Driving home for Christmas …

So, wieder zu Hause. Nach recht anstrengenden 25 Stunden unterwegs von Richards Bay über Durban, mit Zwischenlandungen in Johannesburg und London, konnte ich Heiligabend kurz nach 11h20 endlich in Hannover aus dem letzten Flieger steigen, wo mich Sara bereits erwartete und bei frühlingshaften 15° nach Hause kutschierte. Obwohl ich fast die gesamte Langstrecke von O.R.Tambo nach Heathrow verpennt hatte, fühlte ich mich einigermaßen gerädert. So’n A380 ist halt auch nicht mehr das, was sie mal waren. Oder, um es mit Roger Murtaugh zu sagen „ich werd‘ zu alt für diesen Scheiß …“ :-)

Um im Thema „Freunde & Helfer“ zu bleiben: Auf dem Weg zum Flughafen gestern morgen bin ich doch tatsächlich das erste Mal seit über 30 Jahren in Südafrika geblitzt worden! Irgendwo hinter einer der paar Mautstellen auf der N2 von Richards Bay nach Durban hatte ich gerade wieder beschleunigt und noch einen völlig überladenen Pickup überholt, der da mit knapp über 100 Km/h lang eierte, als ich am Ende der langen Gefällestrecke einen Policeofficer auf die Überholspur stratzen sah, der mit seinem Arm-Gewedele ganz offensichtlich mich meinte. Nuja, laut Lasermessung war ich wohl mit 134 statt der erlaubten 120 Km/h unterwegs gewesen. Vor Schlimmerem bewahrt hat mich offenbar mein deutscher Führerschein und die Ansage, daß ich auf dem Weg zum Flughafen sei, um über Weihnachten nach Hause zu fliegen. Alles in allem trotzdem eine nette Begegnung, er war jedenfalls recht interessiert, wie es mir in Südafrika gefallen hatte, und als ich erwähnte, daß ich eigentlich für einen Drei-Wochen-Arbeitseinsatz am Boot hergekommen war, aber es „too f*cking hot to work“ gewesen sei, grinste er nur breit,  wünschte mir gute Weiterfahrt und einen guten Heimflug. Hätte er von mir ein Ticket kassieren wollen, wär das irgendwie auch peinlich geworden: Ich hatte noch genau 12 ZAR in der Tasche, von denen ich 9 für die letzte der Mautstellen auf der Strecke brauchte :-)

Was hat die ganze Aktion (also die drei Wochen Urlaub, nicht die 14 Km zu schnell) nun gebracht?

So ganz gewaltig viel geschafft habe ich zugegeben nicht, zum guten Teil allerdings den in dieser Höhe unvorhergesehen Temperaturen geschuldet. Rückblickend betrachtet, waren diese eigentlich nur an drei von 20 Tagen so, daß man irgendwas erledigen konnte, ohne in kurzer Zeit an einem Hitzschlag aus den Latschen zu kippen, ansonsten waren durchweg über 38°C in der Kabine und unter dem Bimini.

  • Die Bilge ist neu gepinselt und klar zum Motoreinbau
  • die Biminischeiben, von denen ich bis zu meiner Ankunft nicht mal wußte, daß sie überhaupt kaputt sind, wurden ersetzt.
  • dank des schließlich doch noch eingetrudelten Paketes konnte ich noch zwei der sechs Portlights ersetzen.
  • die Navi-Ecke sieht nun immerhin schon ansatzweise so aus, wie ich mir das vorgestellt hatte, auch wenn sie noch nicht verkabelt ist und der Plotter noch hier im Keller liegt.
  • das Radio ist eingebaut und funktioniert.
  • die beiden mitgenommenen 50wp-Solarpanels sind provisorisch installiert und reichen in Verbindung mit den beiden schon  vorhandenen immerhin aus, um die Batterien über Tag wieder soweit zu laden, daß der MPPT-Lader aus der Bulk- in die Absorptionsphase kommt. Solange also nur Kühlschrank, Licht und Radio betrieben werden, bin ich schonmal elektrisch autark. Für alles weitere kommen dann halt noch ein paar Module hinzu, Platz genug ist ja noch an Deck.

