobesuch konnte ich mich auch nicht mehr aufraffen, also habe ich mein Werkzeug weggepackt, die am Vortag eingekaufte „Spinat&Käse“-Pizza noch ein wenig aufgepeppt und in den Ofen geworfen, und mir dann mit „No country for old men“ einen ruhigen Abend gemacht. Geht doch
Heute kamen die beiden dann etwas pünktlicher und ohne Schutzanzüge. Die Plattform ist immer noch im Rohbaustadium, wächst aber so langsam vor sich hin. Inzwischen haben sie nun mit dem Käfig für die Gasbox angefangen. Bilder davon gibt es derzeit allerdings nicht, weil es schon fast dunkel war, als ich vorhin wieder hier ankam.
Heute Mittag hatte ich nämlich einen Blutabnahmetermin beim Onkologen, und nachdem ich jetzt eine Woche lang mit steifem Hals hier rumgesessen hatte und den Kopf kaum noch drehen konnte, habe ich vorhin mal einen der hier überall präsenten „Thai-Massage“-Läden aufgesucht und mich eine Stunde lang durchkneten lassen. Der ganze Spaß hat keine 17,-€ gekostet und immerhin soweit geholfen, daß ich den Kopf wieder schmerzfrei bewegen kann. Welchen Anteil am Heilungsprozess die ebenfalls gleich mit verabreichte Massage meiner Fußsohlen hatte, weiß ich allerdings nicht, war aber nett
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