Archiv der Kategorie: Boot

Hier erscheinen Beiträge zum Thema Technik an Bord, Ausrüstung und sonstiges bootsspezifisches

Durchblicke (Teil 5) [ … oder auch nicht]

Heute morgen hätte ich um ein Haar meinen HiWi Simon gefeuert! Mußte mich echt zusammenreißen, um ihn nicht anzubrüllen. Der hatte gestern den letzten noch ungepinselten Streifen um die Seitenfenster an Steuerbord angemalt, und hat es beim vorherigen Abreiben der Fläche mit Aceton allen Ernstes nun schon zum dritten Mal geschafft, das Zeug über eins der  in 2016 gerade erneuerten Polycarbonat-Fenster zu kippen, wie mir allerdings erst gestern Abend auffiel, nachdem er schon weg war. Sein Vertuschungsversuch endete genauso, wie die letzten beiden auch schon: Das Fenster ist jetzt großflächig blind!  :motz:

Blödheits-Streifen en masse

Und selbstverständlich nicht irgendeines, sondern genau das Seitenfenster neben meiner Koje, durch das ich (jedenfalls bisher) morgens als erstes und abends als letztes sehe, wenn ich die Augen aufklappe. Arghhh… :wall:

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Ende der Überflutung in Sicht

Problem gelöst. Oder verdrängt, je nachdem, wie man’s nimmt. Seit heute sitzen in Thelxinoe’s hinteren Bilgen zwei neue, automatische 500gph-Bilgenpumpen.

Oben die alte, rechts die Automatic-Pumpe.

Die Firma Rule hat es endlich hingekriegt, Automaticpumpen mit integriertem Wasserstandssensor anstatt beweglichem Schwimmerschalter auf den Markt zu werfen, und die sind inzwischen sogar hier erhältlich. Und ohne die ganze Schalter-Mimik sind sie schmal genug, um in die achteren Bilgen zu passen, was mit den üblichen nicht funktioniert hat, weil die zu lang und zu breit sind. Also falls meine Wassertanks jetzt widerum größere Teile ihres Inhalts in die Bilge absondern, kriege ich das zukünftig vermutlich erst mit, wenn aus dem Hahn nix mehr kommt oder nach einem Blick auf die (irgendwann noch fertig zu bauende und irgendwo auch zu installierende) Wasserstandsanzeige, aber der Level in der Bilge sollte eigentlich nicht mehr über 4-5cm steigen, was ungefähr anderthalb bis zwei Litern entspricht. Das ist tolerabel. Ende der Überflutung in Sicht weiterlesen

Leben auf dem Wasser

Thelxinoe schwimmt immer noch. Nur, falls irgend jemand Zweifel gehabt haben sollte :-) Keine Wassereinbrüche zu verzeichnen, selbst die Tanks haben sich auf mysteriöse Weise irgendwie selbst wieder abgedichtet, zumindest ist der Ausfluß in die Bilge von 2L/min auf 1L/Nacht zurückgegangen. Was die Sache weit weniger dringend erscheinen läßt und eine Größenordnung ist, die ich einfach zu tolerieren geneigt bin, anstatt jetzt nochmal von vorn mit der Laminiererei anzufangen. Scheinbar hilft es doch, daß die Kiele jetzt wieder in der eigentlich vorgesehenen Position sind und nicht mehr irgendwie von einem Trailer baumeln.

Ist das nun anders als vorher? Ja, definitiv! Es ist deutlich mehr Bewegung im Boot (ach?), und es ist lauter. Die Nacelle liegt nun mal unmittelbar auf der Wasseroberfläche auf, und obwohl die Wellen hier im Hafen gerade mal 20cm hoch sind, höre ich sie recht deutlich unter den Rumpf schlagen. Das kommt jetzt nicht unerwartet, weil es eigentlich in jedem Bericht über einen Dean Katamaran erwähnt wird, war für mich aber halt doch neu. Stören tut’s mich allerdings bislang nicht. Was tatsächlich ungewohnt ist: Der Kat ist scheinbar trotz des ganzen eingebauten Gerödels immer noch mächtig leicht, jedenfalls neigt er bei der kurzen, stuckerigen Windwelle hier im Hafen zum Nicken. Fühlt sich ein bischen so an, als hüpfe er auf den Wellen rum. Mal sehen, ob und wie sich das ändert, sobald die Tanks voll und weitere 700Kg Sprit und Wasser  an Bord sind.

