Lockdown, Tag 63

Zumindest die gefangenen Fische kommen größentechnisch allmählich in einen essbaren Bereich, auch wenn ich den auf dem Titelbild wieder zurückgesetzt habe. Dieser Shad, oder auch Elf oder Bluefish (Pomatomus saltatrix) hatte sich am Donnerstag angesichts seiner Größe etwas überoptimistisch eine halbe angetaute Sardine geschnappt, ist per se deutlich essbarer als z.B. der Wallawalla von neulich und hätte zumindest für einen von uns eine brauchbare Mahlzeit ergeben können. Kurz danach biss noch ein weiterer, der allerdings auch nicht größer war, und somit wanderten sie unversehrt wieder zurück ins Wasser, um noch ein bischen weiter zu  wachsen. Meine „Nachbarn“ auf der anderen Seite des Kanals, die zu viert ebenfalls am Angeln waren, hatten entweder mehr Hunger als ich oder weniger Gewissensbisse, jedenfalls  zogen sie diverse Shads ähnlicher Größe raus, die allesamt in einem großen Eimer landeten und mutmaßlich als Suppeneinlage oder auf dem Grill geendet sein dürften …

Auch, wenn der auf dem Titelbild nun gar nicht mal soo klein aussieht und ich  eine Forelle in der Größe wohl nicht zurück gesetzt hätte: Diese Shads werden mit etwas Glück und ein paar Jahre älter auch bis 1.30m lang und um die 30 Pfund schwer. Also waren diese beiden doch noch ziemliche Winzlinge. Lockdown, Tag 63 weiterlesen

Lockdown, Tag 56

Es ist Himmelfahrt, zumindest in Deutschland wäre heute Feiertag. Hier nicht, und da nach einer Woche mit immer mal wieder zuviel Wind für heute nur wenig angesagt war, hatte sich Jaques für die Restarbeiten am Mast angekündigt. Es galt, die Einhandreffsysteme am Baum anzubringen, ein paar Netzwerkkabel in luftiger Höhe zu crimpen und an Kamera, WLan-Antenne und Radom zu verknoten. Aufgetaucht ist er natürlich dann doch nicht. Die gehen mir hier inzwischen alle ganz furchtbar auf den Sack, ehrlich…

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Lockdown, Tag 51

Öhm… Am Mittwoch Abend gab es eine neue Ansprache von Cyril Ramaphosa, seines Zeichens Präsident des Landes. So im direkten Vergleich mit seinen letzten Reden war diese hier allerdings doch einigermaßen unkonkret, obwohl eigentlich alle erwartet hatten, daß er die allmähliche Lockerung der Lockdown-Maßnahmen und deren zeitlichen Ablauf mal näher ausführen würde. Das fand dann aber nur in sehr bescheidenem Rahmen statt…

So wie es derzeit aussieht, wird die „Lockdown-Stufe“ in einigen weniger stark infizierten Regionen des Landes zu Ende Mai von „4“ auf „3“ zurückgefahren, was zweifellos etliche Leute wieder in Lohn und Brot bringen dürfte, zum anderen klang allerdings auch dezent durch, daß sich die inner-südafrikanischen und erst recht die  internationalen Reisebeschränkungen wohl noch ziemlich lange hinziehen dürften. Nur der Erwähnung halber: Seit Anbeginn des Lockdowns vor nunmehr 7 Wochen sind nicht nur die Flughäfen komplett gesperrt, sondern auch die Straßen an den „Grenzen“ der Provinzen abgeriegelt und es wurden zuhauf Leute beim Versuch diese zu überfahren angehalten/abgewiesen oder gleich verhaftet.

Bei den internationalen Flügen ist von einer Wiedereinführung voraussichtlich im November (immerhin 2020) die Rede! Und vor Öffnung der Flughäfen für den Internationalen Verkehr brauche ich wohl sicher auch nicht darüber zu spekulieren, ob ich eventuell nennenswert früher hier ausklarieren und wegsegeln könnte. Festgenagelt, sozusagen…

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Lockdown, Tag 46

Immer noch kein Ende abzusehen. Sonntag war ich bei Leon, dem Manager, um ein Permit für Simon ausstellen zu lassen, der plötzlich und unerwartet, aber unversehrt und locker drauf  wieder aufgetaucht war. Nach den Corona-Statuten des Clubs dürfen die externen Hiwis in Phase 4 (also seit Montag) für bestimmte Tätigkeiten aufs Gelände. Morgan hatte letzte Woche schon mal eine Mail rumgeschickt, in der er das angekündigt hatte und um Arbeit warb, also hatte ich ihn und Jaques ganz unverblümt mal auf die seit nunmehr fast 8 Monaten überfälligen Rest-Arbeiten an Thelxinoe’s Mast hingewiesen. Diese „bestimmten Tätigkeiten“ sind als „Essential Maintenance which cannot be delayed“ eingestuft und umfassen interessanter Weise sogar das Deckschrubben, um den Kohlenstaub loszuwerden, und ähnlich anspruchsvolle Tätigkeiten.

Insofern war es keine große Herausforderung, den immer noch in die Bilge leckenden Backbord-Wassertank als „Essential Maintenance“ zu deklarieren, die auf keinen Fall länger aufgeschoben werden könnte und Simons Unterstützung zwingend erforderlich machte, und Montag morgen gegen 9 Uhr kam prompt der Guard vom Dienst angestratzt und forderte mich auf, Simon gegen Unterschrift am Tor abzuholen. Wichtig wichtig wichtig … Lockdown, Tag 46 weiterlesen

Lockdown, Tag 42

Montag waren wir nochmal zur Mall. Nicht, weil es irgendwie wirklich dringend gewesen wäre oder wir irgend etwas unbedingt gebraucht hätten, sondern in erster Linie einfach nur, „um mal rauszukommen“. Lagerkoller-Vermeidung, sozusagen. Das erste was auffiel war: Der Parkplatz stand gerammelt voll! Also zumindest im Vergleich zu den letzten Malen, als der Andrang doch äußerst überschaubar war. Scheinbar hatten noch  mehr Leute die Faxen dicke und wollten am ersten Tag des gelockerten Lockdowns „mal raus“. Das Zweite: Nahezu jeder lief mit einer Maske rum. Wir dann also auch.

Der Versuch, ein paar neue „Pantoffeln“ in Form von Birkis oder wenigstens Crocs für mich, und ein paar Asiletten als Ersatz für Shaheda’s auseinanderfallende Croc-Flipflops zu erstehen, scheiterte schon im Ansatz daran, daß zwar die Geschäfte offen waren, und man auch theoretisch jede Menge Schuhe hätte kaufen können, FlipFlops und Hausschuhe aber scheinbar explizit von der Regierung vom Verkauf ausgeschlossen worden sind, warum auch immer… Ist ja auch irgendwie logisch: Wenn man schon die Leute für Wochen zuhause einsperrt und ihnen Zigaretten und jede Form von Alkohol verwehrt, ist es nur konsequent, daß man sie auch keine Hausschuhe kaufen läßt :-? Lockdown, Tag 42 weiterlesen