Archiv der Kategorie: Geschichten

Lockdown, Tag 1

Freitag, 27.3.

Unser Tag 0 sah uns noch einmal bei PnP aufschlagen, um letzte Vorräte für die nächsten 3 Wochen einzukaufen. Zumindest der Kaffee-Notstand kann wohl verhindert werden, auch wenn unsere bevorzugte Mokka-Sorte nicht zu kriegen war. Dann muß eben die Espresso-Mischung herhalten. Eigentlich wollten wir auch noch ein paar weitere Kg Mehl erstehen, um für eine eventuell anstehende Verlängerung des Lockdown gleich auf der sicheren Seite zu sein, mußten allerdings zur Kenntnis nehmen, daß die normalerweise beachtlichen Mehlvorräte bei Pick’n’Pay komplett ausverkauft waren. Dann halt nicht. Mit dem was wir haben, werden wir die ersten 3 Wochen wohl überstehen. Und wenn’s in die Verlängerung geht, ist bis dann hoffentlich auch wieder Mehl zu haben.

Mal immer unter der Voraussetzung, daß bis dahin nicht offener Bürgerkrieg ausgebrochen ist. So richtig einig über die in Kraft tretenden oder getretenen Maßnahmen scheint sich hier nämlich noch nichtmal die Regierung selbst zu sein. Verkündete  der Präsident vorgestern im Zuge  seiner Rede zur Lage der Nation noch „Sport wie laufen und joggen allein oder in Kleinstgruppen bleibt natürlich erlaubt“, schob sein Polizeiminister dem knapp 3 Stunden später einen Riegel vor und verbot Joggen genauso explizit, wie das Ausführen von Hunden. Lockdown, Tag 1 weiterlesen

Gestranded!

Ist ja man gut, daß ich nicht großartig unter Zeitdruck stehe. Diese Woche ist nun wirklich herzlich wenig passiert. Jaques hat mich mit meinem Mastkram erneut hängen gelassen, meine Segel sind somit immer noch nicht montiert (nachdem ich bei dem Versuch, zumindest schon mal die Kutterfock auf den Furler zu ziehen feststellen mußte, daß sich der gesamte Furler eigentlich überhaupt nicht drehen läßt und somit keinerlei Funktion innehat :roll:). Somit war wieder mal eine Woche Kleinkrambasteln angesagt.

Mittlerweile habe ich wenigstens die von Andries verkehrt herum angeschlossene Schaltung im Z-Antrieb in die richtige Position zurückgebaut, so daß der Kahn jetzt immerhin vorwärts fahren sollte, wenn man den Hebel nach vorn schiebt. Desweiteren habe ich  ungefähr 120m neue Strippen für die verschiedenen Schoten, Furlerleinen, Spifall und Toppnant erstanden, alle hübsch einfarbig in knalligen Farben zur besseren Unterscheidung, statt nur das übliche Weiß mit Farbtupfern. :-)

Bunte Strippen …

Simon hat den größten Teil der Woche „im Keller“ verbracht. Ich hatte ihn den leergepumpten Steuerbord-Tank erneut anschleifen lassen, ebenso wie die dahinterliegende Bilge, und dann weitere 4-5 Lagen Glasfasermatte innen, und 6 Lagen außen aufgebracht. Das Ganze im Anschluß erneut angeschliffen und innen und außen mit Foodgrade-Epoxy versiegelt. Und was hat es geholfen? Nix! :motz:

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Diggin‘ in the dark

Der Strom ist schon wieder weg :motz:Ich sitze hier im halbdustern offline bei immer noch Dauerregen und klimpere bei gerade mal 18° auf der Tastatur rum, mein Inverter läuft auf Sparflamme, weil die 1500W halt nicht ausreichen, um auch noch den Heizlüfter mit zu betreiben, und irgendwie fühle ich mich gerade ein wenig angenervt.

Der heutige Tag war der Rekonvaleszenz gewidmet. Angesichts der Tatsache, daß ich seit knapp zwei Wochen sporadische Magen- und Darmprobleme gehabt hatte, fand ich am Sonntag auch noch Blut an einer Stelle, wo definitiv keins hingehört hätte, und beschloß, zeitnah etwas zu unternehmen. Also packte ich nach einer reichlich unruhig verbrachten Nacht am Montagmorgen ein paar Klamotten und ein Handtuch in meine Tasche, setzte mich um kurz vor Sechs ins Auto, und fuhr zum „Netcare, The Bay“ – Hospital, um der Sache auf den Grund gehen zu lassen.