    Solarpanels
    Minimalistische Ladekonfiguration: zwei 50 Wp-Panels auf dem Dach. Da ist, im wahrsten Sinne, noch Platz nach oben :-)
  • die neuen Front- und Seitenscheiben sind immer noch nicht eingebaut, nichtmal bestellt; aber immerhin habe ich mit „Maizies“ jetzt den Kunststoffladen kennen gelernt, der mir die Dinger dann wohl liefern wird.
  • meine mühsam gebastelte Deckenlampe ist montiert und funktioniert hervorragend, auch wenn die Bundespolizeihansels in Hannover eine Ecke abgebrochen haben, was glücklicherweise nicht groß auffällt. Die endgültige Verkabelung findet statt, sobald ich ein paar Kabelkanäle mitgebracht habe. Erfreulicherweise reicht das Licht selbst in der „kleinen“ Stufe aus, um Nachts im Innenraum gemütlich sitzen zu können, ohne daß es zu duster wirkt. Das ganze bei gerade mal knapp 300mA Stromverbrauch. Die „große“ Stufe ist hell genug, um auch eine Not-OP auf dem Salontisch durchführen zu können, und braucht auch gerade mal 1.8A, was bei dramatisch besserem (und viel angenehmerem) Licht immer noch deutlich weniger ist, als die vier Leuchtstofflampen verbraten :-)
  • Ich habe eine Kühlbox. Das war in diesen drei Wochen auch schon die größte Anschaffung, und mit 260,-€ auch noch sehr überschaubar, im direkten Vergleich zum Preis in D sogar richtig billig. Wär toll, wenn das dann mit dem eigentlich eingeplanten „richtigen“ Kühlschrank irgendwann auch so klappen würde. Ohne gekühlte Getränke wäre ich den drei Wochen definitiv eingegangen, soviel steht fest.
  • Der Gasherd ist ersetzt und angeschlossen. Jetzt, wo ich das erste Mal mit dem Ding gekocht habe, stelle ich allerdings fest, daß das Teil bei den vorherschenden Temperaturen eigentlich nicht zu gebrauchen ist. Entweder muß eine wirklich wirksame Abzugshaube mit Abfuhr der Wärme nach draußen her, oder die Küche bleibt halt kalt. Bei 40° macht Essen ohnehin keinen Spaß, und Kochen in der Kabine schonmal gar nicht …
  • Trotz aller Anstrengungen fühle ich mich einigermaßen erholt. Vielleicht nicht so erholt, als wären durchgehend 25 statt 40° gewesen, aber immerhin.

Die ToDo-Liste ist während der drei Wochen Aufenthalt an Bord  erwartungsgemäß eher länger geworden als kürzer:

  • Mosquito-Netze für alle Fenster und Luken! Sinnigerweise gleich in Verbindung mit Regenabweisern an den Portlights, um künftig weitere Überschwemmungen auszuschließen. Und vielleicht lassen sich idealerweise sogar die bereits erwähnten USB-Lüfter irgendwie in das Konzept einbinden.
  • Unterlüftung für die Matrazen (und am besten auch gleich vernünftige neue Federkern-Matrazen anstelle der vorhandenen simplen Schaumstoff-Dinger). Bei durchschnittlich über 30° jede Nacht ist es nach zwei Nächten so, als läge man auf einem dicken Schwamm in einer Pfütze. An erholsamen Schlaf ist so jedenfalls nicht zu denken.
  • Für den Aufenthalt in wärmeren Gefilden (oder auch nur die nächsten Besuche in SA solange das Boot an Land steht), werde ich wohl ein Sonnensegel für’s Vordeck anfertigen (lassen). Als ich mich mal mittags mit meinem IR-Thermometer rausgetraut und ein paar Messungen an Deck gemacht habe, stand das Ding bei 55°C! Die Messung unter Deck ergab an der Decke immer noch 45° (Was bin ich froh, daß ich kein Teakdeck im Cockpit und auf den Laufflächen habe :-)

    2015-12-19 12.06.44
    Temperatur im Cockpit: 55°C
  • Nachdem ich nun gesehen habe, wie fast täglich irgendwelche Langfahrtsegler ihre Boote vor meiner Nase rauskranen ließen, um dann ein paar Meter weiter weg aufgepallt zu werden und die nächsten Tage damit verbrachten, in mühsamer Handarbeit bei horrenden Temperaturen das Unterwasserschiff abzukratzen und neues Antifouling aufzubringen: Ich will Coppercoat! Habe bereits mit Jannie gesprochen, der erwartungsgemäß meiner Meinung über die Sinnhaftigkeit von Coppercoat war (schließlich verkauft er es), und warte auf ein entsprechendes Angebot. Auch, wenn das Zeug im ersten Moment sauteuer ist: Wenn man dafür dann nur alle 10 Jahre dran muß statt jährlich, macht es auf jeden Fall Sinn.

