Ende der Überflutung in Sicht

Problem gelöst. Oder verdrängt, je nachdem, wie man’s nimmt. Seit heute sitzen in Thelxinoe’s hinteren Bilgen zwei neue, automatische 500gph-Bilgenpumpen.

Oben die alte, rechts die Automatic-Pumpe.

Die Firma Rule hat es endlich hingekriegt, Automaticpumpen mit integriertem Wasserstandssensor anstatt beweglichem Schwimmerschalter auf den Markt zu werfen, und die sind inzwischen sogar hier erhältlich. Und ohne die ganze Schalter-Mimik sind sie schmal genug, um in die achteren Bilgen zu passen, was mit den üblichen nicht funktioniert hat, weil die zu lang und zu breit sind. Also falls meine Wassertanks jetzt widerum größere Teile ihres Inhalts in die Bilge absondern, kriege ich das zukünftig vermutlich erst mit, wenn aus dem Hahn nix mehr kommt oder nach einem Blick auf die (irgendwann noch fertig zu bauende und irgendwo auch zu installierende) Wasserstandsanzeige, aber der Level in der Bilge sollte eigentlich nicht mehr über 4-5cm steigen, was ungefähr anderthalb bis zwei Litern entspricht. Das ist tolerabel. Ende der Überflutung in Sicht weiterlesen

Leben auf dem Wasser

Thelxinoe schwimmt immer noch. Nur, falls irgend jemand Zweifel gehabt haben sollte :-) Keine Wassereinbrüche zu verzeichnen, selbst die Tanks haben sich auf mysteriöse Weise irgendwie selbst wieder abgedichtet, zumindest ist der Ausfluß in die Bilge von 2L/min auf 1L/Nacht zurückgegangen. Was die Sache weit weniger dringend erscheinen läßt und eine Größenordnung ist, die ich einfach zu tolerieren geneigt bin, anstatt jetzt nochmal von vorn mit der Laminiererei anzufangen. Scheinbar hilft es doch, daß die Kiele jetzt wieder in der eigentlich vorgesehenen Position sind und nicht mehr irgendwie von einem Trailer baumeln.

Ist das nun anders als vorher? Ja, definitiv! Es ist deutlich mehr Bewegung im Boot (ach?), und es ist lauter. Die Nacelle liegt nun mal unmittelbar auf der Wasseroberfläche auf, und obwohl die Wellen hier im Hafen gerade mal 20cm hoch sind, höre ich sie recht deutlich unter den Rumpf schlagen. Das kommt jetzt nicht unerwartet, weil es eigentlich in jedem Bericht über einen Dean Katamaran erwähnt wird, war für mich aber halt doch neu. Stören tut’s mich allerdings bislang nicht. Was tatsächlich ungewohnt ist: Der Kat ist scheinbar trotz des ganzen eingebauten Gerödels immer noch mächtig leicht, jedenfalls neigt er bei der kurzen, stuckerigen Windwelle hier im Hafen zum Nicken. Fühlt sich ein bischen so an, als hüpfe er auf den Wellen rum. Mal sehen, ob und wie sich das ändert, sobald die Tanks voll und weitere 700Kg Sprit und Wasser  an Bord sind.

Das Wochenende war entspannt, in jeder Beziehung. Nachdem diese ganze Anspannung der letzten Tage und Wochen von mir abgefallen war, habe ich das gesamte Wochenende genau nichts am Boot getan, außer mal meine neue Badeleiter zu testen und direkt hinterm Boot schwimmen zu gehen, für eine Weile eine Angel ins Wasser zu halten (erfolglos), mein immer noch an Land liegendes Dinghy einzusammeln und herzurudern und ansonsten mich zu freuen, nun endlich im Wasser zu sein. Daß der Sonntag von Gewittern geprägt war und mein am Heck angetüddeltes Dinghy anschließend halb voll Wasser stand: Geschenkt. Absaufen wird es auch nicht, wenn es vollsteht. Daß mir bei der Dinghy-Überführung unbemerkt das Etui mit meiner Lesebrille aus der Tasche gefallen war, ich das eine halbe Stunde später bemerkt, und es bei der Suche ungefähr noch 50cm oberhalb der Wasserlinie auf der Sliprampe wiederfand (bei immer noch auflaufender Flut), war mehr Glück als alles andere.  Daß der Reifen des Pickup, der da gerade mit dem Slippen eines Angelbootes beschäftigt war, das Etui um knapp 20cm verfehlt hatte, paßte irgendwie ganz gut ins Bild dieses Tages :-) Leben auf dem Wasser weiterlesen

SPLASH!!

