Archiv der Kategorie: Geschichten

Lage 6: Harz

Diese drei Gesellen sind mir heute zum ersten Mal auf dem Gelände begegnet, als ich spätnachmittags vom Einkaufen zurückkam. Zuerst hatte ich nur einen aus dem Augenwinkel gesehen und gedacht, es wäre ein Affe oder eine der Katzen, die hier immer rumstreunen, aber nachdem noch zwei auftauchten und alle gemeinsam einen langen Hals machten, sah das doch eher nach Erdmännchen aus. Tatsächlich sind es aber wohl Mungos oder Zebra-Mangusten.

Deswegen habe ich hier wohl auch noch nie Schlangen gesehen… Keine Ahnung, was die hier auf dem Weg zu Steg C zu suchen hatten. Glücklicherweise habe ich mir in letzter Zeit angewöhnt, eigentlich immer die kleine Lumix dabei zu haben, wenn ich irgendwohin unterwegs bin. Je länger ich mit dem Ding rumspiele, desto besser gefällt sie mir. Auch aus knapp 40m Entfernung kriegt man die Erdnuckel-Familie noch format füllend ins Bild gesetzt :-)

Heute war Hayden mit den beiden Unterteilen der Badeplattform hier, um die Befestigungs-Löcher in die Coosa-Einlagen zu bohren und anschließend die Schrauben zu versenken. Um die Gebilde noch ein wenig besser zusammen zu halten und die Oberfläche zu schützen, hatte er wohl gestern noch eine dünne Lage Harz auf den Schaumkern aufgerollt. Nachdem die ersten Schrauben drin waren, hat er der Sache immerhin schon hinreichend vertraut, um

Oberseite. Ganz gut zu sehen: Die Verstärkung aus Coosa-Streifen über den Trägern und um die Revisionsöffnung über dem Antrieb.

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53 Knoten

So der Wert, der vorhin als kurzfristiger Max.-Wert auf der Anzeige des Windmessers auftauchte. Seit heute Nacht bläht es hier mächtig rum und ist mit  18°C auch nicht sonderlich warm. Nachdem ich gestern Abend einen Blick auf Windy.ty geworfen hatte, sah ich mich veranlaßt, mein derzeit auf dem Salondach liegendes Dinghy mal ein wenig fester zu zurren, bevor es erst runtergeweht wird und die z.Zt. nur lose aufgelegten flexiblen Solarzellen einzusammeln und im Innenraum unterzubringen.

Trotzdem polterte das Ding kurz nach Mitternacht dermaßen rum, daß ich lieber noch ein paar zusätzliche Tampen gespannt, und dann sicherheitshalber auch meine Rohrinstallation im Cockpit wieder abgebaut habe.  Wenn ich das Dinghy später auf dem Vordeck durch die Gegend spazieren fahren will, baue ich mir wohl besser noch eine Art Helling dafür, um es fest verspannen zu können.

Für den Rest des Tages hoffe ich stark, daß der Wind nicht noch drastisch zunimmt und daß mein 330W-Solarpanel morgen früh immer noch da an Deck liegt, wo es derzeit liegt. Mangels irgend einer Art von vorhandener Befestigung ist das nämlich momentan lediglich mit ein paar angehakten Gummistrapsen vertäut. Wird Zeit, daß mein Geräteträger fertig wird um es endlich vernünftig verschrauben zu können …

Dinghy festgestrippt, damit es nicht vom Winde verweht wird. Wackelt zwar, rührt sich aber nicht mehr vom Fleck. Wie unschwer zu erkennen, hat das mit meiner Pinselei der neuen Deckslüfter-Grundplatte gestern allerdings auch wieder nicht mehr geklappt. Naja, nächste Woche denn. Dicht ist es ja erstmal.

Freitag Mittag waren meine beiden Schweißer mit dem Bohren der letzten Löcher im Badeplattformrahmen  fertig geworden und anschließend haben wir das Ding wieder angebaut. Trotz aller Sorgfalt beim Schweißen, hatte es sich natürlich trotzdem verzogen. Nicht extrem, aber immerhin soviel, daß Montag wohl noch ein wenig wieder-auftrennen und neuverschweißen einiger Winkelverbindungen erforderlich wird, um das Teil wieder in eine gerade Form zu kriegen, die überall anliegt, wo sie anliegen soll.

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Sieg der Vernunft

Oder auch „Head over Heart“

Ihr habt nicht ernsthaft angenommen, daß ich das Thema „Hund an Bord“ wirklich an einem Nachmittag abgehakt hatte, oder doch? Nein, hab ich nicht. Die Sache hat mich vier Tage lang ziemlich intensiv beschäftigt, auch wenn eigentlich schon am ersten Abend alle Vernunftgründe dagegen sprachen. Der offensichtlichste, wenn auch unwichtigste, ist oben abgebildet und steht ungefähr 30m von meinem Boot entfernt.

Jeder der mich etwas näher kennt weiß, daß mich das nicht ernsthaft davon abgehalten hätte, mir einen Hund zuzulegen. Zum einen konnte mir hier bisher eh niemand erklären, warum das Verbot überhaupt erlassen wurde, zum anderen stromern Kirstens zwei Terrier hier auch des öfteren rum, ohne daß irgendwer Randale schlägt, also insofern fällt das Schild klar in die Kategorie „Man muß auch mal ignorieren können“. Sieg der Vernunft weiterlesen

Boot gefahren …

Die letzten vier Tage waren zwar irgendwie ausgesprochen unproduktiv, aber trotzdem nett.  Montag morgen, kurz nach acht, kam Simon wie üblich angestratzt, hatte sein breitestes Grinsen auf dem Gesicht, und teilte mir freudestrahlend mit: „Den Typen da hinten, dessen Boot gerade mit dem Dolly aus dem Wasser gezogen wird, den kenne ich . Hab schon für ihn gearbeitet, der ist auch Deutscher“. Aha?

Scheinbar hatte die beiden sich vorher schon an Land getroffen und Simon hatte ihm dasselbe über mich erzählt, jedenfalls stand kurze Zeit später Peter, so sein Name, tatsächlich hinter Thelxinoes Heck und bat um Erlaubnis, an Bord kommen zu dürfen. Nach dem Boot gefahren … weiterlesen

Wider besseres Wissen

Manche Dinge sind im Nachhinein so offenkundig , daß man hinterher nur da sitzt und sich ägert: „Blödmann, hättest es wirklich besser wissen sollen“. (Nein, ich habe nicht schon wieder mein Samsung geupdatet). Ich bin ja durchaus ein Verfechter von „Jeder verdient eine zweite Chance“, aber hin und wieder fällt man dabei eben auf die Fresse und ein Arschloch bleibt auch im zweiten Anlauf einfach ein  Arschloch…

Mein Wochenende begann Samstag gegen sechs. Durchaus ausgeschlafen, da ich mir den Tag vorher (endlich) ein Wider besseres Wissen weiterlesen