Der angekündigte Regen ist da! Nach einem eigentlich ziemlich angenehmen Tag mit 28 Grad und 2-3bft aus Nordost, tröpfelt es jetzt seit 18h vor sich hin, dafür ist es total windstill, draußen sind immer noch über 27 Grad und die Luftfeuchtigkeite beträgt schlappe 94%. Ausgesprochen ihgitt.
Dabei fing der Tag ganz gut an: Gestern Abend war ich in einem spontanen Anfall aufkommender Müdigkeit schon um 22h im Bett verschwunden, was allerdings zur Folge hatte, daß ich um 3h heute morgen nicht mehr liegen konnte und mich zum Aufstehen genötigt sah. Simon und Andries waren erst fünf Stunden später fällig, für’s Frühstück war es definitiv auch noch zu früh, also die Gelegenheit, mal ein paar meiner Nightowl-GB wegzustreamen, nachdem ich neulich festgestellt hatte, daß mein Netflix-Zugang auch hier funktioniert und die Netz-Geschwindigkeit dafür völlig ausreichend ist. Eigentlich hatte ich die Absicht gehabt, mir successive die 5. Staffel von „the Flash“ reinzuziehen, nachdem ich die mitgenommene 4. Staffel letzte Woche gebinged hatte, mußte jedoch feststellen, daß auf Netflix nur die ersten drei Staffeln verfügbar sind. Auch egal, so wurde es stattdessen ein postapokalyptisches Epos namens „how it ends“, das zwar einigermaßen vorhersehbar war, aber für einen frühen Sonntagmorgen trotzdem ganz unterhaltsam.
Nightowl-Time geht von 0h bis 5h, immer noch deutlich vorm hellwerden, also bin ich erstmal in aller Gemütlichkeit duschen gegangen, habe danach ein dem Sonntag angemessenes Frühstück inclusive Rührei, Bacon und zwei Russions vertilgt und anschließend bei Haydns Sinfonie Nr. 6 in D, „Le Matin“ mit meinem Kaffee im Cockpit auf den Sonnenaufgang gegen viertel vor Sechs gewartet. Äußerst idyllisch und sehr passend
Kurz nach Acht schlugen dann in der Tat Simon und Andries auf. Simon wurde wieder unters Boot zum Polieren geschickt und Andries warf lediglich den Z-Antrieb hier ab, und war wieder verschwunden, statt den ganzen Krempel wie angekündigt heute endlich zu montieren. Ich hoffe mal, die Firma, die das Ding zerlegt und überholt hat, hat sich dabei mehr Mühe gegeben, als beim Farbauftrag. Das Teil ist zwar mit neuer Farbe versehen, aber offenbar nicht vorher gesandstrahlt wie eigentlich geplant, und sieht aus, als hätten sie die Farbe mit einer Scheuerbürste aufgetragen. „Lackiert“ ist das bestenfalls im Sinne von „es ist irgendwie Farbe draufgekommen“.
Da Simon mit dem Polieren auch ohne meine weitere Anleitung klarkam, nahm ich mir heute die Verkabelung der Pantry-Beleuchtung vor. Andi hatte die ja damals ad hoc auf das Kabel des Gaswarners geklemmt, weil das halt das Einzige in dem Bereich war, an das man problemlos rankam. Auf Dauer kein Zustand, da ich in meine neue Gasleitung auch einen Gasfernschalter haben will, der dann über genau diesen Stromkreis betrieben wird, also mußte ein anderer her.
Der Stromkreis, der am nächsten bis an die Pantry heranreicht, war auch prompt der Sinnvollste, nämlich der von der Backbord-Beleuchtung. Dummerweise hat die Werft für diese Lichtstromkreise völlig überdimensionierte 6mm²-Kabel in die knapp 2 Zoll dicken Schotten einlaminiert und die „überstehenden Enden“ an den einzigen halbwegs zugänglichen Stellen, nämlich in den vier eingebauten 8W-Neonlampen, sind kaum 2cm kurz und somit nicht mal lang genug, um vernünftig eine Abisolierzange ansetzen zu können, geschweige denn, irgendwas brauchbar anzucrimpen*. Irgendwie ging es dann aber doch, und da ich in meinem Elektronik-Fundus noch drei 12V-Dimmer hatte, wurde einer davon von seinem Gehäuse befreit und schmückt jetzt das Panel über der Spüle.
* Anmerkung am Rande: Eigentlich hatte ich anstelle meiner deutlich voluminöseren Heat-Gun ja diesen frisch erstandenen Dremel Versatip Gaslötkolben im Koffer mitgeschmuggelt, um damit problemlos diese Schrumpfschlauch-Lötverbinder
benutzen zu können, die sind für solche Zwecke nämlich echt gut. Dämlicherweise umfaßt der Lieferumfang dieses Gaslötkolbens leider kein Gas, was ihn an einem Sonntagnachmittag ziemlich nutzlos aussehen läßt und selbstverständlich gab auch das letzte meiner drei vorhandenen „Turbo“-Feuerzeuge während der Lötschrumpferei den Geist auf, so daß ich schließlich ein ganz normales BIC benutzen mußte. Arghhh…
Da ich mir das Nachrüsten von Rotlicht für Nachtfahren bisher gespart habe, ist die Pantrybeleuchtung immerhin jetzt dimmbar. Sollte den Zweck wohl ebenfalls erfüllen.
Ansonsten habe ich noch einen neuen Zwischenboden für das Getränkeschapp aus einem alten gebastelt, um das Fach besser ausnutzen zu können, und als ich damit fertig war, Simon ins Restwochenende verabschiedet hatte und mich gerade mit einem Kaffee und ein paar „Muesli-Rusks“ ins Cockpit begeben wollte, wurde ich im Türrahmen fast von Marianne umgeflogen, die ich schon ein paar Tage nicht mehr gesehen hatte. Sie war offenbar noch deutlich irritierter als ich, kreiselte ein paar Mal vor mir rum und verschwand dann an mir vorbei im Innenraum.
Neugierig geworden, stellte ich Kaffee und Zwieback draußen ab und versuchte rauszufinden, wo sie nun wieder geblieben war. Im Kompassgehäuse diesmal! Dieses Viech findet aber auch wirklich überall einen Platz, um ein neues Nest zu bauen.
Also habe ich spontan mal die Lumix per Saugnapf ans Elektrikpanel gepappt, ausgerichtet und aufnehmen lassen. Resultat (eines von zahllosen) siehe oben. Als mir irgendwann später während meines Kaffees einfiel, daß meine GoPro im Gegensatz zur Lumix ja in der Lage ist, nette FullHD-Zeitlupenvideos mit 200 Bildern/Sekunde aufzunehmen, war es leider knapp zu spät, und Marianne tauchte für den Rest des Tages nicht mehr auf. Vielleicht nächstes Mal …
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