Waschtag

Auch wenn ich noch gar kein Fahrtensegler bin, auch das gehört hin und wieder dazu: Wäsche waschen.

Als ich im Juli das letzte Mal hier war, habe ich die paar Slips und T-Shirts einfach von Hand in einer Schüssel an Bord gewaschen, als Dauerlösung ist das aber eher unbefriedigend. Weil ich nun andererseite nicht sinnlos meine schmutzige Wäsche 9.500Km in der Gegend umherfliegen wollte, nur um sie dann zu Hause in die Maschine zu schmeißen und nächstes Mal wieder mit her zu fliegen, habe ich heute erstmals die vom Club aufgestellten Waschmaschinen genutzt und traf dabei Kerstin wieder. (Ehefrau von Helmut und immerhin auch schon seit 7 Jahren mit ihm unterwegs).

Wißbegierig, wie ich nun mal bin, unterhielten wir uns über alles mögliche, was ihren Segler-Alltag betraf und stellten dabei fest, daß eine Waschmaschine an Bord eigentlich eine tolle Sache wäre, wenn man denn Platz dafür hätte, denn auf Dauer sei es doch ganz schön nervig, entweder von Hand waschen, oder die Wäsche zum Waschen an Land schleppen zu müssen. Wie die meisten Weltumsegler in ihren Büchern berichten, ist das Liegen in Marinas unterwegs ohnehin eher die große Ausnahme, und vor Anker liegen der Normalzustand, was das mit dem „Wäsche an Land bringen“ und vor allem auch trocken wieder zurück, nicht unbedingt einfacher macht, so denn überhaupt eine Waschgelegenheit an Land in erreichbarer Nähe ist. Von der Schlepperei mal ganz abgesehen.

Nun ist mangelnder Platz auf einem von einer (oder zwei?) Personen bewohnten 11m-Katamaran nicht wirklich das große Problem, das sieht auf einem 11m-Monohull sicher ganz anders aus, und da ich mich mit dem Thema schon früher mal am Rande beschäftigt hatte (ganz besonders nachdem ich „Bumfuzzle“ gelesen hatte, die sich ebenfalls ausführlich über das Thema Wäschereien in exotischen Ländern und deren Arbeitsqualität ausgelassen haben), werde ich neben dem ohnehin eingeplanten Watermaker noch eine Camping-Waschmaschine mit auf die todo-Liste setzen. Kosten nicht wirklich Geld, laufen mit gerade mal 260W Energieverbrauch auch über Inverter aus der Batteriebank und nehmen kaum mehr Platz ein, als ein großer Mülleimer. Bischen Luxus an Bord ist der Fahrtenseglermoral sicher förderlich >:-)

Zeichen und Wunder

Ich hatte ja schon fast die Hoffnung aufgegeben, mein am 1.12. versandtes Paket noch persönlich hier in Empfang nehmen zu können, aber allen Befürchtungen zum Trotz: Gestern bei meinem täglichen „isses schon da“-Besuch im Office sah ich es schon von weitem. Kaum 21 Tage unterwegs. Ok, es ist Weihnachtszeit, und mutmaßlich war ich nicht der einzige, der ein Paket verschickt hat, aber drei Wochen Postlaufzeit für ein simples 20Kg-Paket erscheint mir heutzutage doch ein ganz klein wenig übertrieben, das ging ja vor 35 Jahren schon schneller (auch wenn Mutters beigelegte Tannenzweige das damals trotzdem nicht überlebt und sich unterwegs ihrer Nadeln entledigt hatten). Also, Notiz an mich: Nächstes Mal 14 Tage eher versenden wenn in dem Paket irgendwas ist, was noch eingebaut oder sonstwie verwurstet werden soll …

Paket
Laut Aufkleber wurde das Paket „amtlich geöffnet“. Weiter als bis zur zweiten von insgesamt vier Verpackungsschichten sind sie dabei allerdings offenbar nicht vorgedrungen :-)

Da mir inzwischen leicht die Zeit davonläuft, schließlich ist morgen schon wieder Rückflugtag, habe ich mich wenigstens noch dazu aufgerafft, zwei der endlich eingetroffenen Fenster einzubauen. Die Verkabelung von NMEA2000, Funke und sonstigem E-Gerödel muß dann halt bis zum nächsten Besuch warten.

