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Lazy Sunday afternoon

Dick eingepackt unter drei Decken, war die Nacht in unserer Hütte gar nicht mal so schlimm, wie der Abend befürchten ließ. Nachdem gegen 9h die Sonne zumindest schon ein bischen Wärme ins Spiel gebracht hatte, begann der Tag für uns mit einem frugalen Frühstück und setzte sich dann recht gemächlich fort.

Wir genossen die spärlichen wärmenden Sonnenstrahlen und verfaulenzten eigentlich den ganzen Tag so weg. Gegen 16h  war die Sonne dann weitgehend hinter Wolken verschwunden, dafür flaute   der Wind für eine Weile etwas  ab und ich startete erstmals in Südafrika die Drohne, um ein paar Videos von der Farm zu drehen, was kurze Zeit später unseren holländischen Nachbarn auf den Plan rief, der zu Protokoll gab, er habe zwar auch eine dabei (DJI Mavic), würde sich aber wegen des Windes nicht so recht trauen.  Mein DJI Spark steht zugegebenermaßen auch bei 10-15kts Wind noch wie angenagelt in der Luft, echt erstaunlich für das winzige Ding.

Duncan’s gesammeltes Altmetall für den Export nach Europa. Rechts im Bild der Garten der beiden Untermieter.
unser temporäres Heim von oben betrachtet. Äußerst idyllisch, lediglich etwas fußkalt um diese Jahreszeit

Nachdem es dann vollends duster geworden war, fuhren wir  zum Essen in die Mall nach Kraiifontein, diesmal zum Chinesen.  Für umgerechnet knapp 13.50€ für zweimal Won Tan-Suppe, zweimal gebratene Nudeln mit Seafood plus Cola und Kaffee wurden wir zumindest genauso satt wie gestern für den dreifachen Betrag, und gut und reichlich war es auch noch. Andy hat seine Portion jedenfalls gerade mal zur Hälfte geschafft :-)

Windfinder vermeldete übrigens für heute, morgen und übermorgen in Richards Bay Temperaturen von 26-28°C, während hier in der Gegend um Kraiifontein/Stellenbosch 13°C und Regen angesagt sind.  Wird wirklich Zeit, daß das Montag weitergeht mit der Zollabwicklung, auf daß wir schnellstmöglich von hier aus weiterkommen.

 

Unsere kleine Farm

Samstag ist’s. Nachdem ich tatsächlich bis fast 9h tief und fest geschlafen und wir geduscht und uns über das Frühstück hergemacht hatten, ging es ans Einräumen und auschecken. Kurz nach 10h hatten wir die Schlüssel an der Rezption abgeworfen und waren erneut auf dem Weg zum Capetown International Airport, um den kleinen Toyota gegen einen noch etwas kleineren VW umzutauschen.

Nachdem das erledigt war, ging es über die N2 Richtung Stellenbosch, wo wir nach leichter anfänglicher Verwirrung dann doch noch den Weg zu Duncan’s „African Overlanders“ Anwesen fanden. Nach 2 Km sandiger Buckelpiste standen wir vorm Tor und begehrten Einlass.

Das ist übrigens nicht der Weg zu Duncan’s Farm, sondern zum Nachbarn, nachdem wir falsch abgebogen waren :-)

Im Gegensatz zu Andy’s wilden Vermutungen nach Duncan’s etwas unklarer Beschreibung bei seiner Einladung gestern, müssen wir allerdings nicht wirklich auf Strohballen schlafen, lediglich die Hütte selbst besteht aus verputzten Strohballen mit (immerhin isoliertem)Wellblechdach. 24m² mitten auf die Wiese gebaut, ein paar rustikale Betten drin, feddich. Eine Heizung wäre noch nett gewesen, ich friere mir hier derzeit echt den Hintern ab bei 14-18°C Außentemperatur tagsüber und vermutlich nicht mehr als 8-11°C Nachts.

 

Trautes Heim… Der blaue Bulli nebenan gehört übrigens zwei Holländern, die innerhalb von 10 Monaten auf eigener Achse hergejökelt sind.
Nachbars Garten, abgeerntet und vermostet

Bischen skurriles Viehzeuchs gibts hier auch:

Zwei Langhalsschafe und eins der seltenen hornlosen Tüpfel-Zwergnashörner

In erster Linie leben Duncan und Eli allerdings nicht von der Farm an sich, sondern davon, daß sie bekloppten Europäern dabei helfen, ihr Auto  für irgendein abenteuerliches Unterfangen ins Land oder anschließend wieder nach Europa zu kriegen.

Nachdem wir uns so einigermaßen eingerichtet hatten, überfiel uns gegen Abend denn doch noch der kleine Hunger, und wir machten uns auf zur nächstgelegenen Mall, um ein paar Einkäufe zu tätigen und Essen zugehen. Nach der eher unbefriedigenden Aktion gestern bei KFC in Kapstadt, landeten wir diesmal in einem Steakhaus und konnten uns an ein paar guten, wenn auch zu lange gegrillten, Steaks erquicken.

Wieder zurück auf der Farm, war es mittlerweile nicht nur stockdunkel, sondern auch arschkalt, so daß Andy auf die glorreiche Idee kam, den Kamin im Küchencontainer anzufeuern.

Hüttenabend im Küchencontainer

Es wurde zwar relativ zügig relativ warm, dabei aber auch mächtig diesig, so daß wir diese Aktion nach kurzer Zeit beendeten, um nicht an Rauchvergiftung dahinzusiechen.