Endlich! Eintausendsiebenhundertfünfundachtzig Tage, nachdem ich diese Kiste gekauft, und immerhin fünfhundertvierundvierzig, nachdem ich hier eingezogen bin, schwimmt der Kahn endlich und ich habe quasi wenigstens schonmal die Startlinie meiner geplanten Unternehmung erreicht. Der ursprüngliche Zeitplan für den Refit seit Einzug wurde somit um kaum das fünffache überschritten, und zeitweise hatte ich so meine Zweifel, ob das überhaupt noch irgendwann was wird. Immerhin, im Vergleich zum allseits bekannten und beliebten Flughafenbau, bin ich schon im Startblock. Nicht, daß ich hier nun gleich lossprinten würde, es ist noch genügend Kram zu erledigen, aber ich sehe Licht.

Ich muß zugeben, dieser Tag hat mich Nerven gekostet. Schätze, ich war seit Jahren nicht mehr so nervös wie heute morgen. Ganz besonders, nachdem Jannies Jungs den Kahn auf den Trailer gehoben hatten, und meine mehrfach in mühsamer Fummelarbeit geflickten Wassertanks auf einmal 2 Liter pro Minute in die Bilge verströmten. Ganz offensichtlich ist die Verwindungssteifigkeit dieser Deans doch nicht so hoch, wie angenommen. Und da die Wassertanks letzten Endes nichts anderes sind als eine Unterteilung der Bilge im Kiel durch einlaminierte Schotten, drängt sich der Verdacht auf, daß diese Nähte wohl beim Anheben wieder abgerissen sind, weil sich die ganze Kiste verwindet. Vermutlich ist es wohl doch ein Unterschied, ob der Kahn schwimmt, oder mit dem gesamten Gewicht auf den Kielen steht. Egal, das ist jetzt zwar ärgerlich, aber nun ist er in der Position, in der er sich mit etwas Glück für die nächsten Jahre befinden wird, also werden wir nächste Woche nochmal von vorn anfangen, die Schotten blank schleifen, und dann neue Glasgewebeschichten aufbringen.

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wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Fliegen hinter Fliegen …

Es ist heiß hier. Ich stehe immer noch in der Mitte des Platzes, gut abgeschirmt von eventuell vorhandenen kühlenden Winden, die Tagestemperaturen bewegen sich um die 40 Grad im Cockpit und zu allem Überfluß erlebe ich gerade eine Invasion von Musca domestica, vulgo: der gemeinen Stubenfliege. Ohnehin schon hitzegenervt, schweißgebadet und bestenfalls noch in meine Arbeitsshorts gewandet, landet auch noch alle zehn Sekunden irgendso ein Tier auf mir und versucht, mich in den Wahnsinn zu treiben. Allein gestern Abend habe ich gezählte 48 Stück erschlagen, und kaum war ich eine los, materialisierten von irgendwoher spontan zwei neue.

Zudem ist dieses hiesige Viehzeug deutlich schneller und hartnäckiger als alles, was ich von Europa in der Beziehung kannte und versucht permanent, einem in Augen, Ohren oder Nase zu fliegen. ich kann jetzt nachvollziehen, wie sich so ein Gnu in der Steppe fühlt. Überaus lästig, das …

Die letzten beiden Tage waren arbeitsmäßig ruhig. Ich hatte am Montag mit Jannie einen neuen Einwasserungstermin für kommenden Freitag verabredet, Mittwoch angefangen die noch fehlenden Fender und Leinen zu kaufen, und mich damit beschäftigt, daraus ein paar brauchbare Festmacher zu basteln. Fertig vorkonfektionierte hätten die Sache natürlich deutlich abgekürzt, sind hier aber nicht zu kriegen, also sah ich mich veranlaßt, mein Spleißwerkzeug hervorzukramen, und selber Hand anzulegen. wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Fliegen hinter Fliegen … weiterlesen