Das Wochenende war entspannt, in jeder Beziehung. Nachdem diese ganze Anspannung der letzten Tage und Wochen von mir abgefallen war, habe ich das gesamte Wochenende genau nichts am Boot getan, außer mal meine neue Badeleiter zu testen und direkt hinterm Boot schwimmen zu gehen, für eine Weile eine Angel ins Wasser zu halten (erfolglos), mein immer noch an Land liegendes Dinghy einzusammeln und herzurudern und ansonsten mich zu freuen, nun endlich im Wasser zu sein. Daß der Sonntag von Gewittern geprägt war und mein am Heck angetüddeltes Dinghy anschließend halb voll Wasser stand: Geschenkt. Absaufen wird es auch nicht, wenn es vollsteht. Daß mir bei der Dinghy-Überführung unbemerkt das Etui mit meiner Lesebrille aus der Tasche gefallen war, ich das eine halbe Stunde später bemerkt, und es bei der Suche ungefähr noch 50cm oberhalb der Wasserlinie auf der Sliprampe wiederfand (bei immer noch auflaufender Flut), war mehr Glück als alles andere.  Daß der Reifen des Pickup, der da gerade mit dem Slippen eines Angelbootes beschäftigt war, das Etui um knapp 20cm verfehlt hatte, paßte irgendwie ganz gut ins Bild dieses Tages :-) Leben auf dem Wasser weiterlesen

langsam, gaanz langsam …

ruhig hier, irgendwie. Ist zwar nicht so, daß ich hier rund um die Uhr arbeite, aber irgendwie war es deutlich zu warm, und ich die letzten Tage zu beschäftigt, um mich auch noch abends im Blog auszutoben, abgesehen davon, daß seit dem Wochenende zuerst das Datenvolumen, und dann immer mal wieder der Strom weg war. Von meinen Leuten hat sich zwar immer noch keiner blicken lassen, obwohl ich Andries hin und wieder vorbeifahren sehe und Jaques mir vorhin, als ich gerade eine der Kederschienen für meinen künftigen neuen Schattenspender anbrachte, im Vorbeigehen zurief, das Leiterschiebedingsbums sei fertig und Mittwoch würde er nun aber ganz sicher kommen, um es anzubauen, aber selbst Simon ist seit Montag „ausgeliehen für niedere Tätigkeiten“ wie schleifen und pinseln an einen meiner Nachbarn und somit werkele ich hier wohl die gesamte Woche allein vor mich hin.

Übers Wochenende habe ich nun den Schrank zersägt, in dem der Wassermacher seinen Platz finden soll, habe einen endgültigen Platz für meine Dritt-Kühlbox gefunden, die bislang von einer Kabine in die nächste gewandert war und eigentlich immer irgendwo im Weg rumstand, und eine entsprechende Ablage in die Achterkabine direkt neben der Pantry gebastelt. Da ich angesichts der Temperatur eigentlich das ganze Jahr noch nicht gekocht habe, sondern mich derzeit fast ausschließlich von gesundem Vitamin-Zeug ernähre, dient diese nun als Aufbewahrungsbox für all das Obst, das sonst meinen Kühlschrank verstopft hat.

Vitamin-Bombe bei 1.7°C

Denn da  man hier ja, abgesehen von Bananen und Ananas, fast ausschließlich in Plastikschalen eingetütetes Obst aus der Kühlung kaufen kann, das man tunlichst auch bei entsprechend niedrigen Temperaturen aufbewahrt, wenn es länger als zwei Tage lang genießbar bleiben soll, wurde das doch auf Dauer ein wenig eng im Kühlschrank.

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durchatmen …

Seit einer Stunde scheint die Hitzewelle der vergangenen Tage vorläufig zu Ende. Meine Fresse noch eins… Ich habe es ja gerne warm, zugegeben, aber das hier war doch ein kleines bischen übertrieben. Seit letzter Woche waren hier im Cockpit durchgehend um die 40-44 Grad bei fast Windstille und meine Klimaanlage hat es auch im Dauereinsatz kaum geschafft, den Innenraum tagsüber auf unter 38° zu halten. Teilweise habe ich hier echt halbe Nächte lang fast nackt im Cockpit gelegen, um wenigstens ein bischen kühlere Luft abzukriegen (bis mir das mit den Mücken zuviel wurde), da die Luke in meiner Kabine immer noch im Rohbau-Stadium war und  den größten Teil der Woche zugeklebt. Kabinentemperatur morgens um 3:00 Uhr: 32 Grad… Derzeit sind draußen angenehme 27° und 15kts aus Süd, dafür allerdings über 83% Luftfeuchtigkeit.

Immerhin: Der Lukenrahmen ist seit heute soweit fertig, daß wir ihn anmalen konnten. Wäre nicht zwei Stunden nach der letzten Farbschicht ein  Gewitter hier rübergezogen, so daß ich die Luke spontan wieder großflächig mit einem Müllsack abkleben mußte um eine Überschwemmung meiner Kabine zu verhindern, könnte ich morgen vermutlich sogar die Löcher bohren und das Ding endlich fest einbauen. So allerdings wird wohl eine weitere Schicht Farbe erforderlich, da sich der Müllsack mit ziemlicher Sicherheit mit der letzten Farbschicht verbunden haben dürfte. Nuja…

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