Angesichts des Umstands, daß heute Himmelfahrt war (zumindest in Deutschland, hier war ein ganz normaler Arbeitstag), kam die Erinnerung an frühere Touren zu dieser Gelegenheit hoch. (Damals, als ich noch ein funktionsfähiges Boot besaß). Eine davon war die Überführung der ein Jahr zuvor gekauften vierten Ganymed von Bodenwerder an die Müritz zusammen mit Andi und Peter. Meine Fresse, das ist allen Ernstes schon zehn Jahre her.
Hier passiert derweil zwar auch nicht viel, das ist aber eher dem aktuellen Wetter geschuldet. Seit zwei Tagen ist es kalt, windig, naß und macht so richtig Spaß. Ich glaube, ich muß den Einbau der Standheizung doch ein paar Positionen auf meiner Liste vorziehen. Mittlerweile habe ich mir zu allem Überfluß eine satte Erkältung eingefangen bei diesem Schmuddelwetter und röchle so vor mich hin.
Bedingt durch die Temperaturen, habe ich das auffüllen meines Bohrlochs im Rumpf erstmal verschoben und dafür gestern, als Simon um 9h immer noch nicht aufgetaucht war, einen Putztag eingelegt. Für die nächsten 12 Stunden danach immerhin sah der Kahn innen fast sauber und aufgeräumt aus. Heute morgen war Simon dann wieder da, saß in langer Hose, Hoodie, Schleifbrille und Maske mit der Schleifmaus im Cockpit und hatte, trotz verschlossener Schiebetür, innerhalb einer Stunde alles im Salon und Pantry wieder vollgestaubt. Ich mag nicht mehr …
Wenigstens die beiden Lukendeckel im Cockpit sind inzwischen schon fast rutschfest, wie im Titelbild zu sehen. Sieht momentan zwar eher nach Strand als nach Bootscockpit aus, zum überstreichen war es nun aber echt zu kalt.
Nach der Putzerei hatte ich dann nicht mehr so recht Lust, irgend welche Löcher ins Boot zu bohren oder sonstwie Dreck zu produzieren, also habe ich mir meinen kürzlich schon mal aus der Garage geholten, selbstgebastelten Not-Watermaker geschnappt, um die Batterie nachzuladen. Das Ding hatte seit über eineinhalb Jahren schon niemand mehr angefaßt, und eigentlich hatte ich fest damit gerechnet, daß die eingebaute 12V/20Ah-AGM-Batterie inzwischen an Vereinsamung dahingeschieden war. Aber keineswegs: Selbst nach 18 Monaten Nichtstun zeigte sie mir auf dem Voltmeter immer noch gesund aussehende 12.3V an. Glück gehabt
Wo ich das Ding nun schon zerlegt auf dem Tisch stehen hatte, habe ich die immer noch im Prototypenstadium befindliche Elektronik wieder ausgebaut, um das nun endlich mal „richtig“ zu verdrahten.
Außerdem fehlt immer noch ein StepUp-Konverter, um den Servo mit 24 statt 12V zu versorgen, womit er deutlich besser funktioniert. Irgendwo in meinen Kisten hier habe ich noch zwei davon, weiß ich genau, weil ich sie extra für den Zweck gekauft und eingepackt hatte um einen davon einzubauen, sobald ich mal ganz viel Zeit hätte
Positives Highlight: Ich habe auf einer meiner Festplatten immerhin den Sourcecode für den Arduino wiedergefunden, der das Ding steuert. Hatte ich schon abgeschrieben, als mir vor Jahren die Platte mit meinen gesammelten Arduino-Projekten abgeraucht war, aber scheinbar war ich damals doch pfiffig genug gewesen, wichtige Dinge redundant zu sichern …
Das war auf jeden Fall ein guter Anfang, um dem Teil jetzt auch noch eine interne Batterie-Überwachung zu spendieren. Und seit ich „All is lost“ gesehen und realisiert habe, daß meine Kenntnisse im Umgang mit meinem (immerhin vorhandenen) Sextanten ähnlich fundiert sind wie die von Robert Redford, kam der Entschluß auf, der Kiste auch noch ein eigenes GPS zu implantieren.
Schließlich ist das immer noch mein „Notfall“-Watermaker für den hoffentlich nie eintretenden Fall, daß ich meinen Kahn unterwegs aufgeben und mit dem Beiboot weitersegeln muß. Da kann es ja nicht schaden, wenigstens die eigene Position zu kennen
Essenstechnisch gesehen, war diese Woche bislang überwiegend von Großgeflügel geprägt. Als ich Montag für‘ s abendliche Braai eingekauft habe, sprang mich eine Packung mit Straußensteaks an. Wie üblich, natürlich eigentlich viel zu viel, aber was soll’s. Also habe ich diese Woche Strauß gehabt. Gegrillt, gebraten, kalt auf s Brot… War gut und überraschend zart. Nu ist aber auch erstmal genug mit Strauß.
Überhaupt: Scheinbar führe ich hier wohl landesweit den einzigen Einpersonen-Haushalt. Jedenfalls ist es ein Ding der Unmöglichkeit, Fleisch, Obst oder Gemüse in entsprechenden Mengen einzukaufen. Letztens gab es, überraschender Weise, Birnen im PnP. Esse ich liebend gerne, und „damals zuhause“ habe ich meist 2-3 gekauft, wobei die dritte dann meist schon den Status „muß jetzt aber wirklich weg“ erreicht hatte, bis sie an der Reihe war. Hier? Kauft man entweder einen Sack mit 10 Stück, oder halt nicht.
Die sehen zwar richtig gut aus, sind auch vom Geschmack her ok, allerdings nach fast einer Woche immer noch steinhart. Vermutlich werden die irgendwann alle auf einmal endreif. Ich schätze, mit den letzten paar werde ich dann wohl meine bislang eher rudimentären Kuchenback-Künste um eine weitere Obstkuchen-Variante erweitern
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