2015-12-22 17.05.18
Boah, ich kann raus sehen!

 

Braaii – Night again, heute mal auf deutsch

Jetzt weiß ich, was Kirsten im Juni bei meinem ersten ZYC-Braaii meinte als er sagte: „warte mal ab bis zum Sommer, wenn erst die ganzen internationals hier aufschlagen, dann ist hier der Bär los“.

Stimmt. Heute war, wohl da für den Abend eigentlich heftiger Regen angesagt war, zwar kaum ein ZYC-Mitglied am Start, dafür aber gleich fünf (!) deutsche Crews, die im Verlauf der letzten Tage und Wochen eingetrudelt sind und sich jetzt hier auf die Weiterfahrt vorbereiten. Einige von denen waren sich schon im Pacific, in Australien oder im Indischen Ocean begegnet, andere kannten sich über die Funknetze und so war es ein recht lustiger Abend (und so ganz unweihnachtlich) mit viel Gelache und Gequatsche. Ich fand es, als bislang noch völlig langfahrtunerfahrener hochinteressant, mich mal mit Leuten auszutauschen, die schon da her kommen, wo ich erst noch hinwill, und deren Schilderungen mal aus erster Hand und von Auge zu Auge zu erfahren, statt immer nur aus Büchern.

Jeder wollte natürlich vom anderen wissen, woher, wohin, welches Boot, wie lange schon unterwegs; und als ich sagte, ich hätte den Kat erst im Frühjahr hier in Richards Bay gekauft und wäre jetzt dabei, ihn für Langfahrt auszurüsten, war ich spontan in die Fahrtenseglergemeinde adoptiert, obwohl ich noch keinen Meter damit gesegelt bin :-) Auch meine Befürchtungen, was meine Unerfahrenheit angeht, wurde von allen Anwesenden recht locker gesehen: Kalle, mein Tischnachbar, ließ sich ausgiebig darüber aus, daß sie (er und seine Frau) eigentlich genau  „null Ahnung vom segeln“ hatten, als sie vor Jahren einen 40ft Katamaran kauften, ihre Plünnen reinschmissen, und seither um die Welt segeln. Helmut, vor seiner Langfahrtzeit auch „nur“ Ostsee-Segler, ist 1999 in Kappeln (Schlei) losgesegelt und seitdem unterwegs, davon zwölf Jahre im Südpazific.  Das läßt zumindest hoffen, daß meine Pläne vielleicht doch nicht so völlig realitätsfern sind, wie ich hin und wieder befürchtet habe  :-)

Der angedrohte Stark-Regen kam dann gegen 21h doch noch plötzlich und unerwartet, und löste die gesellige Versammlung spontan auf. (Immerhin: Diesmal hatte ich in weiser Voraussicht meine Luken und Portlights schon vorher geschlossen und brauchte nicht wieder das ganze Boot auszuwischen)

Ein Wort zum Titelbild: Das Fahrtensegler-Leben ist echt nicht ohne Tücken und Gefahren! Statistisch gesehen werden über’s Jahr weltweit deutlich mehr Leute von herabfallenden Kokosnüssen erschlagen, als im selben Zeitraum Haien oder Krokodilen zum Opfer fallen. :-)

2015-12-20 07.23.31
Eigentlich sehen sie völlig harmlos und unschuldig aus, wie sie so da rumhängen, nicht wahr? In Wahrheit gehören sie jedoch zu den heimtückischsten Gewächsen, denen man als Segler unterwegs so begegnet. Besonders, wenn es etwas mehr windet, stürzen sie sich gern mal auf arglose Wanderer, die gerade unter ihrer Palme rasten…

Bilge aufhübschen, Teil 2

Heute morgen um 7h war es mit nur 27° vielversprechend „kühl“, also stürzte ich mich nach dem Frühstück erneut in die Tiefe der Bilge, um die Pinselei endlich abzuschließen. Das dabei zur Verwendung gekommene Danboline in Panzerkreuzergrau war zwar nicht meine erste Wahl, aber leider alternativlos. Weiß, oder wenigstens Cremefarben hätte mir, zugegeben, besser gefallen, gab’s aber nicht. Egal, ist ja auch nur eine Bilge. Jetzt muß eigentlich nur der Motor noch laufen und irgendwann wieder rein, dann bin ich theoretisch abfahrbereit. :-)

