Archiv der Kategorie: Meckerei

Lockdown, Tag 157

Was eine bräsige Woche!

Neben den schon im letzten Beitrag erwähnten Tropfereien durch meine Frontscheibe, fällt mein Kahn scheinbar allmählich schon sukzessive auseinander, bevor ich auch nur einen Meter gesegelt bin. Mal abgesehen davon, daß ich für den berüchtigten Langfahrt-Segler-Spruch („wir reparieren uns an den schönsten Ankerplätzen um die Welt“) definitiv am falschen Ort bin, mein Boot sieht eine Woche nach der Abkärcher-Aktion schon wieder aus wie ein Kohlenlaster, fallen mir ohne ersichtlichen Grund die Geräte reihenweise aus.

Angefangen mit dem älteren der beiden Victron-Batteriemonitore, der Freitag plötzlich dunkel blieb und sich auch nicht wieder zum Leben erwecken ließ, hat es anscheinend auch einen der beiden Victron MPPT Solarladeregler zerlegt. Jedenfalls ist er weder über Bluetooth noch ansprechbar, noch zeigt er irgendein Lebenszeichen, wenn man ihn an die Batterien hängt. Nur von den Solarzellen scheint noch ein wenig Saft zu kommen, der zumindest für die Ladekontrolle reicht. Der andere blinzelt wenigstens einmal kurz mit allen LEDs, wenn man ihn anklemmt. Ob er womöglich trotzdem noch ordnungsgemäß funktioniert, kann ich leider nicht feststellen, weil es seit Tagen regnet wie Schwein. Immerhin: Gibt es auch hier, und sind sogar Lockdown, Tag 157 weiterlesen

Lockdown, Tag 150

Boote sind doch echt toll! Eine Feststellung, die mich immer mal wieder ereilt. Als ich gestern nach des Tages Müh und Last mich wohlverdient auf meine verwaiste Ruhestatt betten wollte, überraschte mich mein Kahn mit einem großen, nassen Fleck auf der Matratze. Leicht irritiert, da ich mir sicher war, weder in der Nacht zuvor irgendwelche Anzeichen von Inkontienz gespürt zu haben, noch sonstige Flüssigkeiten im Bett zu erwarten gewesen wären, schaltete ich das Licht ein, und sah an der Innenseite meiner Frontscheibe eine stete Spur von rund einem Tropfen alle paar Sekunden runterlaufen, und sich am unteren Ende der Scheibe in Richtung Matratze abzuseilen.

Es war den ganzen Tag über staubtrocken gewesen, nicht mal ein Ansatz von Regen in der Luft, lediglich die Luftfeuchtigkeit hatte abends bei gut 90% gelegen und sich schon als Niederschlag an Deck wiedergefunden, als ich mich Stunden zuvor nach Einbruch der Dunkelheit in den Salon verzogen hatte, um den gestrigen Blogeintrag zu schreiben.

Wo kam das Wasser her? Lockdown, Tag 150 weiterlesen

Blödkappen allerorten …

So manches Mal frage ich mich ernsthaft, ob die hier wirklich alle so dermaßen dämlich oder ignorant sind,  mich lediglich verarschen wollen oder ob es ihnen einfach egal ist, was sie so verzapfen, solange nur der Kunde bezahlt. Der geneigte Leser erinnere sich an das Stück 40er Edelstahlrohr, das ich gestern erstanden habe? Daß das eigentlich gar kein 40er, sondern eher ein 38.1er war, liegt vor allem daran, daß hier zwar (eigentlich) das metrische System verwendet wird, Schläuche und (Metall-)Rohre aber aus unerfindlichen Gründen nur in Zollgrößen verkauft werden. 38mm sind halt knapp 1.5 Zoll. Nachdem ich ihm also explizit erklärt hatte, daß dieses Stahlrohr in einen stabilen Gummigewebeschlauch  mit 40mm Innendurchmesser zu passen hat, war das 1.5″-  Rohr sozusagen „am dransten“.  Die knapp 2mm hätte man mit einer stabilen Schelle wohl irgendwie dichtgekriegt.

Was der ziemlich hilfsbeflissene, aber ansonsten scheinbar von jeder tiefergehenden Sachkenntnis unbeschwerte Mitarbeiter anscheinend komplett ignoriert hat war jedoch der Umstand, daß so ein Rohr normal auch eine gewissen Materialstärke hat und der Innendurchmesser üblicherweise Blödkappen allerorten … weiterlesen

Mondpreise

Der heutige Aufsatz steht unter dem Thema: „Warum bin ich eigentlich in meinem früheren Leben nicht Hersteller von Yacht-Zubehör geworden und heute stinkreich?„.

Wie im letzten Blog angesprochen, ist das Projekt dieser Woche der Wassermacher. So ein Ding, umgangsssprachlich auch als „Meerwasser-Entsalzungsanlage“ oder „Umkehr-Osmose-Anlage“ bekannt, macht durch Osmose aus dem, bei einem Boot auf offenem Ozean normalerweise in ausreichender Menge vorhandenen, Salzwasser trinkbares Tasser an Bord und besteht im wesentlichen aus zwei Teilen: Einer Hochdruckpumpe , sowie einer  Membran in einem druckfesten Rohr. Dazu noch eine Menge Kleinkram wie Vorfilter, um den gröbsten Dreck von der diesbezüglich recht empfindlichen Pumpe fernzuhalten, Schläuche, Manometer  und ein paar Ventile, sowie eventuell eine Vorförderpumpe. Das Ganze gibt es von „total simpel und von Hand zu bedienen“ bis hin zu „automatisches Füllen des Wassertanks auf Knopfdruck“. Nächste künftige Ausbaustufe ist dann vermutlich sowas in der Art wie Jean-Luc’s Klassiker „Earl Grey, heiß“,  um eine Tasse Tee materialisieren zu lassen. Mondpreise weiterlesen

Aufgerissen!

Will mich nicht mal irgendjemand aufheitern? So allmählich geht mir nicht nur das Wetter hier auf den Sack, sondern die ganze Situation. Fühle mich gerade tierisch angenervt…

Heute morgen fand immerhin der Dauerregen ein Ende, auch wenn es mit 15° noch einigermaßen unterkühlt, aber wenigstens sonnig und einigermaßen windstill war, fast so Aufgerissen! weiterlesen