Dort angekommen, durchlief ich drei verschiedene Aufnahme-Rituale mit all den Nebenschauplätzen von Blutentnahme bis Anamnesezettel ausfüllen, die bei so einer Aktion halt zu erledigen sind, wurde geröntgt, blutdruckgetestet (zweimal innerhalb von 5 Minuten, mit ungefähr 100% Differenz :-?), hatte innerhalb einer Stunde einen Termin bei einem Facharzt, dem ich meine medizinische Vorgeschichte erzählte, und eine weitere Stunde später lag ich für eine Colonoscopie auf einem OP-Stuhl.

Als ich gegen 14h wieder wach wurde, teilte mir der Doc mit, sie hätten eine Zyste entfernt, wohl etwas oberhalb des Bereichs, der damals im Zuge der Sigma-Resektion entfernt worden war. Nichts wirklich dramatisches also. Ich hatte ja schon leise befürchtet, mir eventuell bei all dem Chaos hier auch noch ein Magengeschwür eingefangen zu haben.

Insofern: Alles gut. Und besser hier, als irgendwo mitten auf dem Atlantic und Diggin‘ in the dark weiterlesen

Tage zum dahinschmelzen …

Nur gut, daß ich mich nicht dauernd nur übers Wetter beschweren muß. :-) Zwei Tage lang von Regen nicht die geringste Spur, dafür aber dann Temperaturen um die 42°C. Und es sieht nicht so aus, als sei es das schon gewesen, auch wenn es gestern Nacht wenigstens ein wenig vor sich hingenieselt und auf 24 Grad abgekühlt hatte: Zumindest zeigte heute morgen um halb Acht der Blick auf die Wetterstation mit 28,5° und 78% Luftfeuchtigkeit schon wieder vielversprechende Werte. Ich glaub, ich muß mal meine Klimaanlage ausmotten, wenn das so weitergeht. Meine USB-Propellatoren bringen jedenfalls keine ernsthafte Linderung mehr. Eigentlich wäre jetzt die Gelegenheit, mal meine Eiswürfelkiste in den Dauerbetrieb zu versetzen, wenn sie denn funktionieren würde. :roll:

Auf jeden Fall haben die Temperaturen hier vorgestern für ein Naturspektakel gesorgt: Den Auszug der geflügelten Ameisen. Mittwoch hatte ich schon ein paar einzelne, rumschwirrende Insekten gesehen, die ich aufgrund  ihrer Größe und ihres Aussehens zuerst für Libellen gehalten hatte, aber das war ein Trugschluß, wie sich einen Tag später zeigte:

Hier in Richards Bay zwar nicht annähernd so dramatisch anmutend, wie damals in Johannesburg vor 35 Jahren, als es aussah, als würde unser Garten explodieren mit Millionen aus dem Boden quellender und aufsteigender Flügeltiere, die im wahrsten Sinne des Wortes „den Himmel verdunkelten“, waren es hier wohl eher nur ein paar Zehntausend, was aber trotzdem Tage zum dahinschmelzen … weiterlesen

Raindrops keep falling on my head …

Es ist ruhig hier. Nicht unbedingt wettermäßig gesehen, das ist sogar ziemlich bewegt, aber auf dem Clubgelände als solchem. Heute ist „Heritage-Day“ , Feiertag, und abgesehen von den drei Spechten nebenan, die auch Samstags und Sonntags keine Ruhe geben und an dem Blecheimer rumpicken und nur gestern eine Zwangspause einlegen mußten, weil sie ansonsten vermutlich vom Deck geweht oder gespült worden wären, ist das Gelände einigermaßen verwaist.

Durch die andauernden Temperaturschwankungen hier zwischen 15 und 32 Grad leicht verschnupft, hatte ich die letzten zwei Tage keine Ambitionen, irgend etwas am Boot zu machen und brauchte ohnehin  ein wenig Ablenkung von all dem Chaos hier, habe also stattdessen mal mein Keyboard hervorgekramt und entstaubt, damit gedaddelt und ein wenig Musik gebastelt:

Erster Versuch. Vielleicht kann’s ja jemand als Klingelton gebrauchen :-)

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