Lockdown, Tag 3

Heute war irgendwie ein gebrauchter Tag. Also nicht der Tag als solcher, der für mich zwar irgendwie ziemlich früh gegen 4h anfing, weil ich mit tierischen Rückenschmerzen aufwachte, nicht mehr liegen konnte und beschloß, dann stattdessen doch einfach ein paar Brötchen zu backen, sich aber in den nächsten Stunden dann doch zu einem veritablen Spätsommer-Sonntag-Morgen weiterentwickelte und uns ein nettes Frühstück im Cockpit ermöglichte.

Nein,  es ging einfach darum, daß ich heute allen möglichen Kram angefangen habe, nur um dann nach einer Weile festzustellen, daß entweder irgendwas nicht funktionierte wie gedacht, blöd aussah, oder mir sonstwie Knüppel zwischen die Beine fielen und ich zu allem Überdruss auch noch den ganzen Tag lang im Cockpit gegen eine Fliegenplage ankämpfen mußte, die mich langsam aber sicher in den Wahnsinn zu treiben versuchte.

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Lockdown, Tag 2

Ruhig ist es hier, das läßt sich kaum verleugnen. Der Club ist abgeschottet, im Gegensatz zu sonst ist nicht nur die Schranke zu, sondern auch das Stahltor. Beim Weg zum Clubhaus, um den Müll direkt zu den Containern zu bringen, haben wir noch einen kurzen Gang über das Gelände gemacht aber außer Megan und Family, die auf einem antiken, halb zerlegten  Monohull ein paar Boxen weiter an unserem Steg C wohnen, ist uns so gut wie niemand begegnet. Fühlt sich schon ein wenig strange an, so völlig allein an einem Samstag morgen :-)

Von der Corona-Front gibt es nur wenig erfreuliches zu berichten. Deutschland hält sich mit noch knapp unter 400 Toten bei über 53.000 Infizierten wohl in der Tat wacker.  Gemäß der vom einzig wahren Donald ausgerufenen „America first“ – Parole haben es die USA innerhalb kürzester Zeit nunmehr auch in der Disziplin Corona-Infektionen auf Platz #1 gebracht und liegen jetzt unangefochten vor Italien und China. Lockdown, Tag 2 weiterlesen

Lockdown, Tag 1

Freitag, 27.3.

Unser Tag 0 sah uns noch einmal bei PnP aufschlagen, um letzte Vorräte für die nächsten 3 Wochen einzukaufen. Zumindest der Kaffee-Notstand kann wohl verhindert werden, auch wenn unsere bevorzugte Mokka-Sorte nicht zu kriegen war. Dann muß eben die Espresso-Mischung herhalten. Eigentlich wollten wir auch noch ein paar weitere Kg Mehl erstehen, um für eine eventuell anstehende Verlängerung des Lockdown gleich auf der sicheren Seite zu sein, mußten allerdings zur Kenntnis nehmen, daß die normalerweise beachtlichen Mehlvorräte bei Pick’n’Pay komplett ausverkauft waren. Dann halt nicht. Mit dem was wir haben, werden wir die ersten 3 Wochen wohl überstehen. Und wenn’s in die Verlängerung geht, ist bis dann hoffentlich auch wieder Mehl zu haben.

Mal immer unter der Voraussetzung, daß bis dahin nicht offener Bürgerkrieg ausgebrochen ist. So richtig einig über die in Kraft tretenden oder getretenen Maßnahmen scheint sich hier nämlich noch nichtmal die Regierung selbst zu sein. Verkündete  der Präsident vorgestern im Zuge  seiner Rede zur Lage der Nation noch „Sport wie laufen und joggen allein oder in Kleinstgruppen bleibt natürlich erlaubt“, schob sein Polizeiminister dem knapp 3 Stunden später einen Riegel vor und verbot Joggen genauso explizit, wie das Ausführen von Hunden. Lockdown, Tag 1 weiterlesen

Lockdown!

Nun also auch hier: Ab Morgen um Mitternacht, ist hier der Laden dicht. Für die nächsten 21 Tage spielt sich das Leben hierzulande nur noch in den eigenen 4 Wänden ab. Wie auch in Deutschland, sind von der Schließungsanweisung lediglich Tankstellen, Apotheken und Lebensmittelmärkte ausgenommen. Alles andere ist zu, und die Leute sind aufgefordert, mit dem Arsch zu Hause zu bleiben. Und wenn man keine eigenen 4 Wände hat, dann eben an Bord. Ich habe meine Vorräte soweit aufgestockt, daß es theoretisch für mindestens 2 Monate reichen sollte, von Gemüse und Fleisch mal abgesehen.

In den letzten Tagen hatte sich eigentlich schon recht klar abgezeichnet, daß das hier wohl passieren wird, insofern ist auf dem Gelände ohnehin schon nicht mehr ganz viel los. Bevor hier alle vom Gelände verbannt werden, habe ich Jaques immerhin noch einen Korb für die Rettungsinsel basteln lassen, und von Hayden gab es heute morgen den bestellten Streifen einlaminiertes Coosa-Board, der demnächst zu einem Gehäuse für die ganzen Batteriemonitore werden soll. Wenn ich schon die nächsten drei Wochen hier festgenagelt bin und nix weitere machen kann, will ich wenigstens ein paar der Bootsbaustellen abschließen können. Lockdown! weiterlesen

Crisis? What crisis?

Seid gegrüßt aus dem inzwischen ebenfalls ziemlich vervirten südafrikanischen Exil. Auch hier ist Corona in aller Munde bzw. in einigen Hälsen, und ab morgen könnte ich selbst dann nicht hier weg, wenn ich wollte, da neben Schulen, Kindergärten und sonstigen öffentlichen Gebäuden auch die Grenzen dichtgemacht werden, was wohl auch für Segler gelten dürfte.

Seit einer Woche lebe ich hier am Ende meines Steges weitgehend unbehelligt und ohnehin schon mehr oder weniger quarantänisiert, sozusagen. Meine Vorräte sind aufgestockt und sollten für die nächsten 3-4 Wochen theoretisch hin reichen, insofern sehe ich der eventuell  drohenden Ausgangssperre als nächste Eindämmungsstufe (noch) einigermaßen gelassen entgegen.

Meine zwischenzeitlich aufgetauchte Befürchtung, mich eventuell bei Kirsten oder Antoinette nach deren Rückkehr aus China  infiziert zu haben, scheint sich wohl nicht bestätigt zu haben, jedenfalls läuft mir zwar die Nase (wenn auch nicht mehr als üblich) und Sonntag bin ich mit einer Hustenattacke aufgewacht, bis jetzt fühlt sich das allerdings nicht irgendwie bedrohlich an, und Fieber habe ich auch keines. Crisis? What crisis? weiterlesen