Nachdem ich damit durch war, fing ich an, die Nav-Station planmäßig umzubauen. Da der Vorbesitzer das SSB-Funkgerät ausgebaut hat und ich zumindest vorläufig auch kein neues einbauen will, flogen in der Navi-Ecke jede Menge derzeit unbenutzte Kabel raus, die ich erstmal sauber rauslöste und an die Seite band. Wer weiß, vielleicht lege ich mir ja doch noch irgendwann auch ein entsprechendes Funkgerät zu, und kann die dann weiternutzen. Der Antennentuner und die 7m-Peitschen-Antenne sind immerhin auch noch da und die Kabel bis zur Navi-Ecke verlegt. Die Funke selbst kann dann ja so schwer nicht mehr anzuschließen sein.

Auch das antike VHF-Funkgerät und das mindestens 15 Jahre alte „Navman Tracker“ fielen den Umbauten zum Opfer. Hier wird dann doch künftig „etwas“ aktuellere Navi-Elektronik Einzug halten. Das einzubauende Garmin VHF200i und das GMI10 Multifunktionsinstrument hatte ich zwar mitgebracht, kann sie aber noch nicht anschließen, weil die ganzen Kabel in dem am 1.12. von mir abgeschickten Paket liegen, das bis heute noch nicht eingetrudelt ist. DHL behaupten auf ihrer Tracking-Seite, daß es schon am 14.12. angeblich einen erfolglosen Zustellversuch gab, komisch nur, daß hier im Office überhaupt niemand was davon weiß. Wenn die DHL-Hanseln das Ding tatsächlich wieder zurückgeschickt haben, werde ich glaub ich echt sauer  :-(

Bei der Einpasserei fiel mir auf, daß in dem ganzen Kutter offenbar keinerlei rechte Winkel oder parallele Linien vorhanden sind. Nur gut, daß ich die Blenden für die Navi-Ecke zwar zu Hause schon ausgefräst, aber noch recht großzügige Einbauzuschnitte mit eingerechnet hatte. Da muß ich wohl nochmal mit der Säge ran… Überhaupt scheint es die Firma Dean mit präziser Maßarbeit nicht so wirklich gehabt zu haben: Nachdem ich letzte Woche bereits eine der Biminischeiben zugesägt hatte, fiel mir auf, daß die nur auf der Backbordseite in die Führungsschienen paßt; auf der Steuerbordseite sitzen die Schienen einen cm enger, aber dafür ist die Scheibe 2cm länger. Gut, daß ich nicht nur diese Seite gemessen hatte …

 

Klimaanlage?

Nachdem der gestrige Tag die bisherigen Temperaturhöchstmarken nochmal locker getoppt hatte, machte ich mich heute mittag auf den Weg zur Mall, um eine mobile 230V-Klimaanlage zu kaufen. Im Gegensatz zu importierter Hightec-Elektronic sind derlei Gerätschaften hier anscheinend Massenware und um für die Massen erschwinglich zu sein, dementsprechend billig. Das in den letzten Tagen bereits ausgekuckte Gerät sollte gerade mal 4000,-  ZAR (260,-€) kosten, war klein genug um irgendwo einigermaßen unauffällig im Boot rumstehen zu können, leistete 10.000BTU bei Generatortauglichen 950W und hätte für meinen Innenraum vermutlich gerade so genügend Kühl-Leistung gehabt, um ihn wenigstens Nachts angenehm zu temperieren.  Dummerweise sah ich das letzte vorhandene Gerät geradewegs die Kasse passieren, als ich den Laden betrat.

Ich beschränkte mich dann auf den Erwerb von zwei USB-Lüftern für zusammen rund 11,-€. Im Gegensatz zu allem, was ich in Deutschland so in der Richtung gesehen habe, sind dieses Dinger vergleichsweise massiv (komplett aus Metall), haben richtig Power und sind gegen die 12V-Propellatoren die hier in jeder Kabine vorhanden sind, so gut wie geräuschlos. Letztgenannte erwecken beim Einschalten immer die Illusion, draußen würde gerade ein Güterzug vorbeifahren.