Archiv der Kategorie: Logbuch

Le Roi est mort …

Zululand trägt dieser Tage Trauer: King Goodwill Zwelithini,  seit immerhin 1971 regierender König der Zulu, starb diese Woche mit knapp 73 Jahren an oder jedenfalls mit Covid19. Er hinterläßt 6 Frauen und 28 Kinder. Im Club ist, ebenso wie sonst im Lande, halbmast geflaggt und das Leben verlief diese Woche ein klein wenig gedämpfter als sonst üblich.

Die Woche war ohnehin irgendwie ziemlich durchwachsen. War es bis Mittwoch noch verhältnismäßig warm gewesen, wurde der Donnerstag von kühlem, windigen Wetter geprägt und alles deutet darauf hin, daß der hiesige Sommer sich allmählich seinem Ende nähert. Jedenfalls war gestern der erste Abend seit einer gefühlten Ewigkeit, an dem in mir der Wunsch aufkam, zum abendlichen Rumsitzen im Cockpit ein T-Shirt überzuziehen. Nur noch 26°, brrr…

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Die Ruhe nach dem Sturm

Tja, auch Windy ist alles andere als unfehlbar, und die Zugbahnen von Wirbelstürmen vorherzusagen offenbar doch nicht ganz so einfach. Jedenfalls hat der angedrohte Zyklon Guambe uns hier entgegen den Voraussagen weiträumig „links liegen lassen“, und ist stattdessen wieder nach rechts, besser gesagt nach Südosten, abgebogen. In Höhe von Richards Bay war er immerhin gute 250nm von der Küste entfernt,  insofern war die Lage am Sonntag hier im Hafen einigermaßen entspannt, wie man dem Titelbild entnehmen kann. Die Ruhe nach dem Sturm weiterlesen

Endlich …

Das wurde nun, nach einer Durststrecke von gefühlt Monaten, aber auch allmählich mal wieder Zeit: Ein paar Minuten, nachdem ich gestern Abend bei spiegelglattem Wasser eine Tiefkühl-Sardine auf einen kleinen Drilling gefädelt und hinters Boot geworfen hatte, ploppte die Pose schlagartig weg und einige Minuten später hatte ich den abgebildeten Elf (oder Shad oder auch Bluefish) auf der Badeplattform liegen. 

Mit 76cm ist er immerhin fast doppelt so groß, wie der letzte, den ich in der Pfanne hatte. Gewogen habe ich allerdings auch diesen wieder nicht, da meine vor knapp einem Jahr erstandene und bereits einmal umgetauschte Waage erneut die Mitarbeit verweigerte. Mistding, elendes. Aber egal, er war groß genug für eine anständige Mahlzheit, wog geschätzte 4-5Kg und damit gut. Für die nächsten paar Tage ist das Essen jedenfalls gesichert :-)

 

Neuer Vortrieb

Samstag again. Auch der Januar hat es inzwischen fast hinter sich, es ist allgemein warm, bös‘ feucht, und teilweise doch etwas arg böig, aber so isser halt, der Sommer hier. Für diese Woche hatte Windy.ty in Richards Bay knapp 150L Regen/m² vorausgesagt, und so ganz viel wird daran wohl auch nicht gefehlt haben. Mein Dinghy hat jedenfalls in der Zwischenzeit ein Upgrade durch eine automatische Bilgenpumpe erhalten, nachdem es nach einigen Nächten mit ergiebigem Regen durch das spontane Zusatzgewicht von diversen 100L Wasser nacheinander drei der vier Plastik-Umlenkrollen an den Davits zerbröselt hatte. Mittlerweile sind sie zwar alle durch etwas stabilere ersetzt, aber sicher ist sicher.

Auch einen neuen Triebling habe ich dem Dinghy gegönnt: Nachdem ich eine Weile damit geliebäugelt hatte, den rappeligen 2.3PS Honda durch irgendwas leiseres in der 4-6PS-Klasse zu ersetzen, darf er noch eine Weile an der Reling baumeln. Stattdessen habe ich hier einen vergleichsweise günstigen Elektro-Außenborder erstanden, der den Kahn in Verbindung mit der uralten mitgebrachten 105Ah AGM-Batterie immerhin auf gut 6 Km/h bringt, solange nicht übermäßig Wind herrscht. Für das rumkurven im Hafen und zu gelegentlichen Angeltrips völlig ausreichend und deutlich nervenschonender. :-) Neuer Vortrieb weiterlesen

Lockdown, Tag 295

Der Januar ist schon wieder halb rum, und gefühlt ist bis dato genau garnix passiert. Gut, bis letzte Woche waren noch Ferien, und dank des wieder verschärften Lockdowns hält sich die Anzahl der Arbeiter auf dem Gelände ohnehin in Grenzen, aber im Grunde genommen plätschert das Leben hier einfach so vor sich hin, ohne große Wellen zu schlagen. Einhergehend mit der Verschärfung der Restriktionen wegen der inzwischen mutierten Viren, sind nun auch die 20 Landgrenzen zu den Nachbarstaaten außer für Notfälle wieder dicht, Flüge gehen eh schon eine Weile nicht mehr, und die Infektionskurve zeigt trotz alledem immer noch steil nach oben.

Geimpft werden sollen derzeit nur medizinisches Personal, Regierungsmitglieder (!) sowie Polizisten und Lehrer. Alle anderen müssen warten, da „die reichen erste-Welt-Staaten uns den Impfstoff weggekauft haben“, wie sich neulich von offizieller Seite mokiert wurde. Abgesehen davon, haben sie ohnehin nur 20Mio Dosen bestellt oder jedenfalls für das erste Halbjahr zugesagt bekommen. Bei 2 erforderlichen Dosen pro Impfung reicht das gerade mal für ein Sechstel der Bevölkerung, und wird kaum ausreichen, um sowas wie Herdenimmunität zu erzielen …

So wie es aussieht, hat sich meine „Home-province“ KwazuluNatal mittlerweile zum Corona-Hotspot des Landes entwickelt, nachdem in der ersten Welle noch die Kapregion am heftigsten betroffen gewesen war. Sei’s drum. Ich verlasse meinen Kahn ohnehin ausschließlich noch zum Einkaufen, und da mit der Maßnahmenliste auch die Schlangen vor den Lebensmittelgeschäften wieder länger geworden sind und alles etwas länger dauert, ist das so ungefähr die einzige Stunde pro Woche, die ich außerhalb meines eigenen Quarantänebereichs verbringe und mich den Gefahren der Welt aussetze.

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