Durban ist öde! Jedenfalls, wenn man wie wir, hier in der Marina mehr oder weniger festsitzt und darauf wartet, daß es irgendwie vorangeht mit den Arbeiten am Antrieb und ansonsten wenig zu tun hat. In den letzten Tagen haben wir einen großen Teil der Malls der Umgegend abgeklappert, aber auch hier ist das Sortiment der immer gleichen Ketten-Läden dasselbe wie in Richards Bay auch schon. Auf Dauer eine eher eintönige Art der Beschäftigung.
Mittwoch waren wir zusammen mit Graham und Darlene, den Eignern eines weiteren Dean Katamarans an unserem Steg los, um wenigstens schon mal die Edelstahlschrauben für die Motorlager zu besorgen, die die von Andries verbauten und innerhalb von kaum zwei Jahren schon fast weggerosteten black steel – Schrauben ersetzen sollen, und haben anschließend ein paar Stunden im Gateway Theatre of Shopping verbracht, mit über 460 Shops und 90 Restaurants sowie diversen Hotels [und 12.000 Parkplätzen ] weltweit immerhin unter den Top100 der größten Malls, aber abgesehen davon und von gelegentlichen Uber-Ausflügen zum Einkaufen, hängen wir derzeit wirklich nur rum. Ein gelegentlicher Milkshake im Point Yacht Club zählt inzwischen schon zu den Höhepunkten des Tages
Der Z-Antrieb ist, so jedenfalls die Aussage des Monteurs, überholt und eigentlich fertig zum Einbauen, man warte allerdings noch auf ein paar Kleinteile, die eigentlich Donnerstag oder spätestens Freitag aus Capetown hätten eintrudeln sollen. Sind sie aber anscheinend dann wohl doch nicht, der eigentlich für Freitag eingeplante Wiedereinbau fiel jedenfalls kommentarlos aus, ohne daß sich irgend wer blicken lassen oder Bescheid gesagt hätte. Welcome to Africa …
So sitzen wir hier auf unserem Kahn und langweilen uns. Bei einem unserer Ausflüge hatte Lou einen Laden für Handarbeitskram entdeckt, und sich spontan entschlossen, erstmals seit der Primary School wieder das Stricken anzufangen. Sollte das alles hier noch länger dauern, kriege ich für den Winter vielleicht wenigstens noch einen warmen Pullover
Nichtmal auf’s Wetter ist Verlaß: Nachdem Anfang der Woche mit Emnati der inzwischen schon vierte Cyclon innerhalb eines Monats über Madagascar hergefallen ist, sahen die Voraussagen ihn eigentlich bis in unsere Gegend vordringen, aber auch dieser hat rechtzeitig vor der Festlandsküste nach Südosten abgedreht, so daß hier außer ein bischen mehr Luftbewegung kaum etwas zu spüren war. Nicht, daß das jetzt eine Beschwerde sein soll.
Abgesehen von den paar „Sturmtagen“, ist hier immer noch Sommer. Temperaturen um 32°C bei vergleichsweise wenig Wind. Da sieht man dann auch schonmal jemanden auf einem Solar-angetriebenen Surfboard durch den Hafen jökeln
Kulinarisch ist uns Durban in der Zwischenzeit ein wenig monoton geworden: Das von diversen Foodshops gelieferte indische Curry ist zwar fast immer gut (abgesehen davon, daß ich grundsätzlich immer irgendwelche Knochen darin finde) und günstig, wird auf Dauer aber doch etwas eintönig. Und Shawarma, KFC oder Burger hat man sich auch irgendwann übergegessen. Also kochen wir wieder öfter mal; diese Woche z.B. eine leckere Kürbis-Cocos-Curry-Suppe mit Rinderhack,
oder ein Curry á la Shaheda mit deutlich höherem Veggie-Anteil als bei den gekauften. Und wenn alle Stricke reißen, werden auch mal Muffins gebacken…
Ich will hier endlich weg …
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.